Berlin. Auf einem Mammut-Friedhof in Spanien liegen ungewöhnliche viele Knochen der Eiszeit-Giganten. Warum starben so viele Tiere gerade dort?

Vor rund 1,4 Millionen Jahren starben zahlreichen Mammuts und andere große Säugetiere in einer Region im Süden des heutigen Spaniens, nahe der Stadt Granada. Weil dort so viele Knochen uns Skelette gefunden worden, spricht man gar von einem Mammut-Friedhof. Doch eins konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bisher nicht klären: Warum starben ausgerechnet an diesem Ort so viele der prähistorischen Giganten?

Wie entstand der Mammut-Friedhof? Forscher entdecken unsichtbare Gefahr

Dieser Frage sind Forschende nun nachgegangen – ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachjournal „Paleobiology“. Wie sie herausfanden, handelte es sich bei der Region um eine Art riesige Wildtierfalle. Denn vor 1,4 Millionen Jahren existierte dort ein ausgiebiges Feuchtgebiet. In ihm lauerte ein für die Mammuts unsichtbare Gefahr: Treibsand.

Die Tiere starben jedoch nicht durch den Treibsand selbst. Vielmehr waren sie durch diesen „fixiert“ eine leichte Beute für Hyänen – aber auch für Frühmenschen, die sie mit primitiven Steinwerkzeugen töteten.

Dass Menschen solche natürlichen Gegebenheiten als „Jagdhilfe“ nutzten, war nicht ungewöhnlich. So gibt es zum Beispiel Belege dafür, dass Jäger die Tiere über steile Klippen hetzten, um sie so zu töten oder die verletzte Beute anschließend leichter erlegen zu können.

Mammut-Knochen zeigen Spuren menschlicher Bearbeitung

Ein kleiner Teil der in Spanien gefundenen Knochen trägt sogar deutliche Spuren menschlicher Bearbeitung. „Diese Schnitt- und Schlagspuren an den Knochen entstanden beim Entbeinen der Tiere und dem Zerschlagen der Knochen, um an ihr Mark zu gelangen“, erklären Paul Palmqvist von der Universität Malaga und seine Kollegen in ihrer Studie.

Ein Vorteil für die Jäger: Der Treibsand in Spanien war zu ihrer Zeit wohl gerade stabil genug, um das vergleichsweise geringe Gewicht der Frühmenschen zu tragen. Größere Tiere, darunter Bisons, Nashörner, Nilpferde und eben Mammuts, hatten jedoch keine Chance und versanken. „Wenn ein Tier im Treibsand einsinkt, führt jede Bewegung beim Versuch einer Flucht dazu, dass es nur noch tiefer einsinkt“, so die Forschenden.

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