Erndtebrück. Arbeitskreis sammelt Ideen, um Aktive zu gewinnen und zu halten. Sandra Schneider wünscht sich mehr Unterstützung für Jugendfeuerwehr.

Sinkende Zahlen bei den Aktiven in der Einsatzabteilung sollen dauerhaft in Erndtebrück kein Thema mehr sein. Gleich an zwei Stellen arbeitet die Freiwillige Feuerwehr Erndtebrück an ihrer Zukunft. Das sind die Kinder und die Jugendfeuerwehr, die inzwischen auf 44 Mädchen und Jungen zwischen zehn und 18 Jahren angewachsen ist und neuerdings auch noch ein Arbeitskreis, der sich intensiv mit ganz unterschiedlichen Fragen rund um die Aktiven während des Dienstes und in der Freizeit auseinandersetzt. Der hat das Wir-Gefühl im Blick.

Die Jugendfeuerwehr in Erndtebrück ist eine Erfolgsgeschichte, die im kommenden Jahr bereits seit 50 Jahren funktioniert. Das beweist der Vortrag von Sandra Schneider bei der Jahresdienstversammlung in der Erndtebrücker Hachenbergkaserne. Schneider ist stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin und seit 30 Jahren in der Jugendarbeit.

„Wir Betreuer kommen aber auch an unsere Grenzen.“

Sandra Schneider
Stellvertretende Jugendfeuerwehrwartin

Aktuell zählt die Jugendfeuerwehr 44 Mitglieder. „Wir haben im Durchschnitt 30 Kinder und acht Betreuer alle 14 Tage bei den Diensten“, so Schneider. Und da liegt das Problem. Die große Zahl an Kindern und Jugendlichen muss gesplittet werden, um allen besser gerecht zu werden. „Wir Betreuer kommen aber auch an unsere Grenzen“, macht Schneider deutlich, dass sie sich auch von den Aktiven aus der Einsatzabteilung mehr Unterstützung erwartet. Die ist vor allem bei den älteren Jugendfeuerwehrleuten sehr wichtig, die auf dem Sprung in den aktiven Dienst sind. Zehn werden es in diesem Jahr sein, die übernommen werden können, fünf im kommenden Jahr. Bei 152 Aktiven in der gesamten Erndtebrücker Feuerwehr stellen die Jugendlichen eine wichtige Perspektive dar: „Und die brennen für die Einsatzabteilung“, so Schneider. Akut werde das Thema mit der Unterstützung durch die Aktiven beim „Berufsfeuerwehrwochende“ der Jugendfeuerwehr, bei dem sicher alle 44 mitmachen wollen. „Dann brauchen wir mehr Einsätze und mehr Teams“, sagt Schneider voraus.

Doc Caro bei der ausverkauften Lesung in der Mehrzweckhalle Birkelbach und im Kindergarten Sonnenau. 
Doc Caro bei der ausverkauften Lesung in der Mehrzweckhalle Birkelbach und im Kindergarten Sonnenau.  © WP | Nasser Trabulsi

Wie groß die Bandbreite neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung in der Jugendfeuerwehr ist, macht Schneider am Beispiel der überaus erfolgreichen Veranstaltungen mit der Notärztin und Influencerin „Doc Caro“ in Erndtebrück deutlich. Oder den 17 Kindern und Jugendlichen, die das Deutsche Feuerwehr-Fitness-Abzeichen absolviert haben – bei den Aktiven waren es nur zwei DFFA-Teilnehmer. Und zu all dem kommt in diesem Jahr noch die Ausrichtung des Kreis-Jugendfeuerwehr-Zeltlagers für 500 Teilnehmer.

Wir-Gefühl der Feuerwehr stärken

Ebenso intensiv wie das Team der Jugendfeuerwehr setzt sich auch ein Arbeitskreis mit der „Freiwilligen Feuerwehr der Zukunft“ auseinander. Eric Birkelbach beschrieb die verschiedenen Themen, die von gewinnen und halten von Mitgliedern über die Kommunikation innerhalb der Aktiven, nach Außen und über Social Media bis hin zur Ausstattung der Einsatzkräfte oder der Stärkung der Gemeinschaft durch gemeinsame Hobbys geht. Also sehr gutes Beispiel für Hobbys nannte Birkelbach den Rhein-Weser-Turm-Sky-Run oder auch die Fahrradgruppe.

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Sebastian Becker sprach ein anderes wichtiges Ausrüstungsthema an. Es gebe sehr viele unterschiedliche Dienstanzüge. Ein einheitliches Erscheinungsbild sei aber wichtig für das Wir-Gefühl. Er nannte das Beispiel eines Kameraden, der seinen Helm vorzeigte und betonte: Den hat schon mein Opa getragen. An der persönlichen Schutzausrüstung und auch an den Dienstanzügen für festliche Anlässe müsse jetzt dauerhaft gearbeitet werden und das werde Geld kosten, betonte Becker.