Washington. Die Kritik an Oceangate, der Firma, die das U-Boot Titan zur Titanic schickte, wächst. Wurden die Behörden etwa zu spät alarmiert?
Traurige Gewissheit: Laut der US-amerikanischen Küstenwache gehören die Wrackteile auf dem Meeresgrund zu dem verschollenen U-Boot. Man gehe davon aus, dass die Insassen tot sind. Wann genau sich allerdings der Unfall ereignet habe, stehe noch nicht fest.
Offen bleibt also die Frage, ob der U-Boot-Betreiber Oceangate schon zu Beginn der Tragödie um die Titan versagt hat. Am Donnerstagmittag konzentrierte sich die Analyse von Experten in den USA auf ein Detail. Danach vergingen unnötig viele Stunden, um eine Rettungsaktion einzuleiten, nachdem das U-Boot auf dem Weg zur Titanic verschwunden war.
Nach offiziellen Angaben wurde die Titan der US-Küstenwache am Sonntag erst acht Stunden nach dem Kontaktabbruch zwischen Tauch-Kapsel und Mutterschiff “Polar Prince” offiziell als vermisst gemeldet. Bis die “Canadian Coast Guard” ins Bild gesetzt wurde, vergingen dem Vernehmen nach weitere drei Stunden.
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Suche nach U-Boot begann erst elf Stunden nach Kontaktabbruch
Elf Stunden also ingesamt, in denen sich das Schicksal der fünf Besatzungsmitglieder womöglich bereits negativ entschieden haben könnte. Experten sehen in der gewaltigen Verzögerung einen Kardinalfehler, der die Suche nach dem Tauch-Fahrzeug massiv behinderte.
Warum die späte Meldung? Oceangate, in Seattle ansässig, hat seit Sonntag keine Öffentlichkeitsarbeit. Auch gestern blieben Anrufe bei dem Unternehmen unbeantwortet.
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Angehörige von Teilnehmern der Expedition sind wütend. “Es ist sehr beängstigend. Es hat so lange gedauert, um die Rettungsmission zu beginnen, es war viel zu lange”, sagte Kathleen Cosnett, die Cousine des britischen Milliardärs Hämisch Harding, einer englischen Zeitung. Juristen in Washington gehen davon aus, dass Oceangate schon bald mit “riesigen Schadensersatzforderungen” konfrontiert wird.