Bad Laasphe. Für Bastian Weil gibt es kein besseres Hobby, als Sanitätsdienst bei den Maltesern Bad Laasphe zu leisten und anderen Menschen zu helfen.
„Wer was verändern will, muss anpacken“, sagt Bastian Weil. In seiner Freizeit macht der 33-Jährige ehrenamtlich Sanitätsdienst auf Festen und Feiern in der Region. Über einen Freund ist er vor fünf Jahren zum Malteser Hilfsdienst Bad Laasphe gekommen. „Ich dachte, das kann ich mir mal anschauen. Zwei Stunden später war der Mitgliedsantrag unterschrieben“, erinnert sich der Banfer.
„Wir sind keine Retter, keine Engel. Aber es ist immer schön, wenn die Leute sich sicher fühlen.“
Aber warum gerade ehrenamtlicher Sanitätsdienst? „Man macht den Erste-Hilfe-Kurs und dann steht man da“, sagt Weil. „Und irgendeiner muss es ja machen“, ergänzt er und lacht. „Wir sind keine Retter, keine Engel. Aber es ist immer schön, wenn die Leute sich sicher fühlen.“ Die Vorfälle, bei denen sie helfen, sind meist Kreislaufprobleme, zu viel Alkohol, Schürf- oder Schnittwunden, Überhitzung, ein verstauchter Knöchel oder ein Sturz. Auf das Jahr verteilt sind es für Bastian Weil ungefähr 20 bis 25 Dienste – „Tendenz nach oben.“ Und das neben seinem Vollzeitjob als Heizungsmonteur. „Ich mache es gern und bin mit Leidenschaft dabei.“ Deswegen stört es ihn nicht, dass dafür seine Freizeit draufgeht. „Wenn ich das nicht gern machen würde, müsste ich mir ein anderes Hobby suchen.“
Als Ersthelfer ist Bastian Weil bei vielen Veranstaltungen dabei
Unterwegs sind die ehrenamtlichen Helfer an ganz unterschiedlichen Orten – in Wittgenstein, aber auch schon mal in Siegen oder im HSK. Oft sind es auch Kooperationen mit anderen Vereinen wie dem DRK, so Weil. „Ich besuche Veranstaltungen, die ich sonst nicht besucht hätte. Zum Beispiel war ich bei der 100-Jahr-Feier von Ejot auf dem Schlosshof oder bei der Musikfestwoche dabei. Kultur und Klassik hat mich positiv überrascht.“
Sommerserie: Systemrelevante Menschen
Sie sind wichtig. Und ohne diese Menschen würde unsere Leben nicht funktionieren. In unserer Serie „Systemrelevant“ stellen wir Menschen vor. Sie machen Jobs, die nicht im Rampenlicht stehen. Dazu zählen beispielhaft Supermarktkassierer, Nachtwächter, Reinigungskräfte oder ehrenamtliche Sanitäter auf großen Festen. Wir wollen wissen, wer sind diese Personen, die oft im Verborgenen dafür sorgen, dass unser Leben reibungslos läuft.
In Zusammenarbeit mit anderen Ortsvereinen war er aber auch bei Sportveranstaltungen dabei: „Wir haben in Winterberg bei der Bob- und Skeleton-WM geholfen oder bei der Wok-WM“, erzählt er. Ein wiederkehrendes Event, das Weil begleitet, ist die Kreistierschau auf dem Stünzel. „Es gibt einen zentralen Punkt, wo wir stehen. Aber in kleinen Trupps, meist zwei oder drei Leute, laufen wir mit dem Notfallrucksack in regelmäßigen Abständen über das Gelände.“ Wer Hilfe braucht, kann die Helfer direkt ansprechen oder zur Zentrale kommen, wo die Helfer dann über Funk informiert werden. „Über Funk haben wir auch Kontakt zur Polizei und den Ordnern“, so Weil.
Negative Erfahrungen hat der Banfer beim Sanitätsdienst bisher nicht gemacht
Je nach Einsatz sind zwischen zwei und zwölf Helfer im Dienst: „Vom Ersthelfer bis Notfallsanitäter“, sagt Weil. Er selbst hat 2019 den Erste-Hilfe-Kurs gemacht und ist damit Ersthelfer. Das reicht schon aus, um ehrenamtlichen Sanitätsdienst zu leisten. „Rettungsdienstpersonal ist da weniger dabei.“ Er möchte sich aber gerne noch weiterbilden und Rettungshelfer werden. „Man sollte immer etwas für die Gesellschaft tun. Es ist schön, die Leute sicher nach Hause zu begleiten.“
„Man sieht immer wieder, dass Rettungskräfte angegangen werden, das habe ich noch nicht erlebt. Das ist hier noch gut.“
Negative Erfahrung hat der 33-Jährige bei seinen Diensten bisher nicht gemacht. „Man sieht immer wieder, dass Rettungskräfte angegangen werden, das habe ich noch nicht erlebt. Das ist hier noch gut“, sagt er. Beim Festzug auf dem Schützenfest zeigen die Menschen mit dem Daumen nach oben, wenn sie die Helfer sehen, so Weil. „Das gibt einem Kraft, auch im Privaten. Ein Dankeschön gibt mir sehr viel.“ Die Wertschätzung werde laut Weil mehr: „Es hat ein Umdenken stattgefunden, die Resonanz wird positiver.“
Es werden noch Ersthelfer für den Sanitätsdienst gesucht
Außer beim Sanitätsdienst ist Bastian Weil auch bei der Jugendarbeit der Malteser aktiv. „Erste Hilfe, das Pfingstzeltlager und vor allem Spiel und Spaß stehen hier auf dem Programm.“ Wenn der 33-Jährige dann aber doch mal Freizeit hat, fährt er gern ins Stadion, ist mit Freunden unterwegs oder macht Kochkurse: „Ich koche und backe gern“, sagt Weil. „Kochen ist so einfach, ich probiere gern etwas Neues aus. Rezepte müssen grundsätzlich verändert werden, sonst ist es langweilig. Das Nachkochen ist dann nur ein Problem, es schmeckt jedes Mal anders“, sagt er und lacht.
Bei den Maltesern ist er vor allem gern wegen der „guten Zusammenarbeit und der coolen Truppe. Es macht einfach Spaß, mit den Kollegen Sanitätsdienst zu machen.“ Ein Anliegen hat Bastian Weil aber auch: „Es wäre schön, wenn wir noch mehr Kollegen finden, die Sanitätsdienste mitmachen. Ein bis zwei Dienste im Jahr reichen schon, man muss gar nicht mehr machen. Einfach melden.“