Washington. Der Ex-Präsident vernuschelt ganze Sätze und verwechselt mal wieder Obama mit Biden. Zweifel an seiner geistigen Verfassung wachsen.
- Donald Trump nuschelt, hat Aussetzer, wirkt immer wieder verwirrt
- Die Demokraten erklären, der Ex-Präsident sei nicht mehr Herr seiner Sinne
- Nun hat sich ein Psychiater mit einem Verdacht zu Trump geäußert
Die Zweifel an Donald Trumps geistiger Verfassung sind nach mehreren Aussetzern bei Kundgebungen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten am vergangenen Wochenende weiter gewachsen.
Bei Reden in North Carolina und Virginia vernuschelte der 77-Jährige ganze Sätze und wirkte streckenweise verwirrt. Außerdem verwechselte er zum dritten Mal in wenigen Monaten den ehemaligen demokratischen Präsidenten Barack Obama mit Amtsinhaber Joe Biden. Als dies geschah, wurde das Publikum in Richmond schlagartig still.
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Trump redet über sich selbst in der dritten Person
Trump hatte sich einmal mehr zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine geäußert und dabei gesagt: „Putin hat so wenig Respekt für Obama, dass er mit dem Wort vom Atomschlag um sich wirft.“ Trump korrigierte sich, wie schon bei einem halben Dutzend Fällen der gleichen Art im vergangenen Jahr, nicht.
In einer anderen Situation sprach Trump von sich selbst in der dritten Person, obwohl er vom Teleprompter ablas. Auch das Wort des südamerikanischen Landes „Venezuela” kam ihm nicht unfallfrei über die Lippen.
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Auch Biden hat Aussetzer – Demokraten sehen jedoch Unterschied
In sozialen Medien wie Facebook und X (früher Twitter) wurden die Video-Sequenzen intensiv diskutiert. Die Hashtags #DementiaDon (Demenz-Donald) und #TrumpIsNotWell (Trump ist nicht gesund) hatten Konjunktur.
Den Demokraten nahestehende Zeitgenossen erklärten, Trump sei nicht mehr Herr seiner Sinne. Während Joe Biden, der sich häufiger verspricht und unter anderem Namen von Staats- und Regierungschefs verwechselt, im Amt mehrere Krisen zu bewältigen habe (Ukraine, Gaza etc.), könne Trump offensichtlich nicht mal den Namen desjenigen fehlerfrei aussprechen, der bei der Wahl im November sein mutmaßlicher Konkurrent wird, sagte die frühere Staatsanwältin Joyce Alene.
Trumps Pannen: Wenn aus Melania Mercedes wird
Trump hatte vor wenigen Tagen massive Kritik an Biden geübt, weil der sich im Rahmen einer medizinischen Routine-Untersuchung nicht einem Test über seine kognitiven Fähigkeiten unterzogen habe. Er, Trump, habe den Standard-Test nach der Montreal-Methode dagegen mit Bravour bestanden. Dabei müssen Test-Teilnehmer unter anderem anhand von Zeichnungen Tiere voneinander unterscheiden. Trump behauptet, dass nur die allerwenigsten Menschen diesen Test bestehen würden.
Trump verstärkt mit Macht den Eindruck, dass sein Widersacher geistig nicht mehr in der Lage sei, die Amtsgeschäfte zu führen. Er knüpft dabei an Umfragen an, in denen 73 Prozent der Amerikaner Biden für entschieden zu alt halten, um eine weitere Amtszeit zu bewältigen. Trump ist nur vier Jahre jünger, leistet sich jedoch seit gut einem Jahr nicht minder viele Aussetzer bei seinen Auftritten. Er beschwor die Gefahr eines Zweiten Weltkriegs, nannte seine Frau Melania Mercedes und verwechselte seine Rivalin Nikki Haley mit der Demokratin Nancy Pelosi.
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Dr. David Lustig, Psychiater und Buch-Autor, analysierte die Aussetzer Trumps so: „Trump ist vorhersehbar unfähig, mehr als ein, zwei Sätze zu sprechen, ohne seine Worte zu vernuscheln und zu verstümmeln“. Seine Sprachschwierigkeiten deuteten auf eine Demenz-Diagnose hin. Trump hatte seine Fehler vor Kurzem dagegen umgedeutet. Er, so sagt der Ex-Präsident, nenne mit Absicht Obama, wenn er Biden treffen wolle. Warum, das blieb offen.
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