Die 25-jährige bewahrte ihren Kibbuz vor einem Massaker. Als sich die Hamas-Kämpfer näherten, organisierte sie die Verteidigung.
Als am Samstag Hunderte Hamas-Kämpfer die Grenze zu Israel überwanden, war niemand auf der anderen Seite vorbereitet. Von den Geheimdiensten gab es keine Warnung, die israelischen Streitkräfte hatten dem Angriff in den ersten Stunden nichts entgegenzusetzen. Die vielen kleinen Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens waren den Terroristen schutzlos ausgeliefert. Eine Ausnahme: das Kibbuz Nir Am. Hier kämpfte die 25-jährige Inbal Liberman zusammen mit anderen Einwohnern gegen die anrückenden Terroristen.
An jenem Morgen war Liberman eine der Ersten, die verstand, was sich an der Grenze zum wenige Kilometer entfernten Gazastreifen abspielte. Wie die israelische Nachrichtenplattform "Details" berichtete, war die junge Frau die sogenannte "Koordinatorin der militärischen Sicherheit" des Kibbuz, wie man kollektiv organisierte Siedlungsprojekte in Israel nennt. In dieser Rolle ist sie in Ausnahmesituationen solange für die Sicherheit von Nir Am verantwortlich, bis die Armee oder Polizei eintreffen. Doch an diesem Tag waren Armee und Polizei weit weg.
Bei den ersten Anzeichen der Attacke verteilte Liberman sofort Waffen an die Mitglieder der "kitat konenut", einer schnellen Eingreiftruppe, die sich aus Bewohnern des Kibbuz zusammensetzt. "Sie war die Erste im ganzen Staat von Israel die verstand, was passierte. Sie rannte von Haus zu Haus, organisierte Selbstverteidigungskräfte, bereitete einen Plan zur Verteidigung des Kibbuz vor und positionierte die Männer in einen Hinterhalt am Zaun des Kibbuz", zitierten israelische Medien einen Bericht der Kibbuz-Webseite "yeshuvnik.net".
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Inbal Liberman und Freiwillige wehren Angriff ab – und töten 25 Hamas-Kämpfer
Inbal Liberman diente wie fast alle Israelis in den Verteidigungsstreitkräften des Landes. Dieses Training wird ihr bei der Abwehr der Terroristen wohl geholfen haben. Alle Angreifer, die versuchten in den Kibbuz einzudringen, starben in dem Kugelhagel der von Liberman angeführten Verteidiger. Israelischen Medien zufolge seien insgesamt 25 tote Hamas-Kämpfer später am Zaun von Nir Am gezählt worden. So blieb der Kibbuz als fast einzige an den Gazastreifen angrenzende Ortschaft von dem Hamas-Angriff unbeschädigt.
Nachdem die unmittelbare Gefahr vorüber war, flüchteten Liberman, ihre Familie und viele weitere Bewohner aus der Ortschaft. Liberman selbst kam in einem Hotel in Tel Aviv unter, in dem sie zu ihrem Geburtstag am 9. Oktober prominenten Besuch bekam. Der Bürgermeister von Tel Aviv, Ron Huldai, gratulierte ihr persönlich zu ihrem heldenhaften Einsatz.
"Inbal ist eine Heldin. Ihre Geschichte, die überall veröffentlicht wird, lässt niemanden gleichgültig – wegen ihrer Coolness, ihrem Mut, ihrer Tapferkeit. Dank Inbal wurden Dutzende Leben gerettet. Dank ihr wurde der Kibbuz Nir Am gerettet", schrieb Huldai nach dem Treffen auf Facebook. Er wünsche ihr, dass sie in den kommenden Jahren mit besseren Nachrichten als in den letzten Tagen feiern wird.
X-Nutzer feiern Inbal Liberman als Heldin Israels
Liberman ist in dem kleinen Kibbuz Nir Am zur Welt gekommen und aufgewachsen. Nach ihrem Militärdienst in Kampfeinheiten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte studierte sie an der "Women's Leadership School" in Israel. Erst im Dezember 2022 wurde sie zur Sicherheitsbeauftragten im Kibbuz ernannt, als erste Frau der Gegend, die in diesem Amt für den Schutz eines Kibbuz verantwortlich ist. Zuvor hatte ihr Onkel diese Position inne.
Auf "X", ehemals Twitter, feiern viele Nutzer das mutige Eingreifen der erst 25-Jährigen Ex-Soldatin. Immer wieder bezeichnen sie Tweets als Heldin von Israel. "Sie ist eine wahre Führerin, die ihre Fähigkeiten und Sorgfalt genutzt hat, um einen schrecklichen Ausgang zu verhindern, den wir überall an der Grenze erlebt haben", schreibt ein X-Nutzer. Wie israelische Medien unter Verweis auf Social-Media-Nutzer berichteten, beteiligte sich Liberman auch an Protesten gegen die geplante Justizreform Benjamin Netanjahus.
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