Berlin. Geschenke unter dem Weihnachtsbaum gehören bei vielen Menschen zum Weihnachtsfest. Bei den Bäumen gibt es jedoch große Unterschiede.
Millionen Weihnachtsbäume werden in den kommenden Wochen die Wohnzimmer der Deutschen schmücken – und noch ein paar Wochen später große Haufen an den Sammelstellen bilden. Holz ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, aber ist das wirklich nachhaltig?
Laut der Umweltschutzorganisation Robin Wood werden jährlich 25 Millionen
in Deutschland verkauft. Im vergangenen Jahr waren es sogar knapp 30 Millionen. 1,8 Millionen Bäume wurden 2022 aus Nachbarländern wie Dänemark, Österreich, Polen oder Tschechien importiert. Nur etwa 15 Prozent würden noch von Waldbetrieben verkauft, heißt es von Robin Wood. Aber auch diese Bäume stammten häufig nicht direkt aus dem Wald, sondern seien auf Sondernutzungsflächen, zum Beispiel auf durch den Wald führenden Trassen für Hochspannungsleitungen oder Gas-Pipelines, gewachsen.
Bio-Weihnachtsbaum: Wo Sie nachhaltige Bäume kaufen können
Nur wenige Bäume wachsen hingegen unter kontrolliert ökologischen Bedingungen heran, in denen der Einsatz von Pestiziden, Mineraldünger und Wachstumsregulatoren tabu sind. Aber es gibt sie. Die Umweltschutzorganisation führt auf ihre Webseite sogar eine Liste mit allen Verkaufsstellen in Deutschland, die solche Bäume anbieten.
„Wenn schon Weihnachtsbäume, dann am besten aus Forstbetrieben oder Weihnachtsbaumkulturen, die nach klaren, ökologisch ausgerichteten Regeln bewirtschaftet werden und bei denen dies auch von unabhängiger Seite kontrolliert wird“, empfiehlt Rudolf Fenner von Robin Wood. Das schone vor allem die Umwelt und schließe eine – wenn auch geringe, so doch unnötige – Belastung durch Pestizidreste in den eigenen vier Wänden aus, meint der Waldexperte.
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Corinna Hölzel, Expertin für Pestizide beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), bekräftigt auf Nachfrage unserer Redaktion: „Weihnachtsbäume auf konventionellen Plantagen werden mit Pestiziden behandelt. Oft sind Rückstände dieser Mittel noch nachweisbar.“ Für Verbraucherinnen und Verbraucher stelle das in der Regel allerdings kein akutes Gesundheitsrisiko dar, dafür seien die Konzentrationen zu gering. „Allerdings sollte man Pestizide vermeiden, wo immer es geht. Denn wir nehmen Pestizide über die Luft, das Wasser und über konventionelle Lebensmittel auf“, sagt die BUND-Expertin.
Weihnachtsbaum aus Plastik: Vorsicht vor Weichmachern!
Dann vielleicht gleich ein Baum aus Plastik? Hölzel ist da eher skeptisch: „Plastikbäume sind auf keinen Fall nachhaltiger als echte Bäume. Der Grundstoff ist Erdöl, also ein fossiler Rohstoff, meist sind auch gefährliche Chemikalien wie Weichmacher enthalten. Auch die Herstellung und der Transport der Plastikbäume sind energieintensiv. Und dann muss der Plastikbaum auch noch entsorgt werden.“
Auch Hölzel empfiehlt als Alternative einen Bio-Weihnachtsbaum: „Wenn es unbedingt ein echter Baum sein soll, dann entweder ein Bio-Weihnachtsbaum oder ein Baum aus einem FSC-Wald, der im Rahmen von Forstmaßnahmen entnommen wird.“ Außerdem könne man auch Zweige von Nadelbäumen in eine Vase stellen und schmücken. Ob damit das gewünschte
aufkommt, das muss wohl jeder selbst für sich entscheiden.
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