Berlin. Russische Panzer sind schlecht geschützt. Die Besatzung hat bei einem Treffer kaum Überlebenschancen, wie ein schockierendes Video zeigt.
Russische Kampfpanzer haben oft ein Problem, einen Konstruktionsfehler. Die Munition für ihre Kanone ist traditionell im Turm gelagert. Sie wirkt bei einem Treffer wie ein Brandbeschleuniger oder eine Bombe – das ganze Fahrzeug explodiert.
Die Besatzung hat mithin selbst bei einem indirekten Treffer keine Überlebenschance. Das war im Ukraine-Krieg schon oft bei älteren Modellen zu beobachten, zum Beispiel beim T-72. Auch interessant: Unzerstörbar? Putins Superpanzer „Terminator 2“ abgeschossen
Russische Panzer und der „Jack-in-the-Box-Effekt“
Jetzt ist ein Video im sozialen Netzwerk X, ehemals Twitter, aufgetaucht, das die Zerstörung eines modernen Panzers T-90M zeigt: Er verlor bei einem ukrainischen Treffer seinen Turm. Die Amerikaner nennen es den „Jack-in-the-Box-Effekt“; er erinnert sie an einen Springteufel (engl. „jack in the box“).
Die Aufnahme einer Drohne präsentierte Oleksandr Syrskyj vor ein paar Tagen auf seinem Telegram-Kanal. Er ist der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen. Nach seinen Angaben wurde der Panzer von einer Panzerabwehrrakete der 66. mechanisierten Brigade getroffen, vermutlich östlich der Stadt Makijiwka in der Oblast Luhansk.
Panzer: Die Besatzung hat keine Überlebenschance
Der Panzer ist zu wenig geschützt, obwohl die Panzerung des Fahrzeugs gegenüber älteren Modellen verbessert worden ist. Die eigentümliche Konstruktion des T-90M führt dazu, dass die Panzerbesatzung bei einem Treffer keinerlei Überlebenschance hat. Binnen Sekunden verwandelt sich der Panzer in ein Wrack.
Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt
- Historie: Liegt der Grund für den Ukraine-Krieg in der Geschichte?
- Putins Ziele: Warum Russland die Ukraine angegriffen hat
- Präsident: Wolodymyr Selenskyj ist Putins Feind Nr. 1
- Verteidigungsbündnis: Die Nato einfach erklärt – Warum sie für Putin ein Ärgernis ist
Das ist für die Ukraine eine wichtige Erkenntnis und für die russischen Militärs ein herber Rückschlag. Experten schätzen, dass sie nur über rund 100 Exemplare des T-90M verfügen. Er ist einer der modernsten Panzer Russlands, da Wladimir Putins Superpanzer neuester Bauart, der Armata, derzeit praktisch nur ein Vorführmodell ist. Lesen Sie auch: Warum Putins Superpanzer Armata keine Wunderwaffe ist
Nachweislich verloren sie den ersten dieser Panzer im Mai 2022. Wenige Monate später gelang es den Ukrainern, einen zu erbeuten. Laut dem recht zuverlässigen Portal Oryx wurden 27 T-90M vollständig zerstört und 18 beschädigt.
Westen zog Lehren aus den russischen Fehlern
Die tödliche Schwachstelle vermeiden die Panzerbauer im Westen. Hier ragt der Turm, in dem sich die Munition befindet, meist nicht in den Mannschaftsraum. Beim amerikanischen M1 Abrams holt ein Besatzungsmitglied die einzelnen Granaten aus einem versiegelten Fach. Das Munitionsfach bleibt geschlossen, bei einem Beschuss befindet sich immer nur eine Granate im Turm. Das könnte Sie auch interessieren: Leopard-2-Panzer schlägt Putins Truppen in die Flucht
- Kriegsmaterial: Gehen Russland im Ukraine-Krieg die Panzer aus?
- Teure Produkte: Russen kaufen westliche Waren, die in Kiew niemand will
- Rüstungsmesse: Panzer, Drohnen – und die Rakete, die uns vor Putin rettet
- Militärexperte: Masala: „Auf der Krim hat die Ukraine jetzt die Initiative“