Berlin. Der Regierende Bürgermeister hat offenbar eine neue Liebesbeziehung: die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch. Schadet ihm das?
Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin, sich von seiner langjährigen Lebensgefährtin Kathleen Kantar getrennt hatte. Jetzt gibt es offenbar eine neue Frau an seiner Seite: Seine Kabinetts- und ParteikolleginKatharina Günther-Wünsch, die in Berlin das Amt der Bildungssenatorin ausübt. Wegner wollte sich offiziell bisher nicht zu den Meldungen äußern, nach denen die beiden CDU-Politiker schon länger romantisch involviert sein sollen – trotz des offensichtlichen Interessenskonflikts.
Eine mögliche Vermischung von Amt und Privatleben
Denn Wegner machte Günther-Wünsch zur Bildungssenatorin in seinem Kabinett, damit ist sie ihm direkt unterstellt und ihr Ressort von seiner Politik betroffen. So forderte Wegner erst vor Kurzem mehr Geld vom Bund für die Bildungsprogramme der Länder.
In Firmen gibt es zumeist Vorgaben, um romantische Verbindungen in Abhängigkeitsverhältnissen zu regulieren, die sogenannten Compliance-Regeln. Die Politik ist da freier, die Berliner Verfassung schreibt Wegner nicht vor, wie nah er seinen Kabinettsmitgliedern kommen darf.
Ob erlaubt oder nicht: Der potenzielle Imageschaden ist groß
Doch ob die privaten Verflechtungen dem Image und damit der Karriere der beiden CDUler schaden könnte, ist eine andere Frage, wie Beispiele anderer Politiker zeigen. So wurden Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und seine Frau Franca Lehfeldt kritisiert, da Lehfeldt als Politikjournalistin für Welt TV auch über Themen berichtete, die ihren Partner betrafen. Inzwischen ist Lehfeldt nicht mehr als Journalistin tätig.
Andere Politiker-Paare, wie Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Frau Britta Ernst, haben ihre Ämter und ihr Privatleben weniger vermischt. Zwar saßen beide gleichzeitig für die SPD in der Hamburger Bürgschaft, aber eben nie in einem Verhältnis, in dem einer direkt dem anderen unterstellt war. Gleiches gilt für Paare wie Oscar Lafontaine und Sahra Wagenknecht (beide ehemals Die Linke) oder Kristina und Ole Schröder (beide CDU).
Kritik aus den eigenen Reihen
In der Berliner CDU wird Berichten zufolge aufgrund der mutmaßlichen Beziehung jetzt Unmut laut. Die Oppositionsparteien SPD, Grüne und Linke hielten sich mit der Kommentierung der Gerüchte bisher zurück, die AfD hingegen äußerte sich kritisch der möglichen Beziehung gegenüber.
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