Rom. Noch immer birgt die antike Stadt Pompeji in Italien zahlreiche Geheimnisse. Eine neue Entdeckung begeistert nun die Archäologen.
Noch nie wurden in Pompeji(Italien) so viele Grabungen durchgeführt wie zurzeit. Dabei ist nun bei archäologischen Untersuchungen eines antiken Hauses ein prächtiges Fresko zum Vorschein gekommen. Es ist ausgezeichnet erhalten und erzählt den griechischen Mythos von Phrixos und Helle, zweier Geschwister, die sich auf dem Meer auf der Flucht befinden.
„Wir stehen vor einem wunderschönen Fresko, das sich in einem hervorragenden Erhaltungszustand befindet. Die Geschichte von Frisso und Elle war in Pompeji ein sehr lebendiger Mythos“, berichtet Gabriel Zuchtriegel, deutscher Direktor des archäologischen Parks von Pompeji. „Das Werk ist wunderschön, vor allem wegen seiner lebendigen Farben.“
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Archäologen finden Fresko in Pompeji: Darum geht es im Mythos von Phrixos und Helle
Helle ist in der griechischen Mythologie die Tochter des Königs Athamas von Theben und der Nephele. Vor dem Hass ihrer Stiefmutter Ino flieht sie mit ihrem Bruder Phrixos auf einem von ihrer Mutter gesandten, fliegenden Widder Chrysomallos nach Kolchis. Als sie die Dardanellen überfliegen, sieht Helle verbotenerweise nach unten, wird von Schwindel erfasst und stürzt ins Meer. Durch den Mythos entstand die alte Bezeichnung Hellespont („Meer der Helle“) für diese Meerenge.
Friedrich Schiller liefert in seiner Ballade „Hero und Leander“ allerdings eine andere Deutung der Geschichte. Nach Schiller war es der Meeresgott, der sich in Helle verliebte und sie vom Widder zu sich in die Tiefe zog. Dort verwandelte er sie in eine unsterbliche Göttin und machte sie zu seiner Gemahlin.
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Besonderer Fund in Pompeji: Fresko könnte berühmten „Bruder“ haben
Der 42-jährige Zuchtriegel, der seit 2021 den archäologischen Park von Pompeji leitet, schließt nicht aus, dass das Fresko aus derselben Werkstatt stammen könnte wie das weltberühmte Gemälde „Leda und der Schwan“, eine der Hauptattraktionen Pompejis. Im „Haus von Leda“, das 2018 ausgegraben wurde, ziert das in satten Farben leuchtende Fresko, das den Mythos um den in einen Schwan verwandelten Jupiter wiedergibt, ein Schlafzimmer. „Es könnte sich um einen einzigen Auftrag gehandelt haben“, meint der Archäologe Zuchtriegel. Er hofft, dass das Haus mit dem Fresko bald der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.
In Pompeji gibt es derzeit besonders viele Baustellen: An 28 Orten werden archäologische Arbeiten durchgeführt, wofür ein Gesamtbetrag von über 100 Millionen Euro investiert wird. Auf neun dieser Baustellen finden derzeit stratigrafische Ausgrabungen statt. „Heute graben wir auf einer Fläche von noch nie dagewesener Größe, auf fast 9.000 Quadratmetern. Alles, was ausgegraben wird, muss restauriert, geschützt und für die nächsten 100 Jahre und darüber hinaus zugänglich gemacht werden“, erklärt Zuchtriegel.
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Die hohen Kosten würden nicht durch die Ausgrabungen, sondern bei der Instandhaltung und dem Schutz der Funde entstehen. „Hier wollen wir immer besser werden“, so der Deutsche. „Pompeji ist etwas Besonderes, nicht nur wegen seines unschätzbaren archäologischen Erbes, sondern auch wegen des Teams, das mit großem Engagement arbeitet“.
Pompeji ist eine der berühmtesten archäologischen Stätten der Welt und gehört zu den meistbesuchten Attraktionen in Italien. Die antike Stadt wurde im Jahr 79 nach Christus unter Asche, Schlamm und Lava begraben – dadurch aber teils konserviert. Im 18. Jahrhundert wurde Pompeji wiederentdeckt. In letzter Zeit sind etliche bedeutende Funde in der Ausgrabungsstätte bei Neapel gemacht worden.
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