Berlin. Saharastaub hat den Himmel in Athen orange gefärbt. Eine Anwohnerin berichtet, wie sie das bedrohliche Naturspektakel erlebt hat.
In Griechenland sorgt der Saharastaub derzeit für bedrohliche Bilder. In den vergangenen Tagen haben die Staub-Partikel den Himmel orange gefärbt. Mehrere Menschen mussten sich wegen der Feinstaubbelastung ärztlich behandeln lassen.
Im Gespräch mit dieser Redaktion erzählt die Griechin Lisa Schubert, Verwaltungsangestellte in Athen, wie sie die Situation erlebt hat und wie sich der Saharastaub am Körper anfühlte.
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Wie haben Sie die Situation vor Ort erlebt?
Lisa Schubert: Als ich am Dienstag rausgegangen bin, war die Farbe des Himmels einfach so krass orange. Die Luft war außerdem sehr schlecht. Es fühlte sich an wie das Ende der Welt, ganz komisch und seltsam. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Wir haben hier oft schlechte Atmosphäre und keinen Wind, aber das war wie ein oranger Nebel.
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Saharastaub in Griechenland: „Man möchte die ganze Zeit duschen“
Haben Sie den Staub am Körper oder beim Atmen gespürt?
Normalerweise mache ich gerne das Fenster im Auto auf, das habe ich mich aber nicht getraut, weil die Luft so schlecht war. Es ist alles sehr unangenehm. Meine Augen jucken seit zwei Tagen und man fühlt sich die ganze Zeit so, dass man duschen möchte.
Was hat der Anblick des Himmels mit Ihnen gemacht?
Ich habe wirklich ein bisschen Angst bekommen und mich gefragt, was jetzt noch passieren könnte.
Wie war die Situation auf den Straßen?
Alle standen mit dem Handy auf der Straße und haben fotografiert. Autos haben am Straßenrand angehalten, die Fahrer sind ausgestiegen. Alle haben fotografiert. Auch Instagram und Facebook waren voll mit orangefarbenen Bildern. Darunter standen Kommentare wie: „Ist das jetzt die Wüste Sahara in Athen?“, oder „Ich glaube, ich habe ein Kamel die Straße entlanglaufen sehen!“
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Fühlten Sie sich durch die Medien gut informiert?
In der letzten Zeit haben die Medien immer ein bisschen übertrieben, was die Wetterbedingungen angeht, egal, ob es hohe Temperaturen oder mögliche Überschwemmungen wegen zu viel Regen waren. Aber diesmal war es die Wirklichkeit. Gestern habe ich nicht erwartet, dass es so schlimm ist, als ich das Haus verlassen habe. Da macht man sich Gedanken, ob das nicht alles Science-Fiction ist. Ich dachte, das kann doch nicht wahr sein.