Berlin. Sie sind rund 1000 Kilometer hoch: Forscher haben zwei neue Berge auf der Erde gefunden. Wie blieben die Giganten so lange unentdeckt?

Der Gipfel des Mount Everest, mit einer Höhe von 8.800 Metern, gilt als der höchste Punkt der Erde. Doch eine neue Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift Nature, enthüllt die Entdeckung von zwei noch weitaus höheren Gebirgsmassiven. Mit einer Höhe von rund 1.000 Kilometern überragen sie den Everest um das Hundertfache.

Wissenschaftler der Universität Utrecht haben herausgefunden, dass diese gigantischen Strukturen nicht an der Oberfläche liegen, sondern etwa 2.000 Kilometer tief im Inneren der Erde, an der Grenze zwischen Erdkern und Erdmantel. Sie sind unter Afrika und dem Pazifischen Ozean verborgen. Schon seit Jahrzehnten ist bekannt, dass sich im Erdmantel riesige Strukturen befinden.

500 Millionen Jahre alt - oder sogar noch viel älter

Diese Strukturen, bekannt als Large Low Seismic Velocity Provinces (LLSVPs), sind deutlich heißer und älter als die umgebenden Bereiche. Die LLSVPs wurden durch seismische Wellen entdeckt, die langsamer werden, wenn sie auf dichtes oder heißes Material treffen, ein Effekt, den die Wissenschaftler Dämpfung nennen.

Die leitende Forscherin Deuss erklärt: „Die Wellen werden langsamer, weil die LLSVPs heiß sind, so wie man bei heißem Wetter nicht so schnell laufen kann wie bei kälterem Wetter.“

Die Forscher fanden wenig Dämpfung in den LLSVPs, was darauf hindeutet, dass sie seit sehr langer Zeit bestehen. Die Wissenschaftler schätzen deshalb, dass diese unterirdischen Gebirgsmassive mindestens 500 Millionen Jahre alt sind, möglicherweise aber noch viel älter – bis hin zur Entstehung der Erde. Diese Entdeckung stellt die traditionelle Vorstellung in Frage, dass der Erdmantel ständig in Bewegung ist.

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