Berlin. Unwetter sorgen in Griechenland für große Schäden. Auch ein Heim für Straßenhunde ist getroffen – die Tierschützer bitten um Spenden.
Schwere Unwetter sorgen in Griechenland für Verzweiflung. Während mancherorts die Menschen alles verloren haben, suchen Retter weiter in den Fluten nach Überlebenden. Mindestens zehn Menschen starben bislang, die Zahl der Toten dürfte steigen, sobald sich das Wasser zurückgezogen hat.
Wie dramatisch das Ausmaß der Katastrophe ist, zeigt auch der Fall eines Tierheims in Karditsa, im Südwesten Griechenlandes. Dort retten deutsche und griechische Tierschützer des Vereins "Tiere in Not Griechenland" gemeinsam Hunde von der Straße, vermitteln sie nach Deutschland. Doch das Heim, in dem die Tiere auf Vermittlung warten, wurde von den Wassermassen der letzten Tage nicht verschont.
"Momente, die deine Seele durchbohren"
In einem Post bei Facebook beschreibt der Verein die Lage. Das Gelände steht demnach komplett unter Wasser, die Tiere sind oft nur knapp mit dem Leben davongekommen. "Einige Hunde konnten sich durch die offenen Tore auf die höhergelegenen Straßen oder Berge retten, einige schwammen im Wasser und konnten gerade noch herausgezogen werden", heißt es da.
Die Tierschützerin Evi Thanou berichtet ebenfalls bei Facebook davon, wie kleinere Hunde sich an größeren festkrallten, um nicht zu ertrinken. "Das sind Momente, die deine Seele durchbohren, wenn du den Schmerz in ihren Augen siehst und ihre Hilferufe hörst", schreibt sie. Mehr als fünf Stunden habe es gedauert, die Tiere rauszuholen. Die Helfer haben bis ans Ende ihrer Kräfte gearbeitet.
Seit dem Unwetter "Daniel" stehen in Griechenland 72.000 Hektar unter Wasser. Die Bilder aus dem Katastrophengebiet erschüttern. Ganze Dörfer scheinen plötzlich ausgelöscht. Die Regenmengen des Unwetters übertreffen alles, was griechische Meteorologen bislang gemessen hatten. So fielen in bestimmten Orten zwischenzeitlich mehr als 700 Liter Wasser pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden.
Besonders hart hat es die Stadt Volos getroffen. In der Hafenstadt mit rund 150.000 Einwohnern wurden tonnenweise Matsch in die Straßen gespült. Innerhalb kürzester Zeit stieg das braune Wasser in der Stadt an und verschluckte ganze Autos, wie Videos zeigen.
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So heftig hat das Unwetter in Griechenland die Tierheime erwischt
Auch Thessalien, wo sich die zwei Tierheime des Vereins befinden, hat es hart erwischt. Durch extreme Niederschläge und dadurch entstandene enorme Wassermassen von 174 Tonnen pro Quadratmeter brachen laut den Tierschützern die Dämme und der See trat über. "Eine absolute Katastrophe", schreiben sie. Für die gesamte Stadt wurde ein Lockdown verhängt. Dutzende Menschen stünden laut Informationen der Tierschützer inmitten der Fluten noch auf den Dächern ihrer Häuser. Karditsa und einige Dörfer im Umkreis seien zudem nicht mehr erreichbar.
Noch während der dramatischen Regenfälle am Donnerstagmorgen sei das Team vor Ort in Eile zu den verschiedenen Plätzen gefahren und habe Hunde mit ins Auto genommen, Welpen sowie alte und kranke Hunde in nahegelegene Hallen gebracht und "noch mit letzter Kraft" alle Tierheimtore geöffnet.
Das große Chaos kam danach: Das Strom- und Handynetz sei zusammengebrochen, die Stadt komplett geflutet, Brücken eingestürzt und Straßen weggerissen. Bis gestern Abend hätten die deutschen Mitarbeiter des Vereins nicht gewusst, ob es den griechischen Kollegen gut geht, ob die Tierheime noch stehen und die Tiere überlebt haben.
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Unwetter in Griechenland: Mit diesen Spenden kann den Tieren geholfen werden
Bis jetzt hätten sie noch keinen genauen Überblick über das gesamte Ausmaß. Was sie jedoch wissen: Futter für die Tiere wird dringend benötigt. Denn alle Lagervorräte seien überschwemmt worden.
Zudem rechnen sie damit, dass auch in den nächsten Wochen keine Einkaufsläden dort öffnen können. Deshalb bitten Sie um folgenden Spenden:
- Hundefutter
- Hundehütten
- warme Decke
- Hundeboxen
Auch Geldspenden würden helfen, obgleich damit augenblicklich noch keine erste Hilfe gesendet werden kann, da es vor Ort keine Kaufmöglichkeiten gebe.