Berlin. Ein Schädling breitet sich in den letzten Jahren rasant aus. Erfahren Sie hier, wie Sie ihn erkennen und wie er sich bekämpfen lässt.
Besonders in Westdeutschland ist ein neuer Schädling auf dem Vormarsch, aber auch in Berlin und Bayern wurde sie schon gesichtet: die Grüne Reiswanze. Zwar tauchte das aus Ostafrika stammende Insekt schon 1979 erstmals in Deutschland auf, eine massenhafte Verbreitung findet aber erst seit den 2010er Jahren statt. „Auch die explosionsartige Vermehrung der letzten Jahre lässt auf eine verstärkte Aktivität dieser Art durch den Klimawandel schließen“, folgert das Landwirtschaftliche Zentrum Augustenberg.
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Grüne Reiswanze: Dies Pflanzen sind besonders gefährdet
Die Gefahr, die von den kleinen Parasiten ausgeht, ist, vor allem gemessen an ihrer Größe, enorm. Eine erwachsene Grüne Reiswanze wird lediglich 11,5 bis 16,5 Millimeter groß und ernährt sich von verschiedensten Pflanzenarten. Zu den wichtigsten Nahrungsquellen zählen:
- Obstfrüchte: Himbeere, Brombeere, Johannisbeere, Kiwi, Apfel, Stachelbeere
- Ackerfrüchte: Soja, Bohnen, Mais, Kartoffel
- Gemüse: Paprika, Tomate, Zucchini, Aubergine, Gurke
- Zierpflanzen/Zwischenfrüchte/Kräuter: Hibiskus, Sonnenblume, Flieder, Malven, Rosmarin, diverse Stauden
Ein starker Befall kann sogar zum Verlust der gesamten Ernte führen, denn nicht nur führt das Saugen der Parasiten zu weichen Stellen, Flecken und Verwachsungen und einem bitteren Geschmack, zusätzlich kann den Früchten ein strenger Geruch anheften, denn die Grüne Reiswanze zählt zu den Stinkwanzen.
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Grüne Reiswanze: Das hilft gegen den Parasiten
Ein weiteres Problem: Sind die Wanzen einmal da, ist es schwer, gegen sie vorzugehen. Denn eine dauerhafte Zulassung für wirksame Insektizide gegen die Grüne Reiswanze gibt es in Deutschland bisher nicht. „Das Einnetzen von Kulturen im Freiland und das Verschließen bzw. Abschotten von Eintrittspforten in Gewächshäusern ist daher aktuell die einzige dauerhafte Möglichkeit, die Kulturen vor der Wanze zu schützen“, erklärt der Verein Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion. Außerdem können natürliche Feinde wie Schlupfwespen oder Raupenfliegen helfen.
Wer also eine Grüne Reiswanze entdeckt, sollte schnell handeln, um die eigenen Pflanzen zu schützen. Der Parasit ist vor allem an einem bestimmten Merkmal zu erkennen: den drei weißen Punkten auf dem eckigen Rückenschild. Das Insekt ist während der Vegetationsperiode meist grün, kann aber auch etwas heller oder sogar orange erscheinen. Zur Überwinterung wird es häufig dunkelgrün bis braun.