Berlin. In Israels Kampf gegen die Hamas hat es schon genug Tote gegeben. Es dürfen nicht mehr werden, nur weil Hilfen schlecht geplant sind.
Der Überfall auf wehrlose Zivilisten im Süden Israels war ein Tabubruch, der die Welt im Nahen Osten verändert hat. Er hat den Jüdinnen und Juden das Gefühl geraubt, im Staat Israel ein sicheres Bollwerk zu haben. Und er hat den Palästinensern, aus deren Mitte der brutale Angriff kam, die Existenzgrundlage entzogen.
Gaza liegt in Trümmern, weil die Hamas sich unter Zivilisten verschanzt und noch über 130 Geiseln festhält. Die Strukturen der Autonomiebehörde sind zerstört und die wahre Macht in Gaza ist jetzt Israel. Diese Macht muss dafür sorgen, dass aus dem Streifen am Mittelmeer keine Gefahr mehr für die Israelis ausgeht, und verdient dafür politische Unterstützung.
Mehr von Israel-Korrespondentin Maria Sterkl
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Daraus leitet sich aber auch eine zweite Verantwortung ab. Nämlich die für zwei Millionen Menschen, deren Leben durch Kriegshandlungen, Hunger und Chaos akut bedroht sind. Es ist eindeutig, dass die Regierung Netanjahu an dieser Aufgabe zu scheitern droht. Wer derart massive militärische Operationen plant, muss auch in der Lage sein, die nötigsten Hilfslieferungen geordnet zuzuführen. In Gaza gab es schon genug Tote. Es darf nicht noch mehr geben, nur weil die Versorgung der Zivilbevölkerung schlecht geplant und durchgeführt wird.
Netanjahu wird nur die heiße Phase dieses Kriegs politisch überleben, aber dann wird es eng. Die Israelis haben nicht vergessen, dass sie unter seiner Regierung schutzlos dem brutalen Angriff ausgesetzt waren. Die große Mehrheit erwartet seinen Rücktritt. Schwere Fehler der Regierung im Gaza-Krieg kommen jetzt dazu und besiegeln nicht nur das Schicksal Netanjahus. Sie gefährden auch den internationalen Rückhalt, den Israel so dringend braucht.
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