Berlin. Fast hätte es Menowin bei Bohlen geschafft – doch dann geriet er auf die schiefe Bahn. Skandal folgte auf Skandal. Das macht er heute.

Pietro Lombardi, Mark Medlock, Beatrice Egli: Die Liste der „DSDS“-Gewinner ist lang. Doch noch viel länger ist die Liste derer, die es werden wollten. Einer, der hervorsticht, ist Hasso Menowin Fröhlich, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Menowin.

Seit seinem ersten Auftritt in der dritten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ machte der gebürtige Münchner längst nicht nur mit seinem Gesang von sich reden. Stattdessen bestimmten Drogen, Alkohol und Kriminalität die Schlagzeilen. Was ist aus dem mittlerweile 37-Jährigen geworden?

Lesen Sie auch: DSDS-Sieger Mark Medlock – Was macht er eigentlich heute?

Menowin Fröhlich: Deshalb scheiterte der Sänger bei DSDS

Menowin nahm 2005 zum ersten Mal bei DSDS teil und schaffte es unter die Top 20. Doch dann der Schock: Kurz vor den Live-Shows musste Menowin ausscheiden – er wurde verhaftet. Der Vorwurf: gefährliche Körperverletzung und Betrug. Laut Medienberichten soll er einen 23-Jährigen krankenhausreif geschlagen haben. Im Dezember 2005 wurde Menowin wegen gefährlicher Körperverletzung und Betrugs zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.

Menowin Fröhlich 2005 bei DSDS
Von der Bühne in die Zelle: In der dritten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) schied Menowin vorzeitig aus, weil er verhaftet wurde. © Screenshot | RTL

Doch der junge Mann gab nicht auf und ergriff 2010 erneut die Chance, sich vor den Juroren um Pop-Titan Dieter Bohlen zu beweisen – mit Erfolg. Er sang und performte sich bis ins Finale und erhielt zahlreiche Zuschauerstimmen. Bohlen hatte sich persönlich dafür eingesetzt, dass Menowin sein DSDS-Comeback feiern durfte. „Ich bin niemand, der jemandem eine zweite Chance verwehrt“, sagte er damals der „Bild“-Zeitung, auch wenn es bei Menowin schon die vierte oder fünfte sei.

„Aber er ist einfach ein Riesen-Sänger, mindestens unter den drei besten, die je bei ‚DSDS‘ waren“. Doch für einen Sieg reichte es dennoch nicht: Menowin verlor im Finale gegen seinen Konkurrenten Mehrzad Marashi.

Nach DSDS: Menowin geriet immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt

Doch wieder rappelte Menowin sich auf. In den folgenden Jahren erschienen seine Singles „If you stayed“, „Waiting for Christmas“ und „Round‘n’Round“ sowie sein erstes Album „White Chocolate“. Mit seiner Popmusik kam Menowin an, doch der große Durchbruch blieb aus. Später schwenkte er auf Trash-TV um, zog als Kandidat in der dritten Staffel von Promi Big Brother in die WG ein.

Und er versuchte sich als Autor: In seiner 2012 veröffentlichten Biografie „Ich musste verlieren, um zu gewinnen“ spricht Menowin über seine von Drogen geprägte Kindheit und reflektiert seine die Zeit im Gefängnis – die nicht seine letzte bleiben sollte.

Der Sänger geriet immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. 2018 verurteilte das Amtsgericht Heidelberg ihn zu einem Jahr Haft auf Bewährung, weil er unter Drogeneinfluss Auto gefahren war. Im darauffolgenden Jahr erhielt Menowin erneut eine Haftstrafe – wieder ein Jahr auf Bewährung. Dieses Mal wegen Fahrens ohne Führerschein und unter Alkoholeinfluss. Doch eben jenes Urteil wurde vom Landgericht Darmstadt im März 2022 aufgehoben. Das Gericht verurteilte Menowin zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten – ohne Bewährung.

Sechs Kinder von zwei Frauen: So lebt Menowin heute

Auch privat ging es bei Menowin turbulent zu: Der Sänger ist sechsfacher Vater. Mit seiner Ex-Freundin, Sabrina Hertzschuch, die außerdem seine Cousine ist, hat er drei Kinder. Sie leben bei ihrer Mutter. Er habe allerdings regelmäßig Kontakt zu ihnen, sagte Menowin dem Sender Vox. Seit 2011 ist er mit Senay Ak zusammen. Zusammen mit ihr stellte sich Menowin 2019 dem Kampf der Promipaare in der Reality-Show „Das Sommerhaus der Stars“. Menowin nutzte die Reality-Show, um seiner Partnerin einen Heiratsantrag zu machen – sie nahm an.

Deutschland sucht den Superstar
Pop-Titan Dieter Bohlen hat sich bei DSDS höchstpersönlich für Menowin eingesetzt. © action press | GREGOROWIUS,STEFAN

Heute hat das Ehepaar drei gemeinsame Kinder und Menowin scheint mit seiner kriminellen Vergangenheit abschließen zu wollen. In der Vox-Dokumentation „Wo die Liebe hinfällt“ gewähren der 37-Jährige und seine Frau Senay Einblicke in ihr Privatleben. Die fünfköpfige Familie lebt in Modautal bei Darmstadt. Senay sei Hausfrau, er selbst zurzeit arbeitslos. Wie er sein Leben finanziere? Von seinen Ersparnissen, erklärt Menowin in der Doku.

Auch spannend: Attila Hildmann heute – Deshalb wurde er noch nicht geschnappt

Vor einigen Jahren hat er sich freikirchlich taufen lassen: „Nicht meine Ehre, mein Stolz oder die eigene Kraft, nein, Jesus hat mich gerettet. Er hat mich aus allem rausgeholt“, erklärte Menowin in einer Instagram-Story. 2023 veröffentliche er seinen Song „In Ewigkeit“, in dem er vor allem über seine Liebe zu Gott singt. Ansonsten gehe er jetzt vollkommen in seiner Rolle als „Vollzeit-Daddy“ auf, wie er in der Vox-Doku erzählt. Von seinem früheren Ich, dem Star und Gesetzesbrecher, sei nicht mehr viel übrig, sagte er gegenüber Vox: „Ich bin nur noch Menowin“.