Berlin. Wie gut schützen Impfung und Infektion in Zukunft vor schweren Corona-Verläufen? Forscher aus Südkorea haben nun eine Antwort darauf.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wird darüber intensiv diskutiert: Schützen eine Infektion mit Sars-CoV-2 sowie eine Impfung auch in Zukunft verlässlich vor schweren Verläufen? Oder kann die sogenannte natürliche Immunität nach der Infektion schnell wieder nachlassen? Forschungsergebnisse aus Südkorea liefern dazu neue Erkenntnisse.
Corona-Impfstoffe: Studie aus Südkorea beleuchtet Wirkung neu
Personen, die gegen Corona geimpft oder mit älteren Omikron-Subvarianten infiziert worden sind, sollen ein stärkeres Immungedächtnis gegenüber neueren Omikron-Varianten haben. Zu diesem Ergebnis kommen die südkoreanischen Forscher laut ihrer in der Fachzeitschrift „Science Immunology“ veröffentlichten Studie.
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Dafür verglichen sie Immunzellen aus Blutproben von Probanden, die zwei Dosen des mRNA-Impfstoffs von Biontech erhalten hatten, mit jenen von Probanden, die mit dem ursprünglichen Wuhan Hu-1-Virusstamm infiziert waren und zwei Dosen des mRNA-Impfstoffs erhalten hatten. Eine dritte Gruppe von Testpersonen hatten drei Dosen des mRNA-Impfstoffs erhalten und sich anschließend mit der Omikron-Variante von Sars-CoV-2 infiziert.
Corona: Geimpfte entwickeln laut Studie starkes Immungedächtnis
Insgesamt zeigte sich ein recht einheitliches Bild, was die Schutzwirkung gegen schwere Verläufe betrifft: Die mRNA-Impfung erzeugte in allen Gruppen sowohl Helfer-Zellen als auch Killer-T-Zellen – also Zellen, die speziell für die Erkennung und Vernichtung von Antigenen zuständig sind. Diese Zellen waren spezifisch für die Spike-Proteine des ursprünglichen Sars-CoV-2-Stamms, aber auch für die der Omikron-Subvarianten BA.4/5.
Interessante Befunde fanden die Forscher auch bei den CD8-T-Zell-Antworten auf eine Omikroninfektion, die nicht dem üblichen Muster der sogenannten „Antigen-Erbsünde“ folgten. Normalerweise würde das Immunsystem bei einer zweiten Infektion mit einer ähnlichen Virusvariante nur auf die ursprüngliche Virusvariante reagieren. Die durch eine Durchbruch-Infektion mit BA.2 hervorgerufenen CD8+ T-Zellen waren jedoch in der Lage, auch die neueren Viruslinien BA.4/5 sowie XXB zu erkennen.
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Immunforscher sehen in Forschungsergebnissen zu T-Zellen einen Durchbruch
Prof. Carsten Watzl, Immunforscher am Leibniz-Institut und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, erklärt, dass die Studienergebnisse zu T-Zellen nicht unbedingt neu seien: „T-Zellen sind gerade für den Schutz vor der schweren Erkrankung wichtig. Daher können neue Varianten zwar oft wieder eine Infektion verursachen, aber eben nicht so oft eine schwere Erkrankung.“
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Gleichzeitig weist Watzl darauf hin, dass die neuen Erkenntnisse zur T-Zell-Immunantwort zuversichtlich stimmen lassen: „Die Studie zeigt, dass auch in Bezug auf T-Zell-Antworten jede zusätzliche Infektion mit Varianten die Breite der Immunantwort gegenüber Sars-CoV-2 erhöht, sodass auch zukünftige Varianten immer besser abgedeckt sind.“
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