Bad Berleburg. Ende Mai schließt das Café Anno Dazumal in der Berleburger Oberstadt. Die Suche nach einem neuen Betreiber läuft noch, aber Interessenten sind da.

Noch bis Ende Mai ist das Café Anno Dazumal in der Berleburger Oberstadt geöffnet. Dann schließt Kerstin Dickel nach sieben Jahren das Café. Aktuell läuft die Suche nach einem passenden Nachfolger oder einer Nachfolgerin. „Es wäre für alle Beteiligten schön zu wissen, wie es im Sommer weitergeht“, sagt Kerstin Dickel. „Die Leute weinen schon. Jeder, der hereinkommt, sagt: ‚Nein, ihr dürft hier nicht weggehen.‘“ Der Knackpunkt für die jetzige Betreiberin sei vor allem die Zeit: „Ich muss bei den vier Tagen bleiben, das geht dann auch nicht mehr vorwärts.“ Aktuell ist das Café von Donnerstag bis Sonntag geöffnet.

„Laufkundschaft ist hier nicht zu unterschätzen. Von daher hat man im Café, wenn man das ernsthaft angehen möchte, eine richtig gute Basis, wo man etwas draus machen kann.“

Frank Rother
Vermieter des Cafés

„Ich würde mich total freuen, wenn das Café in irgendeiner Art und Weise weiterlaufen könnte. Das ist auch so ein Herzensprojekt von mir“, sagt Vermieter Frank Rother. „Das Anno Dazumal ist mit Sicherheit das originellste Café weit und breit – und auch das urigste Café“, so Rother. „Das ist mittlerweile etwas, das in die Berleburger Oberstadt gehört. Zumal die Oberstadt der Anlaufpunkt in Berleburg ist.“ Das kleine Café liegt direkt am Schloss und auch die Kliniken sind nicht weit weg. „Alle Menschen, die aus den Kliniken spazieren gehen möchten, kommen unweigerlich vorbei. Laufkundschaft ist hier nicht zu unterschätzen. Von daher hat man im Café, wenn man das ernsthaft angehen möchte, eine richtig gute Basis, wo man etwas draus machen kann“, ist sich der Vermieter sicher.

Café samt Innenausstattung steht zur Verfügung

Und es gibt einen weiteren Vorteil: „Wenn jemand genau auf den Stil des Cafés Bock hat, ist bereits alles da. Im Prinzip ist nur ein Schlüssel zu übergeben“, sagt Rother. Aber auch, wenn der neue Betreiber eigene Vorstellungen vom Café hat, ist das möglich. „Wenn jemand kommt, der sagt, ich will gern ein Café aufmachen, aber ein ganz anderes Konzept verfolgen. Da hätte ich auch kein Problem mit“, erklärt der Vermieter. „Wer Interesse hat, kann gern das Gespräch mit mir suchen.“ Das haben auch schon Interessenten getan. „Aktuell sind zwei, drei Interessenten da, aber es ist noch nichts dingfest“, sagt Rother.

„Die Voraussetzungen sind gut. Es ist immer was los. Wenn hier jemand frisch hereinkommt und ein bisschen Startkapital mitbringt, dann kann das wieder gut gelingen.“

Kerstin Dickel
Betreiberin des Cafés Anno Dazumal

Das Café Anno Dazumal kann mitsamt der Innenausstattung übernommen werden. Im Innenbereich ist Platz für circa 45 Gäste. Dazu gibt es auch im Außenbereich Sitzplätze. „Im Sommer gibt es Außengastronomie hinter dem Haus im Hinterhof, die mitgenutzt werden kann“, so Rother.

Das Café Anno Dazumal kann auch schon vor Mai übernommen werden

Der Zeitpunkt der Übernahme sei ebenfalls flexibel. „Wenn jemand sagt, er möchte das Café früher übernehmen, ist das kein Ding“, sagt Kerstin Dickel. „Das wäre mir fast lieber, dann wäre der Übergang reibungsloser.“ Auf der anderen Seite könne man auch die Sommermonate nutzen, um das Café für kurze Zeit zu schließen und zu renovieren. „Das wäre nicht so hektisch“, so Dickel. „Jetzt zuzumachen, das wäre fatal“, so die Betreiberin weiter. Denn im Winter habe das kleine Café Hochsaison. „Die Voraussetzungen sind gut. Es ist immer was los. Wenn hier jemand frisch hereinkommt und ein bisschen Startkapital mitbringt, dann kann das wieder gut gelingen“, sagt Kerstin Dickel.

Das Café Anno Dazumal ist für die selbstgebackenen Kuchen bekannt.
Das Café Anno Dazumal ist für die selbstgebackenen Kuchen bekannt. © WP | Lisa Klaus

Dem stimmt auch der Vermieter zu: „Ich glaube, wenn man an ein paar Schräubchen dreht, im Vergleich zum jetzigen Status Quo, ob Öffnungszeiten oder Angebot, dann kann man hier sicherlich an der ein oder anderen Stelle noch was herauskitzeln“, sagt Frank Rother. Der Bedarf sei da, auch wenn in der Nachbarschaft ein zweites Café ist. „Ein Café allein kann am Wochenende den Zufluss an Besucher nicht bewältigen. Hier ist Platz für zwei Cafés“, sagt Rother.

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