Berlin. Eine neue Szene-Droge breitet sich in Deutschland aus. Sie ist unter vielen Namen bekannt, macht schnell abhängig und hat üble Folgen.

Eine neue synthetische Droge sorgt derzeit für Alarmstimmung bei Drogenfahndern und Sozialarbeitern. Sie ist unter vielen Namen bekannt, etwa als „Monkey Dust“, „Flakka“, Peevee“ oder „Badesalz“, und hat verheerende Folgen, wie Experten übereinstimmend warnen. Besonders in Berlin, aber auch in Niedersachsen breitet sich die „Zombie-Droge“ gerade rasant aus. Betroffen sind nicht nur Großstädte, sondern auch kleinere Ort, zum Beispiel das niedersächsische Duderstadt.

Eine Mitarbeiterin der dortigen Drogenberatungsstelle berichtete dem NDR, wie sich in dem beschaulichen Städtchen eine „Flex“-Szene etabliert hat. Die Folgen seien gravierend. „Flex“, das im Labor hergestellt wird und vergleichsweise günstig zu bekommen sei, macht deutlich schneller abhängig als etwa Crystal Meth, Kokain oder Heroin.

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Grund für das enorm hohe Abhängigkeitspotenzial ist die Substanz Methylendioxypyrovaleron (MDPV). Diese löse zunächst eine starke Euphorie aus. 0,5 Gramm reichten aus, um einen Konsumenten zwei Tage lang wach zu halten. Das Verlangen nach einer höheren und immer neuen Dosierung stelle sich sehr schnell ein, berichten Experten und verweisen auf Laborversuche mit Ratten. Sie berichten von psychotischen Zuständen, die wochenlang anhalten können.

„Die ‚Flexer‘-Szene ist so krass, dass selbst Heroin-Nutzer, die nun auch nicht zimperlich sind, mit denen nichts zu tun haben wollen“, sagte die Drogenberaterin aus Duderstadt dem NDR. Konsumenten verhielten sich nicht selten aggressiv, könnten für andere sogar gefährlich werden. Doch nicht nur die psychischen Folgen seien gravierend. „Es ist schockierend anzusehen, wenn Muskelgewebe zerfällt und Körperteile wegfaulen“, so die Beraterin aus Duderstadt. Es komme auch zu epileptischen Anfällen, Nierenversagen und Herzinfarkten. Manche Abhängige zeigten ein kannibalistisches Verhalten und würden andere beißen.

Christopher Clay vom Berliner Drogenberatungsprojekt „sidekicks“ rät im Interview mit der Berliner Morgenpost dringend davon ab, „Flex“ auszuprobieren. Wer bereits abhängig sei, solle „so selten wie möglich nachlegen, und mit möglichst großem Zeitabstand“. Zwischen Konsumtagen sollten außerdem immer sechs Wochen Pause gemacht werden. tok

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