Unter den fünf Opfern der U-Boot-Expedition der Titan befinden sich Sohn und Vater sowie der Milliardär Hamish Harding.

  • Fünf Personen nahmen an der Titanic-Expedition teil
  • Die Betreiberfirma OceanGate geht vom Tod der Tauchboot-Passagiere aus
  • Ein Überblick über die Opfer

Für die Angehörigen der Passagiere des U-Bootes Titan, das auf dem Weg zur Titanic verschollen war, waren die Tage seit Sonntag ein Albtraum. Seit Donnerstagabend besteht nun traurige Gewissheit: Die US-Küstenwache geht vom Tod der fünf Insassen des Tauchboots aus. Die in der Nähe des Titanic-Wracks gefundenen Trümmerteile gehörten zum verschollenen Tauchboot. Damit sei belegt, dass es keine Überlebenschance für die fünf Vermissten mehr gebe. Auch der Betreiber OceanGate Expeditions geht davon aus, dass die Passagiere verstorben sind.

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Unter den Tiefsee-Touristen waren einer der reichsten Männer Pakistans und sein 19-jähriger Sohn. Das prominenteste Opfer war jedoch der britische Milliardär Hamish Harding. Zusammen mit den drei Passagieren waren auch ein erfahrener U-Boot-Pilot sowie der CEO des Unternehmens OceanGate an Bord gewesen.

NameTitanic
StandortRund 600 Kilometer vor Neufundland (Kanada)
Baubeginn31. März 1909
Gewicht52.310 Tonnen
Länge269 Meter
UnglückApril 1912
Entdeckt1 September 1985

Titanic: Hamish Harding – Milliardär und Abenteurer

Hamish Harding war ein britischer Geschäftsmann, der es als Chef des Unternehmens Action Aviation laut Medien wie dem "Telegraph" bis zum Milliardär gebracht hat. Seine Firma handelt mit Privatflugzeugen, und auch Hamish selbst war leidenschaftlicher Pilot. Auf seinem Instagram-Profil postete er Bilder von seinen aufregenden Expeditionen um die ganze Welt. Er wurde 58 Jahre alt.

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Erst letztes Jahr flog Harding mit dem Raumschiff des Amazon-Gründers Jeff Bezos ins Weltall. Außerdem hielt er mehrere Guinness-Weltrekorde für verschiedene Tiefsee-Expeditionen und bereiste bereits zweimal den Südpol. Auf Instagram posierte er häufig zusammen mit seinem Sohn, den er auf zahlreiche seiner Abenteuer mitnahm.

Noch vor zwei Tagen postete Harding kurz vor seinem Verschwinden ein Bild auf Instagram zur anstehenden Titanic-Expedition. Er sei stolz darauf, dass er die OceanGate-Crew auf ihrem Weg zur Titanic als "Mission-Specialist" begleiten werde. "Wegen des schlechtesten Winters in Neufundland seit 40 Jahren ist diese Mission die wahrscheinlich erste und einzige bemannte Mission zur Titanic in diesem Jahr", schreibt er.

Titanic-Fotostrecke: Verschwundenes U-Boot sorgt für Rätsel

Die Titanic galt bei ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York 1912 als unsinkbar. Doch es kam anders. Das Wrack des Schiffs liegt seitdem in etwa 3800 Meter Tiefe rund 600 Kilometer von Neufundland/Kanada entfernt auf dem Meeresgrund.
Die Titanic galt bei ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York 1912 als unsinkbar. Doch es kam anders. Das Wrack des Schiffs liegt seitdem in etwa 3800 Meter Tiefe rund 600 Kilometer von Neufundland/Kanada entfernt auf dem Meeresgrund. © imago stock&people
Hochauflösende 3D-Aufnahmen zeigen das Wrack der Titanic.
Hochauflösende 3D-Aufnahmen zeigen das Wrack der Titanic. © Atlantic Productions/Magellan
Das Foto aus dem Jahr 2004 zeigt die Überreste eines Mantels und von Stiefeln im Schlamm des Meeresbodens nahe des Hecks der Titanic.
Das Foto aus dem Jahr 2004 zeigt die Überreste eines Mantels und von Stiefeln im Schlamm des Meeresbodens nahe des Hecks der Titanic. © Institute for Exploration, Center for Archaeological Oceanography/AP/dpa
Das U-Boot Titan des Unternehmens Oceangate Expeditions versprach Touristen, es bis zum Wrack der Titanic zu führen, um all diese Dinge aus der Nähe zu sehen.
Das U-Boot Titan des Unternehmens Oceangate Expeditions versprach Touristen, es bis zum Wrack der Titanic zu führen, um all diese Dinge aus der Nähe zu sehen. © OceanGate Expeditions/AP/dpa
Seit seiner letzten Mission am Sonntag, 18. Juni, galt das U-Boot jedoch als verschollen. Inzwischen steht fest: Es ist gesunken.
Seit seiner letzten Mission am Sonntag, 18. Juni, galt das U-Boot jedoch als verschollen. Inzwischen steht fest: Es ist gesunken. © Google/dpa
Insgesamt fünf Menschen befanden sich an Bord des Tauchbootes.
Insgesamt fünf Menschen befanden sich an Bord des Tauchbootes. © Oceangate Expeditions/PA Media/dpa
Dieses von American Photo Archive zur Verfügung gestellte Foto zeigt den Innenraum des Tauchboots Titan mit den damals reisenden Passagieren. Die Ticketpreise lagen bei ca. 250.000 Dollar.
Dieses von American Photo Archive zur Verfügung gestellte Foto zeigt den Innenraum des Tauchboots Titan mit den damals reisenden Passagieren. Die Ticketpreise lagen bei ca. 250.000 Dollar. © American Photo Archive/Alamy/PA Media/dpa
Unter den wohlhabenden Touristen war auch der britische Geschäftsmann und Abenteurer Hamish Harding.
Unter den wohlhabenden Touristen war auch der britische Geschäftsmann und Abenteurer Hamish Harding. © Felix Kunze/Blue Origin/AP/dpa/Archiv
An Bord des Bootes befanden sich außerdem der Kommandant Paul-Henry Nargeolet (l), der als einer der bekanntesten Experten für das Titanic-Wrack galt und daher den Spitznamen
An Bord des Bootes befanden sich außerdem der Kommandant Paul-Henry Nargeolet (l), der als einer der bekanntesten Experten für das Titanic-Wrack galt und daher den Spitznamen "Mr. Titanic" trug. © JIM ROGASH/AP/dpa
An der Rettungsaktion waren mehrere Flugzeuge, Schiffe und Sonarboote beteiligt.
An der Rettungsaktion waren mehrere Flugzeuge, Schiffe und Sonarboote beteiligt. © Handout / US Coast Guard / AFP
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"Titan": Geschäftsmann Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman Dawood

