Berlin. Cora Schumacher zieht ins „Dschungelcamp“. Warum sie trotz ihrer Liebe zu Reality-TV die Meinung der Öffentlichkeit fürchtet.

Von den Kandidatinnen und Kandidaten der diesjährigen Staffel „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ (ab 19. Januar um 20.15 Uhr auf RTL) sorgte Cora Schumacher vorab für die vielleicht größten Schlagzeilen. Auch deshalb, weil ihr Ex-Mann Ralf Schumacher und ihr Sohn David ein problematisches Verhältnis zu ihr haben. Fragen zu ihrem Sohn wollte die 47-Jährige, die unter anderem als Erotik-Modell und Reality-TV-Star arbeitete, nicht beantworten. Aber im Interview zeigt sie sich zugleich sensibel und kämpferisch, insbesondere, was die Meinung der Öffentlichkeit zu ihrer Person angeht.

„Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ ist ja eine Extremerfahrung für alle Beteiligten. Mit welchen Erwartungen gehen Sie an dieses Unterfangen heran?

Cora Schumacher: Ich habe grundsätzlich keine Erwartungen. Wenn du nichts erwartest, kannst du auch nicht enttäuscht werden. Natürlich bin ich auch ein wenig aufgeregt, aber das ist, denke ich, normal. Ich freue mich schon sehr auf dieses Abenteuer, insbesondere natürlich auf die Erfahrungen, die ich dabei machen werde.

Aber diese Erfahrungen sind nicht unbedingt angenehm. Wie werden Sie mit dem Zuckerentzug klarkommen, vor dem Sie sich nach eigenem Bekunden fürchten?

Schumacher: Einfach Augen zu und durch.

Schumacher vor dem Abflug der Kandidaten nach Australien zur RTL Show.
Schumacher vor dem Abflug der Kandidaten nach Australien zur RTL Show. © imago/Gartner | IMAGO stock

Schumacher: „Ich habe ein sehr dickes Fell“

Das sagt sich so leicht. Das Ganze ist ja auch gruppendynamisch eine komplizierte Angelegenheit.

Schumacher: Meine Lebenserfahrung wird mir da mit Sicherheit sehr entgegenkommen. Ich freue mich auf die anderen Teilnehmer und deren Geschichten. Ich denke, ich bin eine gute Zuhörerin.

Doch auch gutes Zuhören reicht nicht, wenn Sie eine Dschungelprüfung über sich ergehen lassen müssen. Haben Sie eine Ekel-Hemmschwelle?

Schumacher: Ich habe das alles noch nie ausprobiert, aber ich bin ja eben hier, um das herauszufinden. Ich habe schon ein sehr dickes Fell. Ich bin eine starke Frau.

Sind Sie das immer?

Schumacher: Ich brauche auch hier und da mal eine starke Schulter zum Anlehnen. Und gebe dies auch immer gerne zurück.

Cora Schumacher findet es verletzend, nur auf ihr Äußerliches reduziert zu werden.
Cora Schumacher findet es verletzend, nur auf ihr Äußerliches reduziert zu werden. © picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopres

Cora Schumacher: Welche Urteile ihr wehtun

Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass Sie sich vor der Kamera ganz authentisch und ohne jedes Styling zeigen müssen. Wie kommen Sie damit klar, wenn sich Menschen oder die Medien über Sie ein Urteil erlauben?

Schumacher: Aus meinem Umfeld höre ich oft den Satz: „Nimm Dir das doch nicht zu Herzen“. Ich bin ehrlich. Natürlich verletzen mich blöde Bemerkungen, aber auch allein schon, wenn ich auf mein Äußerliches reduziert oder grundsätzlich bewertet werde.

Was für Urteile tun da besonders weh?

Schumacher: Es ist verletzend, zu lesen, wie scheiße man ist oder aussieht, egal ob mit Filter und ganz natürlich. Medien haben eine gewisse Macht und können Leser und Zuschauer beeinflussen, indem eine Person, die man nicht kennt, vorverurteilt wird. Dabei hätten sie eigentlich eine gewisse Vorbildfunktion, aber nicht alle können damit umgehen.

Schumacher: Warum Reality TV sie erdet

Das „Dschungelcamp“ ist nicht das erste Reality TV-Format, an dem Sie teilnehmen. Beispielsweise waren Sie schon bei „Promi Big Brother“ dabei, wo Sie den siebten Platz belegten. Was geben Ihnen solche Formate?

Schumacher: Ich liebe Reality TV. Es macht mir sehr viel Spaß. „Reality“ TV ist abgeleitet von „realistisch“ und „Realität“. Und das erdet mich sehr. Vielleicht mag ich es deswegen so gern. So bin ich für alles, was ich erleben darf, sehr dankbar. Jede dieser Erfahrungen ist entweder eine Lehre oder eine Bereicherung fürs Leben. So sehe ich das.

Es geht indes nicht nur ums Teilnehmen, sondern auch ums Gewinnen. Wissen Sie schon, wie Sie Dschungelkönigin werden wollen?

Schumacher: Es gibt keine Strategie. Ich bin immer gleich. Egal ob privat oder vor der Kamera. Ich bin unvoreingenommen und konnte mich auch überhaupt nicht vorbereiten, da ich lange mit Corona zu hadern hatte. Aber grundsätzlich finde ich das gar nicht schlecht, nicht vorbereitet zu sein.

Das „Dschungelcamp“ hat natürlich auch einen finanziellen Aspekt. Angeblich bekommen Sie die höchste Gage aller Zeiten. Was wollen Sie mit dem Geld anfangen?

Schumacher: Falls ich tatsächlich gewinnen sollte, werde ich wie immer unsere eigene Institution KIBERA Hope unterstützen. Wir setzen uns für Bildung in Entwicklungsländern ein. Bildung sollte allen gleichermaßen unabhängig von der Herkunft, gesellschaftlichem Stand oder finanziellen Mitteln zugänglich sein.

„Dschungelcamp“-Kandidatin: „Das war das Schönste, was ich erleben durfte“

Was ist der größte Sieg, den Sie bislang errungen haben?

Schumacher: Die Geburt unseres – und ich betone: unseres – Sohnes war das Schönste, was ich erleben durfte.

Gibt es im weiteren Sinne einen Sieg, den Sie sich für die Zukunft erhoffen?

Schumacher: Ich denke der größte Sieg, den man im Leben erringen kann ist, mit sich selbst im Reinen zu sein.

Nehmen wir an, Sie wären Königin im realen Leben, würden Sie das gut hinkriegen? Was meinen Sie?

Schumacher: Wenn Frauen die Welt regieren würden, wäre sie bestimmt besser.