Berlin. Plätzchen, der Weihnachtsbaum und Kerzen gehören in Deutschland zu Weihnachten. Rund um die Welt gibt es aber noch andere Bräuche.
Glühwein und Plätzchen gehören zum typisch deutschen Weihnachtsfest
Aber haben Sie schon mal von einem weissagenden Apfel gehört?
Lesen Sie hier, wie schön unterschiedlich die Welt Weihnachten feiert
Während viele Menschen in Deutschland an Heiligabend in die Kirche gehen oder unter dem Weihnachtsbaum feiern, müssen vor allem die Kinder in anderen Ländern sehr viel mehr Geduld beweisen. In Russland zum Beispiel wird Weihnachten deutlich Tage später als bei uns gefeiert.
Die Bräuche rund um das Fest sind international sehr unterschiedlich. Während hierzulande Plätzchen, Kerzen und Sterne für Weihnachten stehen, gibt es in anderen Ländern ganz andere Traditionen. Wir geben einen Überblick über zwölf Weihnachtsbräuche aus aller Welt.
Weihnachtsbrauch aus Italien: Geschenke von der Hexe?
Ausgerechnet im katholisch geprägten Italien hielt sich lange Zeit ein Brauch, der abseits des Kirchenkalenders Grund zum Feiern gab. So wurden Kinder am 6. Januar, eigentlich der Tag des Heiligen Nikolaus, von der Hexe Befana beschenkt, die auf einem Besen von Haus zu Haus flog. Seit einigen Jahren setzt es sich aber auch in Italien zunehmend durch, dass es in der Nacht zum 25. Dezember Geschenke gibt.
Weihnachten in Spanien: Glücksspiel zum Fest
Das wohl wichtigste Weihnachtsritual in Spanien ist die Ziehung der Glückszahlen der Weihnachtslotterie. Die „Lotería de Navidad“ ist die älteste und größte Lotterie der Welt. Am 22. Dezember werden Milliardensummen verteilt: Alle hoffen dabei auf den Hauptgewinn „El Gordo“ (der Dicke). Für weihnachtliche Stimmung sorgt bei der Ziehung, die über Stunden im TV ausgestrahlt wird, dass Waisenkinder die Gewinnzahlen vorsingen.
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Niederländischer Weihnachtsbrauch: Der „Zwarten Piet“ in der Kritik
Bei unseren Nachbarn stehen an Weihnachten die Familie und das Essen („Kerstdiner“) im Mittelpunkt der Weihnachtsfeiertage. Schon im November kommt in den Niederlanden der Nikolaus „Sinterklaas“. Mit dem „Zwarten Piet“ als Helfer reist er mit einem geschmückten Dampfschiff voller Gaben an. Höhepunkt ist der „Pakjesavond“ am 5. Dezember. Dann werden Geschenke ausgetauscht.
Kritik gibt es dabei vor allem an der Darstellung des "Zwarten Piet", was auf Deutsch so viel wie "Schwarzer Peter" bedeutet. Er hat eine ähnliche Funktion wie "Knecht Ruprecht" und wird oft von weißen Schauspielern, die sich schwarz anmalen, dargestellt. Dieses sogenannte "Blackfacing" gilt als rassistisch – unter anderem, weil es schwarze Menschen oft stereotyp darstellt.
Weihnachtsbrauch aus Polen: Viel Essen und sprechende Tiere
Bei der polnischen Festtafel an Heiligabend werden nur fleischlose Gerichte aufgetischt, aber bei traditionell zwölf Speisen muss garantiert niemand hungern. In vielen Familien wird ein Zusatzgedeck aufgelegt, falls ein unerwarteter Gast kommt. Nach einer Legende können Tiere in der Weihnachtsnacht sprechen.
Weihnachtsessen in Tschechien: Ein Blick in die Zukunft
Einer böhmischen Tradition zufolge wird nach dem Weihnachtsessen ein Apfel quer aufgeschnitten, um die Zukunft vorherzusagen. Zeigt der Apfel sein Kerngehäuse als Stern, bedeutet das Glück und Gesundheit. Ein Kreuz sagt Unheil voraus.
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Feiertage in Island: In Gedanken bei den Toten
Zu Weihnachten wird in Island nicht nur gefeiert, sondern auch der Toten gedacht. Viele Menschen besuchen daher rund um das Fest die Friedhöfe. Typisch sind außerdem die "Yulemen": 13 kleine Trolle, die an den 13 Tagen vor Heiligabend ihr Unwesen treiben.
Entspannte Weihnachten in Bulgarien: Aufräumen untersagt
An Heiligabend gibt es in Bulgarien zum Abschluss der Fastenzeit eine ungerade Zahl traditioneller fleischloser Gerichte. Besonders beliebt sind rote Paprika mit Reisfüllung sowie Weinblätter- und Sauerkohlrouladen. Der Tisch wird nach dem Abendmahl nicht abgeräumt, damit auch die Verstorbenen während der Nacht essen können.
Weihnachtsbrauch aus Griechenland: Ein Schiff ersetzt den Weihnachtsbaum
Viele Griechen stellen statt eines Weihnachtsbaums ein mit Lichterketten geschmücktes Schiffchen in Gärten oder an Fenstern auf. Geschenke gibt es meist nicht zu Weihnachten, sondern in der Neujahrsnacht. Santa Basil legt sie dann unter das Bett. Außerdem lodern in Griechenland ab dem 24. Dezember zwölf Nächte lang Weihnachtsfeuer. Sie sollen Kobolde vertreiben.
Russische Weihnachten: Väterchen Frost bringt die Geschenke
Das russisch-orthodoxe Weihnachtsfest wird nach dem julianischen Kalender deutlich später als die deutsche Weihnacht gefeiert. Die Geschenke bringt in Russland Väterchen Frost, der mit einem Pferdeschlitten anreist, am 7. Januar. Die Familien versammeln sich dann um den Tannenbaum und essen gemeinsam.
Weihnachtsleckereien in den USA: Milch und Kekse für „Santa Claus“
Das weihnachtliche Brauchtum in den Vereinigten Staaten ist ein Mix von Traditionen der Einwandererländer. In der Nacht zum 25. Dezember schwebt „Santa Claus“ mit seinem Schlitten durch die Lüfte und kommt durch den Kamin ins Haus. Dort füllt er die für ihn aufgehängten Socken mit seinen Gaben. Damit er sich stärken kann, stellen die Familien Milch und Kekse bereit.
Bunte Weihnachten in Mexiko: Bunte Umzüge zum Fest
Die Weihnachtsbräuche haben ihren Ursprung in der spanischen Kolonialzeit. Turbulente Umzüge, die „posadas“, prägen in Mexiko an Weihnachten das Bild auf den Straßen. Die Umzüge stellen die Herbergssuche der Heiligen Familie nach.
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Weihnachtsbrauch zwölf aus Äthiopien: Leichte Farben, schweres Essen
In Äthiopien wird Weihnachten in der Nacht vom 6. auf den 7. Januar gefeiert. Die Gläubigen kommen ganz in weiß gekleidet zu mehrstündigen Gottesdiensten in die Kirchen. Danach gibt es nach 43-tägiger Fastenzeit ein großes Festessen mit Fleisch und scharfen Soßen. (fmg/dpa)