Berlin. Jedes Jahr an Weihnachten kommt er vorbei und bringt Geschenke. Doch was ist die Geschichte hinter der Figur des Weihnachtsmannes?
Alle Jahre wieder kommt der Weihnachtsmann. Ob klein oder groß: Jeder weiß, dass der Weihnachtsmann einen roten Mantel mit weißem Kragen trägt, alt und kugelig ist und der Legende nach am Nordpol mit seinen kleinen Weihnachtselfen lebt. Doch wie hat sich die Idee des Weihnachtsmanns in unserer Gesellschaft gefestigt?
Woher kommt der Weihnachtsmann?
Der Ursprung des Weihnachtsmanns liegt im heiligen Nikolaus von Myra, einem Bischof aus dem 4. Jahrhundert im griechischsprachigen Teil Kleinasiens, der heutigen Türkei. Er wird von Christen weltweit am 6. Dezember gefeiert und soll Sohn reicher Eltern gewesen sein, der sein gesamtes Vermögen unter Armen und Bedürftigen aufteilte.
Weitere Legenden besagen, dass er Unschuldige vor dem Todesurteil bewahrte, eine Hungersnot stoppte und Seeleute aus Seenot rettete. Nicht zuletzt deswegen ist er der Schutzpatron der Seefahrt, Binnenschiffer und vieler weiterer Personengruppen.
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Der Weihnachtsmann im Mittelalter
Im Mittelalter war es üblich, dass der Nikolaus am 6. Dezember Geschenke bringt, nicht wie heutzutage am 24. Dabei wurden brave Kinder mit Geschenken belohnt und nicht brave Kinder bestraft.
Doch Reformation unter Martin Luther und die Ablehnung der Heiligenverehrung veränderte den Kult um den Nikolaus. Das Christkind wurde als Gabenbringer populär.
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Der moderne Weihnachtsmann
Mit dem 19. Jahrhundert nimmt der Weihnachtsmann allmählich seine heute bekannte Darstellung an. Ein jovialer, runder Mann mit rotem Mantel und weißem Bart entwickelte sich, und der Einfluss der nordischen Mythologie, insbesondere des Wodans mit seinem fliegenden Schlitten, prägte diese moderne Version.
Das erste Mal taucht der Weihnachtsmann, wie wir ihn heute kennen, in dem kleinen Büchlein „The Children‘s Friend: A New-Year‘s Present, to the Little Ones from Five to Twelve“ des New Yorker Dichters William B. Gilley im Jahr 1821 auf.
Er beschreibt den „Santeclaus“ als Mann, der in Fell gekleidet ist und in einem von Rentieren gezogenen Schlitten fährt.
Zwei Jahre später gastiert ein bärtiger Weihnachtsmann im berühmten Gedicht „The Night Before Christmas“ von Clement Clarke Moore.
Auch im Kinderbuch „Struwwelpeter“ ist die der Weihnachtsmann dem heutigen sehr ähnlich. Immer mehr Bücher und Gedichte beschreiben den alten Mann als in Pelz gekleideten, runden alten Mann.
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Der Weihnachtsmann und Coca-Cola
Im Jahr 1862 skizzierte der Karikaturist Thomas Nast, der von der Pfalz in die heutigen USA ausgewandert war, ein Bild von einem stattlichen, bärtigen Mann, der US-Soldaten aus dem Norden mit Geschenken beglückte. Diese Illustration kann als frühe Vorahnung der heutigen Darstellung des Weihnachtsmanns betrachtet werden, da sie bereits erstaunliche Ähnlichkeiten aufweist.
Ein Wendepunkt kam 1931 durch eine Werbekampagne der Coca-Cola Company. Die ikonische Darstellung des Weihnachtsmannes in Rot und Weiß wurde durch den Künstler Haddon Sundblom geschaffen und prägte das Bild des Weihnachtsmannes weltweit.
In der heutigen Zeit ist der Weihnachtsmann eine kulturelle Symbolfigur, die Tradition, Festlichkeit und Freude verkörpert. Weltweit bringt er im Dezember Geschenke zu Kindern und Erwachsenen, als Zeichen der Zuneigung. Auch wenn die meisten Erwachsenen wohl wissen, dass der Weihnachtsmann nicht unbedingt einen roten Mantel und langen weißen Bart trägt.
Der Weihnachtsmann in anderen Ländern
In vielen Ländern wird der Weihnachtsmann anders dargestellt, als in Deutschland. Ein Beispiel sind die Niederlande, wo Sinterklaas auf einem weißen Pferd reitet und vom „Zwarte Piet“ begleitet wird – die Darstellung dieser Figur gilt Kritikern als rassistische Verunglimpfung schwarzer Menschen.
In Skandinavien wiederum wird der Weihnachtsmann von Kobolden oder Gnomen unterstützt.
Darüber hinaus gibt es in einigen Ländern auch alternative Figuren, die Geschenke bringen. In Russland ist Ded Moroz, der „Großvater Frost“, eine populäre Gestalt, die oft mit seiner Enkelin Snegurotschka, der „Schneeflöckchen“, erscheint. Babbo Natale, ähnlich dem deutschen Weihnachtsmann, bringt in Italien die Geschenke. Aber dort kommt auch die Hexe Befana ins Spiel, die in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar Süßigkeiten oder Geschenke verteilt. In Frankreich ist Père Noël der Geschenkebringer, und in Spanien kommt der Drei-Königs-Tag am 6. Januar mit den Heiligen Drei Königen als Gabenbringer in den Vordergrund.