San Francisco. In der Türkei finden Archäologen das Grab eines römischen Gladiators, aber zu ihrer Überraschung – nicht seine sterblichen Überreste.
In der Türkei haben Forscher ein römisches Grab gefunden. Sie ordnen es einem Gladiator zu.
Als sie es freilegten, erlebten die Archäologen eine Überraschung. Sie fanden die sterblichen Überreste von anderen Menschen, wie das Portal „Turkiye Today“ berichtet. Der Fund werfe ein Licht auf die Bestattungspraktiken.
Fündig wurden die Archäologen in den Ruinen einer Basilika auf dem Ayasuluk-Hügel in der westlichen türkischen Provinz Izmir. Der Sarkophag war nur 20 Zentimeter unter der Basilika. Ursprünglich war die Kirche eine kleine Grabstätte. Später wurde sie zu einer Basilika mit Holzdach und während der Herrschaft von Kaiser Justinian I. in eine Kuppelkirche umgewandelt.
Archäologie: Knochen deuten auf kollektive Bestattung hin
Die Archäologen schätzen, dass der Sarkophag rund 1800 Jahre alt ist, erbaut etwa im dritten Jahrhundert nach Christus. Aus der Inschrift schließt Sinan Mimaroglu, Kunsthistoriker an der Hatay Mustafa Kemal Universität, dass es zuerst für einen Gladiator genutzt wurde. Sein Name: „Euphrat“.
Tatsächlich enthält das Grab aber die Überreste von zwölf Frauen und Männern. „Das deutet auf eine kollektive Bestattung hin“, erklärte Mimaroglu. Die Knochen stammen aus dem fünf Jahrhundert. Das Grab wurde nach 200 Jahren einfach neu genutzt.
Es handle sich wahrscheinlich um Angehörige der Oberschicht oder des Klerus, vermutet der türkische Wissenschaftler. Es sei unwahrscheinlich, „dass ein gewöhnlicher Mensch in einer Kirche auf so sorgfältige Weise bestattet würde.“ Die Forscher fanden im Sarkophag drei Kreuzreliefs aus dem fünften Jahrhundert und auf dem Deckel des Grabes mehrere Kreuze, die etwa im achten Jahrhundert hinzugefügt wurden.
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