Berlin. Er prägte lange das deutsche Fernsehen, sorgte zuletzt jedoch mit kontroversen Aussagen für Aufsehen. Jetzt zieht er sich zurück.

Thomas Gottschalk, einer der bekanntesten Entertainer Deutschlands, steht vor einem neuen Kapitel: Mit der Veröffentlichung seines Buches „Ungefiltert“ will er sich von der Bühne verabschieden.

Lesen Sie hier die Einschätzung eines Medienexperten: „Thomas Gottschalk ist zu einer tragischen Figur geworden“

Das Buch erscheint am 16. Oktober und wird von Gottschalk als sein Abschiedswerk angekündigt. Doch bevor er endgültig das Rampenlicht verlässt, geht der einstige „Wetten, dass..?“-Moderator noch einmal auf Lesereise. Zwischen dem 16. und 26. Oktober wird er in sechs Großstädten auftreten, darunter Hamburg, Berlin und München, sowie eine Signierstunde auf der Frankfurter Buchmesse geben.

Thomas Gottschalk kündigt Abschied auf Instagram an

Auf Instagram verkündete Gottschalk: „Stefan Raab kommt zurück – ich verabschiede mich!“ Mit „Ungefiltert“ teilt er seine Gedanken zur heutigen Zeit. Er kündigte an, sich „laut wie immer“ über die Veränderungen in der Gesellschaft zu wundern, ohne dabei zu klagen. „Kann sein, dass man mich für das, was ich denke, auch vermöbeln wird“, scherzte er in gewohnt selbstironischer Manier.

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Mit „Ungefiltert“ veröffentlicht Gottschalk sein drittes Buch. Zuvor hatte er mit „Herbstblond“ und „Herbstbunt“ zwei Autobiografien herausgebracht. Sein neuestes Werk soll persönlicher und nachdenklicher sein, wie der „Heyne-Verlag“ ankündigt. Die Bestandsaufnahme der heutigen Zeit streckt sich über 320 Seiten. Dafür hat der Entertainer auch den Generationenforscher Dr. Rüdiger Maas zu Rate gezogen.

Gottschalk und die Debatte um „Political Correctness“

Thomas Gottschalk zählt zu den prägendsten Gesichtern der deutschen Fernsehlandschaft. Seine Karriere begann beim Bayerischen Rundfunk, wo er mit verschiedenen Radiosendungen auf sich aufmerksam machte. Seinen TV-Durchbruch feierte er mit der Show „Na sowas!“. Den endgültigen Sprung in die Riege der Top-Entertainer schaffte Gottschalk 1987, als er die Moderation der ZDF-Sendung „Wetten, dass..?“ von Frank Elstner übernahm. Diese prägte er über Jahrzehnte hinweg, bis er im November 2023 nach mehreren Comebacks seine 154. und finale Ausgabe moderierte.

Nach seinem letzten „Wetten, dass...?“-Auftritt gab es viel Kritik für den Moderator. Besonders seine Auseinandersetzung mit der Rapperin Shirin David und seine Abschiedsworte stachen für viele Zuschauer unangenehm hervor. Er spielte auf die „Political Correctness“ an, von der er sich nicht einschränken lassen will. „Inzwischen rede ich Zuhause anders, als im Fernsehen – und das ist auch keine dolle Entwicklung“, so Gottschalk. „Und bevor hier irgendein verzweifelter Aufnahmeleiter hin und her rennt und sagt: Du hast wieder einen Shitstorm hergelabert. Dann sage ich lieber gar nichts mehr.“

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In der darauffolgenden Debatte gab es zwei Lager: Einige verstehen ihn, die anderen kritisieren ihn. Ein User schrieb auf X: „Gottschalk beschwert sich also in seinen letzten Sätzen, und nachdem er 35 Jahren lang seinen Sexismus ungehemmt in der Prime Time ausleben durfte, darüber, dass ihn die ‚Political Correctness‘ einschränken würde.“ Ein anderer kommentierte: „Eindrucksvolle Schlussworte von Thomas Gottschalk mit Kritik an der heutigen Tendenz zu übertriebener ‚Political Correctness‘.“

Privat hat sich bei Gottschalk nochmal viel getan: Nach der Scheidung von seiner langjährigen Frau Thea, mit der er zwei erwachsene Söhne hat, fand er in Karina Mroß neues Glück. Die beiden gaben sich kürzlich auf Ibiza das Jawort.

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