München. Bei „Love Island“ verkuppelt sie Paare – selbst ist sie wieder Single. Moderatorin Sylvie Meis über geheime Dates und ihre Verehrer.

Ab 11. September verkuppelt Sylvie Meis wieder als Dating-Dirigentin Paare bei „Love Island“ (um 20.15 Uhr bei RTLZWEI). Im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Staffeln hat sich indes bei der 45-jährigen Moderatorin etwas Grundlegendes verändert: Sie ist selbst wieder Single. Im Interview erklärt sie, weshalb sie sich Zeit mit einer neuen Beziehung lässt, was ihr eigenes Datingleben verkompliziert und warum sie den Glauben an die Liebe nicht verloren hat.

Sylvie Meis schaut anderen gerne beim Verlieben zu

„Love Island“ kommt nun teilweise auch live. Ist das für Sie als Moderatorin nicht stressiger als vorher?

Sylvie Meis: Das ist schon ein anderes Niveau als vorher. Aber ich habe ja meine Karriere mit der Moderation von Liveshows begonnen. So gesehen kehre ich da zu meinen Wurzeln zurück. Und diese Sendungen machen es für alle Beteiligten superspannend, weil die Zuschauer über unsere kostenlose App aktiv mitentscheiden können.

Abgesehen von den neuen Elementen in der Show gab es bei Ihnen seit der letzten Staffel auch privat Veränderungen...

Meis: Für mich ist es so, dass ich wieder Single bin. Deshalb kann ich nachvollziehen, wie die Singles sich in der Show fühlen.

Auch in der mittlerweile achten Staffel von „Love Island“ führt Sylvie Meis durch die Dating-Show. Seit 2021 moderiert sie die Show, löste damals Jana Ina Zarrella ab.
Auch in der mittlerweile achten Staffel von „Love Island“ führt Sylvie Meis durch die Dating-Show. Seit 2021 moderiert sie die Show, löste damals Jana Ina Zarrella ab. © dpa | Georg Wendt

Ist das nicht mit einem gewissen Wehmutsschmerz verbunden, wenn man den Kandidatinnen und Kandidaten beim sich Verlieben zuschaut?

Meis: Nein, im Gegenteil, ich freue mich darauf. Ich liebe dieses Format und ich bin auch sehr dankbar, dass ich bei keiner meiner Trennungen bitter oder traurig war. Ich dachte nie: Jetzt bleibe ich alleine. Ja, so eine Phase ist manchmal auch eine Herausforderung. Trotzdem glaube ich an das Glück, einen Partner zu finden, mit dem ich längere Zeit zusammenbleiben kann.

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Hat sich Ihre Definition von Liebe verändert?

Meis: Nicht wirklich. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass man durch verschiedene Phasen im Leben geht. Wie schon gesagt, ich glaube weiterhin an die große Liebe und ich liebe die Liebe immer noch. Deshalb freue ich mich für jeden, der verliebt sein darf. Denn das ist das schönste Gefühl, was man im Leben haben kann.

Wie oft hält denn die Liebe zwischen Ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern?

Meis: Man weiß nicht, wie nachhaltig sie ist. Denn diese Show ist wie eine Blase, wo die Beteiligten den Rausch der Gefühle leben, und danach müssen sie sich in der echten Welt bewähren. Ich merke in jedem Fall, wenn sie verliebt und total aufeinander fixiert sind, und genauso erkenne ich, wenn jemand nur herumspielt. Wenn letzteres der Fall ist, dann sollte man auch ehrlich sein. Ich selbst bin beispielsweise noch nicht exklusiv am Daten, und wenn ich dann mit jemandem Essen gehe, dann sage ich gleich: ‚Es ist nicht so, dass wir schon zusammen sind.‘

Sie müssten sich doch vor lauter Bewerbern nicht retten können.

Meis: Ich glaube schon, dass viele darüber nachdenken und davon träumen. Aber was dann effektiv passiert, ist eine andere Sache. So einfach ist das nicht für mich. Ich muss viel Geheimniskrämerei betreiben, wenn ich ein Essen für ein erstes Date organisiere. Und es ist auch nicht so häufig, dass ich jemand kennenlerne, mit dem ich das machen möchte.

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Warum nicht so häufig?

Meis: Ich benutze keine Dating Apps, sondern bin klassisch-altmodisch unterwegs. Ich sitze auch nicht jeden Tag mit dem Laptop im Café und hoffe, dass ich dort jemanden treffe. Ich bin viel zuhause. Es gibt also nur die Phasen, wo ich Essen gehe oder in den Urlaub fliege. Die muss ich nutzen, aber bislang ist noch nichts passiert.

Und Sie betreiben diese Geheimniskrämerei, weil Sie unter Beobachtung der Medien stehen?

Meis: Genau. Deshalb muss ich immer clever sein, was ich mache und wo ich es mache. Das bedeutet zum Beispiel, dass ich für ein Date nicht immer den gleichen Ort wählen kann.

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Ihr Sohn ist inzwischen 17. Verspüren Sie als Mutter einen Beschützerinstinkt, wenn es um sein Beziehungsleben geht?

Meis: Ich habe einen Beschützerinstinkt, und ich habe eben auch viele Erfahrungen, die ich mit Damian teile. Wir stehen uns sehr nahe und wissen viel übereinander. Wenn er mich fragt, was er in einer bestimmten Situation machen soll, dann gebe ich eine ehrliche Antwort. Unter Umständen gebe ich meinen Rat ungefragt, was manchmal gut ankommt und manchmal nicht. Ich bin auf jeden Fall über unsere Beziehung sehr glücklich. Wir sind wie Freunde, und ich bin die Erste, die er anruft, wenn er bestimmte Themen besprechen möchte. Das freut mich sehr.

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Wenn er eine Freundin hat, braucht die Ihren Segen?

Meis: Ich bin da locker. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich eingreifen muss, außer, wenn ich sehe, dass ein Mädchen einen schlechten Einfluss hat – zum Beispiel in puncto Alkohol oder zu viel Ausgehen. Er will sich ja auf den Fußball fokussieren, und dazu gehört eine bestimmte Disziplin, die er auch hat. Natürlich ist mir klar, dass Verbote eine Sache noch anziehender machen können. Deshalb gehe ich subtil und diplomatisch vor.

Würden Sie selbst jetzt bei Beziehungen etwas anders machen?

Meis: Ich glaube, ich würde mir mehr Zeit lassen. Früher war ich impulsiver. Meine Impulsivität habe ich immer noch und ich kann jemand ganz schnell toll finden, aber inzwischen denke ich länger darüber nach. Was wiederum bedeutet, dass es länger dauert, bis ich wieder jemanden date.

Wenn man wieder ungebunden ist, was ist das eigentlich für ein Gefühl?

Meis: Ich denke, ich bin frei und die Welt gehört mir. Den Gedanken ‚Oh Gott, wird das jemals wieder passieren‘, kenne ich auch, andererseits denke ich: Alles kann passieren. Ich bin ein abenteuerlustiger und feuriger Mensch, und ich liebe das Gefühl, dass es jeden Tag funken könnte.