Erndtebrück. Die Rettungshundestaffel der Malteser Bad Laasphe hilft bei der Suche nach vermissten Personen. Zwei Einsätze hatten die Spürnasen bereits.
Wenn Personen vermisst werden, können Hunde mit ihrem guten Geruchssinn da weiterhelfen, wo Menschen an ihre Grenzen geraten. Seit dem 4. März dieses Jahres ist die Rettungshundestaffel der Malteser Bad Laasphe einsatzbereit. Zweimal rückten sie in diesem Jahr aus, um nach vermissten Personen zu suchen.
„Die Resonanz auf die Rettungshundestaffel ist durchweg positiv“, sagt Mario Bätzel, Leiter der Rettungshundestaffel. Acht Vierbeiner und zehn Menschen sind aktuell dabei. Die Spürnasen müssen einen Eignungstest und eine Prüfung ablegen. Alle zwei Jahre werden sie erneut geprüft. Zwei Hunde aus der Staffel sind offiziell geprüft, die anderen werden noch ausgebildet. „Wir hoffen, dass im kommenden Jahr vier weitere Hunde in die Prüfung gehen.“
Vier Rettungshunde sollen im kommenden Jahr geprüft werden
Zweimal die Woche wird trainiert. An diesem Samstagnachmittag ist der Treffpunkt hinter dem Sportplatz in Erndtebrück. Ein Waldstück im Pulverwald von circa zwei Hektar ist die Suchfläche. Im Training läuft alles so wie bei einem echten Einsatz. Als Erstes darf Idgie, eine Flat-Coated-Retriever-Hündin und einer der geprüften Rettungshunde, auf die Suche gehen. Flächensuchhunde nehmen jeglichen menschlichen Geruch wahr und spüren so vermisste Personen auf. Sie werden im Wald und im freien Gelände eingesetzt. Neben den Flächensuchhunden gehören auch Mantrailer zur Rettungshundestaffel. Sie werden in Städten und bewohnten Gebieten eingesetzt. Mithilfe eines Geruchsträgers der vermissten Person können sie die genaue Spur nachverfolgen – auch zwischen vielen anderen menschlichen Gerüchen.
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Zwei Jahre war die Rettungshundestaffel der Malteser Bad Laasphe in Vorbereitung. Zehn Monate nach dem offiziellen Start hat sich einiges getan. Sie nutzen nun zum Beispiel eine App, die das Suchgebiet als digitale Karte direkt auf das Handy überträgt. „Die App hat ein Bekannter entwickelt und ist eine große Hilfe“, sagt Bätzel.
Die Rettungshundestaffel hatte zwei Einsätze in 2024
Alarmiert wird die Rettungshundestaffel über die Kreisleitstelle in Siegen. Fünf Alarmierungen und zwei Einsätze gab es bereits. Die zwei geprüften Rettungshunde waren vor Ort, aber auch einige Hundeführer, die noch in Ausbildung sind, waren als Helfer dabei. Bei beiden Einsätzen wurden Senioren im Siegerland vermisst. „Das eine Mal war eine Person aus dem Altenheim abgängig. Das andere Mal von Zuhause“, berichtet Bätzel. „Im ersten Einsatz ist die vermisste Person außerhalb der eingeteilten Suchgebiete von Angehörigen gefunden worden. Beim anderen Einsatz wurde am nächsten Tag weitergesucht, aber es gab keine weiteren Anhaltspunkte, in welchen Bereichen die Person gesichtet wurde und wo wir hätten suchen können. Die Person wurde einige Tage später verstorben aufgefunden.“
Seit der offiziellen Einsatzbereitschaft haben vor allem die Menschen viele Theorieeinheiten gemacht – von Einsatztaktik bis zur Ersten Hilfe am Hund. So wie die Menschen werden auch die Tiere ausgebildet. „Wir haben viele junge Hunde, die müssen wir erstmal ausbilden“, sagt Bätzel. Deswegen gibt es aktuell einen Aufnahmestopp. „Wir machen erstmal einen Stopp, bevor wir die Qualität herunterschrauben.“
2000 Stunden ehrenamtlich geleistet
Einige Wittgensteiner Firmen haben die Rettungshundestaffel bereits unterstützt und gespendet oder Suchgebiete zur Verfügung gestellt. Für die Hunde ist es wichtig, möglichst unterschiedliche Umgebungen kennenzulernen. „Gerade im Winter sind Firmengelände, die beleuchtet und mit Bewegungsmeldern ausgestattet sind, für unsere Trainings wichtig.“
Die Arbeit in der Rettungshundestaffel ist ehrenamtlich und wird von allen Beteiligten in der Freizeit durchgeführt. „Wir haben viel geschafft seit der Gründung und waren schneller als gedacht“, sagt der Leiter. „Dieses Jahr haben wir fast 2000 Stunden ehrenamtlich geleistet.“