Berlin. Über Washington D.C. kollidiert ein Militär-Helikopter mit einem Passagierflugzeug – nicht der erste Absturz des sogenannten Black Hawk.
In Washington ist ein Flugzeug mit mehr als 60 Menschen an Bord am Mittwochabend (Ortszeit) nahe dem Ronald Reagan National Airport (DCA) abgestürzt, nachdem es zuvor mit einem Militär-Hubschrauber zusammengestoßen war. Die Maschine stürzte in den Potomac River, Rettungskräfte und Feuerwehrboote sind im Einsatz, um nach Überlebenden zu suchen.
Im Zentrum der Kollision steht ein Militärhubschrauber vom Typ Sikorsky UH-60 Black Hawk, ein Modell aus einer Familie militärischer Mehrzweckhubschrauber. Das US-Militär bestätigte, dass der Armee-Hubschrauber vom Stützpunkt Fort Belvoir in Virginia kam. Laut US-Verteidigungsministerium war der Hubschrauber auf einem Ausbildungsflug.
Alle Entwicklungen zum dramatischen Flugzeugabsturz in Washington lesen Sie in unserem Liveblog.
Flugzeugabsturz Washington: Militärhubschrauber war auf einem Trainingsflug
Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums gab an, dass sich drei Personen im Hubschrauber befanden. Es habe sich dabei nicht um hochrangige Regierungs- oder Militärvertreter gehandelt, obwohl Black Hawks häufig für den Transport solcher Personen genutzt werden. Dieses militärische Mehrzweckmodell wird weltweit von verschiedenen Streitkräften genutzt. Dazu gehören neben den USA beispielsweise China, Japan, Norwegen, Polen, Spanien, Türkei oder auch die Ukraine. Darin Platz haben ungefähr ein Dutzend Passagiere.
Der UH-60 Black Hawk wird seit 1978 von dem US-Unternehmen Sikorsky produziert, er dient als Truppentransporter und medizinischer Evakuierungshubschrauber (Medevac), der speziell für den schnellen Transport ausgestattet ist. Er wurde als Nachfolger des Bell UH-1 „Iroquois“ entwickelt, dessen Reichweite und Schutz im Vietnamkrieg nicht mehr ausreichte. Nach einem Wettbewerb entschied sich die US Army 1976 für den Sikorsky YUH-60, der 1978 in Serie ging. Seitdem wurde das Modell stetig modernisiert und weltweit eingesetzt.
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Washington: Was über das Passagierflugzeug bekannt ist
Bei dem Passagierflugzeug handelte es sich um eine Maschine des Typs Bombardier CRJ700 von American Airlines, die aus dem Bundesstaat Kansas gekommen war. Die Airline erklärte gegenüber dem Sender CNN, an Bord hätten sich 60 Passagiere und vier Crew-Mitglieder befunden. Zum Zeitpunkt der Kollision befand sich das Flugzeug mit 225 km/h und in einer Höhe von 120 Metern im Landeanflug.
PLANE CRASH IN DC caught via webcam at the Kennedy Center. A Helicopter collided with an American Airlines plane before landing. pic.twitter.com/hLfOnz9mLZ
— James Pettus (@PettusWX) January 30, 2025
Warum der Militär-Hubschrauber sich in diesem Bereich aufhielt, ist bislang unklar. Eine Webcam des Kennedy Centers in Washington zeigte um 21.47 Uhr (Ortszeit) eine Explosion in der Luft über dem Fluss, gefolgt von einem brennenden und schnell abstürzenden Flugzeug. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sprach von einem „absolut tragischen“ Unglück.
Latest below. Absolutely tragic. Search and rescue efforts still ongoing. Prayers for all impacted souls, and their families.
— Pete Hegseth (@PeteHegseth) January 30, 2025
Investigation launched immediately by Army & DoD. pic.twitter.com/WdUnYV4UJz
Black-Hawk-Abstürze: Eine Serie tödlicher Unfälle
Bereits in der Vergangenheit kam es zu Unfällen mit dem UH-60 Black Hawk. Im März 2023 kollidierten zwei dieser Hubschrauber in Kentucky bei einem Trainingsflug, wobei neun Menschen ums Leben kamen. Im April 2023 stürzte ein japanischer UH-60JA während einer Routine-Aufklärungsmission ins Meer, wobei alle zehn Besatzungsmitglieder starben.
Fluglotsen sollen in Washington die Piloten des Hubschraubers noch auf die Passagiermaschine aufmerksam gemacht und angeordnet haben, „dahinter zu fliegen“. Die Maschine hatte bereits das grelle Landungslicht an, wie auch auf einem im Internet kursierenden Video zu erkennen ist. Dieser aktuelle Absturz in Washington wirft erneut Fragen zur Sicherheit solcher Einsätze auf.
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