Berlin. König Charles wird an der Prostata operiert und die ganze Welt weiß Bescheid. Warum genau das Fortschritt ist, erklärt unser Autor.
Wer hätte ahnen können, dass ausgerechnet die Monarchie einmal zu einem Musterbeispiel gesellschaftlichen Fortschritts wird? Allen voran der eher konservativ anmutende König Charles III. Am Mittwoch teilte der Buckingham-Palast mit, dass der britische König in der kommenden Woche im Krankenhaus behandelt werden muss.
Die Nachricht sorgte für großes Aufsehen. Nicht nur, weil erst kurz zuvor bekannt geworden war, dass sich auch seine Schwiegertochter Kate einer Operation unterziehen musste, sondern auch wegen der Art und Weise, wie das Königshaus über den Gesundheitszustand seines Oberhaupts kommuniziert. Denn der Palast machte den Grund für Charles Behandlung öffentlich: Der König leidet an einer vergrößerten Prostata. Diese sei „wie jedes Jahr bei tausenden Männern“ festgestellt worden. Charles Prostata-Erweiterung sei „gutartig“. Nach seinem Klinikaufenthalt werde der König „für kurze Zeit“ auf öffentliche Auftritte verzichten, um sich zu erholen, hieß es.
Dass diese Details über Charles Krankenhausaufenthalt so offensiv kommuniziert werden, ist erstaunlich – auch, weil dem König ein eher eisiges Verhältnis zur Presse nachgesagt wird. Doch vor allem ist es vorbildlich, wenn man bedenkt, wie vielen Männern es immer noch schwerfällt, sich Schwäche oder gar Krankheiten einzugestehen und darüber zu sprechen.
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König Charles: Musterbeispiel gegen toxische Männlichkeit
Männer sterben im Schnitt früher als Frauen – auch weil sie Krankheiten herunterspielen, oft Stärke zeigen wollen und seltener zum Arzt gehen. Toxische Männlichkeit nennt man dieses vermeintlich besonders männliche Verhalten, das viel Schaden anrichtet – vor allem bei den Männern selbst.
Die Royals machen vor, wie es besser läuft: Ist man(n) noch so nobel, noch so männlich und mag die Krankheit noch so tabu sein, das Beste ist, darüber zu sprechen. Und sich dann Hilfe zu suchen. Der König zeigt, wie es geht.
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