Berlin. Archäologen legen den riesigen Oberkörper einer Statue von Ramses II. frei – fast 100 Jahre nachdem der erste Teil gefunden wurde.
Pharao Ramses II., auch Ramses der Große genannt, gilt als einer der bedeutendsten Könige des alten Ägypten. In seiner 66 Jahre währenden Herrschaft (1279 bis 1213 v. Chr.) führte Ramses Kriege, ließ gewaltige Bauwerke errichten und vergötterte vor allem einen – sich selbst. In Gestalt unzähliger Statuen ließ der Pharao sich und seine Taten verewigen. Ägyptische Archäologen konnten nun den oberen Teil einer kolossalen Ramses-Statue freilegen. Fast ein Jahrhundert nachdem Forscher den ersten Teil fanden.
Wissenschaftler des ägyptisch-amerikanischen Projekts gruben die fast vier Meter hohe Statue südlich der Großstadt Al-Minya aus, vermeldete Ägyptens Ministerium für Tourismus und Altertümer am Montag. Die Statue aus Kalkstein inszeniert Ramses mit einer doppelten Krone samt Kopfschmuck und königlicher Kobra, berichtet Bassem Jihad, Leiter des ägyptischen Grabungsteams, in einem Statement. Die Säulen am Rücken der Statue zeigen Hieroglyphen, die den König preisen und das mutmaßliche Entstehungsdatum vor rund 3200 Jahren verewigen.
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Deutscher Archäologe fand ersten Teil der Ramses-Statue bereits 1930
Wie Untersuchungen ergeben haben, ist der andere Teil der Statue bereits 1930 vom deutschen Archäologen Günther Roeder ausgegraben worden. Die Forscher seien nun damit beschäftigt, die einzelnen Teile der Statue zu säubern und aufeinander abzustimmen, um sie dann später zu ihrer vollen Höhe von sieben Metern zusammenzusetzen.
Eine der größten jemals gefundenen Statuen von Ramses II. wurde 1820 in einem Tempel nahe Memphis entdeckt. Ihre sechs Teile wiegen 83 Tonnen und sind zusammen elf Meter hoch. Die 3200 Jahre alte Statue wurde anlässlich Ramses‘ Sieges über das kleinasiatische Volk der Hethiter errichtet. Heute kann sie im Großen Ägyptischen Museum in Gizeh besichtigt werden.
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Ramses II. war legendärer Bauherr des alten Ägypten
Unter der Leitung von Ramses II. errichteten die ägyptischen Architekten auch den legendären Felsentempel von Abu Simbel sowie die große Halle von Karnak. Im Grabkomplex Ramesseum in Theben huldigte der Hofstaat dem Pharao nach seinem Tode. Darüber hinaus ließ er Hunderte andere Tempel, Monumente und Grabanlagen errichten. Unter manchen Historikern gilt seine Herrschaft als der Höhepunkt der ägyptischen Kunst und Kultur.
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