Berlin. Schauspieler Ralf Moeller lässt gerne seine Muskeln spielen. Jetzt verrät er, wann er sich in der Liebe auch mal schwach gefühlt hat.

Ralf Moeller ist der Inbegriff von physischer Kraft und Fitness – ob als ehemaliger Mr. Universum, als Schauspieler im Filmklassiker „Gladiator“ oder zuletzt seiner Buchveröffentlichung zur veganen Ernährung. Doch der 65-Jährige ist auch empfindsam für die Schmetterlinge im Bauch. Für die Serie der Funke Tageszeitungen „Meine erste Liebe“ erinnert sich Moeller an Mädchen wie Brigitte mit dem blauen Pullover, aber auch an seine Schüchternheit.

Wie ging es bei Ihnen mit der Liebe los?

Ralf Moeller: Das war mit elf, zwölf, als wir auf dem Schulhof Mädchen gejagt haben. Die haben sich dann meistens in die Damentoilette geflüchtet, wo wir nicht hineindurften.

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Sie haben Mädchen gejagt?

Moeller: Ich sehe, ich muss mit der Sprache ein bisschen aufpassen. Was ich meinte: Wir haben Fangen gespielt, und ich bin am liebsten einer hinterhergelaufen, die hieß Brigitte. Sie hatte blonde Haare und einen blauen Pullover. Sie fand ich besonders sympathisch und hübsch. 

Ralf Moeller über die Liebe: Er sei anfangs ziemlich schüchtern gewesen, sagt der Schauspieler.
Ralf Moeller über die Liebe: Er sei anfangs ziemlich schüchtern gewesen, sagt der Schauspieler. © FUNKE Foto Services | Reto Klar

Was passierte beim „Fangen“? 

Moeller: Man hat nur die Schulter des anderen angetippt. Aber passiert ist gar nichts. Wir haben uns auch nicht geküsst. Als Junge in dem Alter bist du noch sehr schüchtern. Aber einmal meinte ihre Mutter zu meiner: „Sie findet den Ralf auch ganz toll“. Und da habe ich ein unglaubliches Glücksgefühl empfunden. Das waren die klassischen Schmetterlinge im Bauch. 

Ralf Moeller: Seine erste Liebe traf er beim Einkaufen

Wie ging es dann mit Ihren Erfahrungen weiter?

Moeller: Mit 15, 16 war ich im Schwimmverein, und nach dem Ende des Trainings kam es dann einmal zum ersten Kuss im Wasser. Eigentlich bin ich ein Spätstarter in Sachen Liebesbeziehungen. Meine erste Beziehung hatte ich mit 17, 18. Ich weiß noch, sie hieß Manuela. Damals in den 70ern hat sich noch viel draußen abgespielt. Da brauchte man kein Internet. Es hat sich ganz natürlich ergeben, mit jemand zusammen zu sein. Als Jugendlicher probiert man sich aus. Das ergibt sich dann. 

Mehr aus der Serie „Meine erste Liebe“

Manuela war also Ihre erste richtige Beziehung?

Moeller: Ich würde das nicht so nennen. Ich war sehr sportbezogen, dann war ich bei der Bundeswehr. Deshalb war ich mit Manuela nicht so lange zusammen. Auch danach hatte ich neben Freundinnen noch andere Punkte in meinem Leben. Es ist nicht so, dass ich die ganze Zeit mit den Mädchen abhing. Es gab immer wieder mal die eine oder andere lockere Beziehung. 

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Wer war dann erste große Liebe, die Ihr Leben verändert hat?

Moeller: Das war Annette. Ich war 24, 25 und sie um die 19. Sie hat in einer Parfümerie gearbeitet, und ich habe bei ihr ein Geschenk für meine Mutter gekauft. Ich kann mich noch gut erinnern, wie sie so zierlich mit ihren langen braunen Haaren vor mir stand. Ich versuchte, sie anzulächeln, aber da kam nichts zurück.

Klingt aber nicht vielversprechend.

Moeller: Ich bin einfach immer wieder in den Laden, bis sie sich dann zum ersten Mal mit mir treffen wollte.

Moeller über seine Scheidung: „Wir sind heute noch befreundet“

Sie waren damals schon als Bodybuilder erfolgreich. Hat das Eindruck auf sie gemacht?

Moeller: Sie meinte damals: „Dein Körper ist beeindruckend, aber es waren deine Augen und die Stimme, die den Ausschlag gegeben haben.“ Wir waren dann fünf Jahre zusammen und 1989 haben wir geheiratet. Da war auch schon unsere erste Tochter Laura auf dem Weg.

Meine erste Liebe Themenseitenbild
Meine erste Liebe Themenseitenbild © ZRB | iStock

Aber warum wurde es Ihnen gerade bei ihr ernst?

Moeller: Ich war schon reifer und hatte mehr Erfahrung. Daher wusste ich, was ich wollte. Wir haben viel gemeinsam unternommen. Sie hat mir ihrerseits das Gefühl gegeben, dass sie an meiner Seite stand und dass ich ihr vertrauen konnte. Das war auch deshalb wichtig, weil Bodybuilder damals stark in der Kritik waren. Da hieß es: „Diese Muskelleute sind alle blöd und nehmen Anabolika“. Dabei gab es erstmals strenge Doping-Regeln, als ich 1986 in Tokio Mr. Universe wurde. 

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2013 trennten Sie beide sich. Was war dafür der Grund?

Moeller: Ja, das ist die große Frage: Warum gehen Beziehungen auseinander? Irgendwann, vor allem wenn man sehr lange zusammen ist, stellt man fest, dass man nur noch ein Verhältnis wie gute Freunde hat. Da sagt man sich: Vielleicht ist es besser, wenn jeder seinen Weg geht. Wir haben uns nicht im Bösen getrennt, sondern sind heute noch befreundet, feiern auch gelegentlich Weihnachten und Geburtstage zusammen.

Und die Liebe bleibt für Sie ein wichtiges Thema?

Moeller: Ich date natürlich. Wenn ich Frauen treffe, dann mache ich das nicht nur für ein paar Monate, und dann ist Feierabend. Liebe und Zusammensein beschäftigen uns alle. Schon allein deshalb, weil wir diese Glückshormone brauchen. Und das sorgt auch für die entsprechenden Schlagzeilen. Als ich mein Buch „Vegan Gladiators“ über vegane Ernährung veröffentlicht habe, fand eine große Redaktion das Thema ein wenig trocken. Also habe ich folgende Schlagzeile vorgeschlagen: „Veganer sind besser im Bett“. Und unter der ist das Interview dann erschienen (lacht).