Der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood und dessen 19-jähriger Sohn Sulemanist sind unter den fünf Opfern des Tauchbootes
Der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood und dessen 19-jähriger Sohn Sulemanist sind unter den fünf Opfern des Tauchbootes "Titan". © Uncredited/SETI Institute/AP/dpa

An Bord des vermissten „Titanic“-Tauchboots waren auch der pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood und sein 19-jähriger Sohn. „Unser Sohn Shahzada Dawood und sein Sohn Suleman hatten sich auf eine Reise begeben, um die Überreste der Titanic im Atlantischen Ozean zu besichtigen“, zitierten britische Medien am Dienstagmorgen aus einer Mitteilung der Familie. „Bis jetzt ist der Kontakt zu ihrem Tauchboot unterbrochen, und es stehen nur begrenzte Informationen zur Verfügung.“

Dawood lebte demnach in Großbritannien und arbeitete als Unternehmensberater. Laut "Daily Mail" war der 48-Jährige einer der reichsten Männer Pakistans. Er war Vize-Vorsitzender der Engro Corporation, die Düngemittel, Lebensmittel und Chemikalien herstellt. Er war ebenfalls Vize-Vorsitzender des Chemie-Konzerns Hercules Corporation.

U-Boot-Pilot Paul-Henry Nargeolet und OceanGate-CEO Stockton Rush

Paul-Henri Nargeolet war einer der fünf Insassen des Tauchboots
Paul-Henri Nargeolet war einer der fünf Insassen des Tauchboots "Titan". Er war einer der bekanntesten Experten für das Titanic-Wrack und trug den Spitznamen "Mr. Titanic". © Joel Saget/AFP/dpa

Unter den Opfern sind auch zwei Experten auf dem Gebiet der Tiefsee-Reisen. Der erfahrene U-Boot-Kapitän Paul-Henri Nargeolet war ein langjähriger Erforscher des Wracks der Titanic. Nargeolet leitete bereits 1987 die erste Titanic-Mission, auf der Gegenstände zurück an die Oberfläche gebracht wurden. Er war als Direktor eines Meeresforschungs-Programms bis zu seinem Tod an der Erforschung der Titanic beteiligt.

Stockton Rush, CEO von
Stockton Rush, CEO von "OceanGate", war ebenfalls an Bord der "Titan." © Greg Gilbert/The Seattle Times/AP/dpa

Der CEO des Unternehmens OceanGate, das die Reisen zum Wrack der Titanic anbot, war ebenfalls Passagier des U-Boots. Stockton Rush gründete die Firma 2009 und bot seitdem mit den eigens dafür entwickelten U-Booten Tauchgänge in die Tiefsee an. Auch Rush war begeisterter Pilot und begann bereits als 19-Jähriger, Transportflugzeuge zu fliegen. Nach seinem Abschluss in Luft- und Raumfahrt-Ingenieurswesen folgte eine Karriere als Testpilot und Ingenieur.

Nach Unternehmensangaben fanden fünf Personen Platz in dem 6,70 Meter langen U-Boot. Darunter maximal drei Touristen, die dafür jeweils 250.000 US-Dollar (229.000 Euro) bezahlen mussten. Demnach dauerten die Touren, die auf der kanadischen Insel Neufundland begannen, insgesamt acht Tage. Das Unternehmen bewarb die Fahrten mit dem Kohlefaser-Tauchboot laut BBC als Chance, "aus dem Alltag herauszutreten und etwas wirklich Außergewöhnliches zu entdecken". (os/dpa)