Catania/Sizilien. Der Ätna spie am Wochenende Feuer. Über Teilen Siziliens ging ein Ascheregen nieder. Die Behörden setzen die Warnstufe nun herunter.
Nach dem Ausbruch des Ätna auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien hat sich Europas größter aktiver Vulkan am Montag wieder beruhigt. Die vergangene Nacht sei verhältnismäßig normal gewesen, berichtet das italienische Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) in Catania.
Am Montag setzten die Behörden die Warnstufe für den Flugverkehr von Rot auf Orange herunter. Noch am Sonntag hatte der mehr als 3300 Meter hohe Berg große Mengen glühende Lava in den Himmel gespuckt.
Ausbruch des Ätna: Hohe Rauchsäule über dem Vulkan
Über dem Vulkan stand am Sonntagabend eine dicke Wolke aus Lava, magmatischen Gasen und Gestein bis in eine Höhe von 4,5 Kilometern. Immer wieder waren am Wochenende auch Explosionen zu sehen und zu hören gewesen. Auf mehrere Städte in der Umgebung des Ätna wie Milo und Zafferana Etnea ging auch Ascheregen nieder. Berichte über größere Schäden gab es zunächst jedoch keine. Der Betrieb am Insel-Flughafen Catania lief weiter.
Bereits in der Nacht zu Samstag hatte der Ätna eine größere Menge Lava ausgespuckt. Glühendes Geröll wurde in die Luft geschleudert und floss dann langsam die Flanke des Vulkans hinab. Besondere vulkanische Aktivität war am Südostkrater zu beobachten, hieß es.
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Zuletzt war es auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien Mitte August zu erhöhter vulkanischer Aktivität gekommen. Damals war eine Lava-Fontäne aus weiter Ferne zu beobachten. Weil sich in der Folge ein hoher Asche-Niedergang entwickelte, musste zwischenzeitlich der Flugbetrieb am Insel-Flughafen Catania eingestellt werden.
Italien ist bekannt für seine Vulkane. Der Ätna zählt sicherlich zu den bekanntesten. Auch der Vesuv hält Vulkanologen und Anwohnerinnen und Anwohner auf Trab. Die größte Sorge bereiten hingegen aktuell die Phlegräischen Felder (Italienisch: Campi Flegrei) und das Magma in der Tiefe. Denn die Erdkruste über dem sogenannten Supervulkan wird immer schwächer.
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Supervulkane zeichnen sich durch eine besonders große Magmakammer aus. Anders als normale Vulkane, brechen sie nicht nur aus, sondern explodieren regelrecht. Statt eines Vulkankegels, also Berges, hinterlassen sie nach einem Ausbruch einen riesigen Krater. Dieser wird als Caldera bezeichnet. Die Caldera der Phlegräischen Felder durchläuft den Forschern zufolge zurzeit den Übergang von einer „elastischen“ zu einer „unelastischen“ Phase. Neue Untersuchungen zeigen geben Hinweise darauf, wie groß die Gefahr eines Ausbruchs der Phlegräischen Felder bei Neapel ist.
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