Berlin. Anfang 2023 übernahm Louis Klamroth die populäre Talkshow – unter klaren Zielvorgaben. Jetzt steht das Talk-Format auf dem Prüfstand.

Zu Beginn des Jahres 2023 hat Louis Klamroth die Moderation der Sendung „Hart aber fair“ von Frank Plasberg übernommen; rund ein Jahr später wurde das Format komplett umgestaltet. Nur ein paar Monate später steht der ARD-Talk nun auf dem Prüfstand. Der Sender wolle noch in diesem Monat entscheiden, wie es mit „Hart aber fair“ weitergeht, das sich derzeit in der Sommerpause befindet, berichtet das „Redationsnetzwerk Deutschland“. Wie Tabea Werner, Sprecherin der ARD-Programmdirektion, gegenüber dem Medium erklärte, werde die Entscheidung über die Zukunft des Formats auf der nächsten Videoprogrammkonferenz der ARD Mitte Juli diskutiert.

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Laut Werner sei vereinbart worden, dass der durchschnittliche TV-Marktanteil von „Hart aber fair“ in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nicht geringer sein dürfe als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zudem sollte die Sendung im ersten Halbjahr 2024 im Schnitt 250.000 Abrufe pro Folge in der ARD-Mediathek erreichen. Mit eingerechnet würden neben den Aufrufen für die Sendung auch jene für die „To go“-Ausgabe, die Klamroth jede Woche extra für die Mediathek produziert.

Die TV-Quoten sind dabei transparent nachvollziehbar. Die 14 Ausgaben der Talkshow erreichten im ersten Halbjahr 2024 laut ARD-Programmdirektion einen durchschnittlichen Marktanteil von 9 Prozent. Dies stellt einen leichten Anstieg gegenüber den 8,5 Prozent im Vorjahreszeitraum dar. Doch wie sieht es mit dem Ziel in der ARD-Mediathek aus?

„Hart aber fair“: Online-Abrufe bestimmen die Zukunft des TV-Formats

Dazu gibt es seitens der ARD keine genauen Informationen. „Zu den Abrufzahlen der digitalen Sendung in der ARD-Mediathek können wir aktuell keine Zahlen liefern, da sich diese Zahlen noch fortlaufend entwickeln“, so Werner. Das Problem bei den Mediathekenabrufen ist, dass sie nicht in den täglichen Quotenmessungen auftauchen und daher bei Weitem nicht so eindeutig nachvollziehbar seien wie die Reichweiten im linearen Fernsehen.

Der Branchendienst „dwdl.de“ stellt regelmäßig Zahlen zur Verfügung. Zuletzt berichtete er, dass „Hart aber fair“ im Zeitraum von Januar bis März durchschnittlich 205.000 Online-Abrufe verzeichnete. Falls sich diese Zahl in den folgenden drei Monaten nicht deutlich erhöht hat, dürfte Louis Klamroth das Ziel von durchschnittlich 250.000 Abrufen verfehlt haben.

Sollten die Ziele nicht wie erhofft erreicht werden, gebe es für den WDR die Option, die Zusammenarbeit bereits Ende 2024 zu beenden, wie „Medieninsider“ und „Menschen machen Medien“ berichten. Ursprünglich läuft der Vertrag zwischen dem für die Sendung federführend zuständigen ARD-Sender und der Produktionsfirma Florida Factual, bei der Klamroth Mitgesellschafter ist und die Anfang 2024 die Produktion von „Hart aber fair“ von Plasbergs Produktionsfirma übernahm, bis Ende 2025.