Berlin. Es klingt dreist: Ein ukrainischer Soldat erbeutet einen russischen Panzer, der defekt ist. Was tun? Er ruft die Hersteller-Firma an.

Richtig, es ist naheliegend, den Kundendienst anzurufen, wenn ein technisches Gerät nicht funktioniert. Aber das, was ein ukrainischer Soldat gemacht haben soll, ist dann doch etwas dreist.

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Denn ein ukrainischer Offizier hat den Kundendienst eines russischen Panzerherstellers kontaktiert – nachdem er einen Panzer des Typs T-72B3 erbeutet hatte und dann bemerkte, dass es Probleme mit dem Fahrzeug gibt. Darüber berichtet "Forbes".

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Panzer T-72B3 defekt – Anruf bei Hersteller-Firma

Demnach habe der Soldat mit dem Rufnamen "Kochevnik" bei der Firma Uralvagonzavod in Nischni Tagil angerufen. Das ukrainische Medienunternehmen "Militarnyi" hat das Gespräch aufgezeichnet und bei YouTube veröffentlicht.

Darin schildert "Kochevnik", dass der Panzer Öl "ausspucke". Die Kompressoren arbeiten nicht. Zudem solle der elektrische Turmdrehmechanismus nicht funktionieren. Man sei gezwungen, den Turm per Hand zu drehen.

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Dem Russen am anderen Ende der Leitung war nicht klar, dass er mit einem ukrainischen Soldaten in Kontakt war. Er versprach dem Anrufer, die beschriebenen Probleme beim Designbüro in Nischni Tagil vorzustellen und den Motorenhersteller in Tscheljabinsk zu kontaktieren.

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Ukraine schafft es immer wieder, Panzer zu erbeuten

Es geht noch weiter: "Kochevnik" gelingt es, auch noch Andrey Abakumov an die Strippe zu bekommen, den Direktor von Uralvagonzavod. Der bittet darum, die Probleme des Panzers noch einmal detailliert bei WhatsApp zu schildern. Das ist der Moment, in dem es "Kochevnik" nicht mehr aushält: Er gesteht, Ukrainer zu sein, dass seine Armee den Panzer erbeutet habe, und legt lachend auf.

Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Es war nicht das erste Mal, dass es den Ukrainern gelang, einen Panzer des Typs T-72BR zu erbeuten. Seit Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 sei das rund 200-mal gelungen, wie "Forbes" schreibt. (dw)