Bad Berleburg. In Berleburg erhält Christin Pisters trotz Schwangerschaft eine Krebsoperation und Chemotherapie. Doch ausgerechnet die Senologie ist in Gefahr.
„Ich weiß nicht, wo das Baby und ich jetzt stehen würden, wenn man uns nicht so schnell geholfen hätte.“ Christin Pisters ist im neunten Monat schwanger. Doch die Berleburgerin hat auch Brustkrebs. „Ich war froh, als ich dieses Jahr einen positiven Schwangerschaftstest hatte“, erzählt die 32-Jährige. Doch auf die für sie schönste Nachricht, kam kurz darauf die schlimmste aller Nachrichten, wie sie selbst sagt. „Ein paar Wochen später habe ich einen ziemlich großen Knubbel in meiner Brust gespürt.“ Vom Hausarzt wurde sie an Dr. Peter Dreyer, den Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe in der Vamed Klinik in Bad Berleburg überwiesen. Eine Woche später kam die Diagnose Brustkrebs – „bösartig und schnell wachsend“.
„Ich bin Dr. Dreyer und seinem Team dankbar, dass sie mir so schnell geholfen haben. Ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn es nicht so schnell geklappt hätte.“
„Das war ein Schock. Die Diagnose war niederschmetternd“, sagt Christin Pisters. „Ich habe vorher nie daran gedacht, dass man während der Schwangerschaft Krebs bekommen kann. Was ist mit dem Baby? Kann ich es bekommen? Wird es bleiben?“ Viele dieser Fragen schwirrten der Berleburgerin im Kopf herum.
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Schnelle Behandlung in der Senologie vor Ort in Bad Berleburg
Schwanger und Brustkrebs – ein seltener Fall. In Bad Berleburg in der Senologie, dem Fachgebiet für Erkrankungen der weiblichen Brust, konnte sie direkt behandelt werden. „Da ich in Bad Berleburg zum Frauenarzt gehe und dort auch die Diagnose gestellt wurde, war natürlich klar, dass ich auch den weiteren Behandlungsverlauf mit Dr. Dreyer und seinem Team bespreche. Ich schätze die kurzen Wege. Ich mag, dass ich die Leute kenne und dass ich dort keine Nummer bin“, sagt Christin Pisters. Wegen der Schwangerschaft war es ihr wichtig, dass der Tumor schnellstmöglich operiert werden würde. „Ich musste ja nicht nur an mich, sondern auch an mein Kind denken. Dr. Dreyer hat das für mich möglich gemacht. Er hat meinen Fall dem Tumorboard vorgestellt. Das ist ein spezielles Team aus verschiedenen Ärzten, das sich mit Krebsdiagnosen auskennt und über geeignete Behandlungen spricht. Dann wurde ich sofort operiert.“
„Ich musste jede Woche ein bis zweimal ins Krankenhaus. Das wäre zusätzlicher Stress für mich und das Baby gewesen, wenn ich bis nach Siegen oder Marburg hätte fahren sollen.“
Danach startete die Chemotherapie. Die Behandlung ist während der Schwangerschaft möglich. „Das Baby hat alles gut mitgemacht. Die einzige Auswirkung hätte ein eingeschränktes Wachstum in der Schwangerschaft sein können, aber es gab keine Einschränkungen“, sagt die werdende Mutter. „Ich bin sehr froh, dass man mir in Berleburg so schnell helfen konnte und dass der Weg kurz ist. Ich musste jede Woche ein bis zweimal ins Krankenhaus, zur Chemo und Untersuchung des Babys. Das wäre zusätzlicher Stress für mich und das Baby gewesen, wenn ich bis nach Siegen oder Marburg hätte fahren sollen.“ Außerdem bedeute die Fahrt mehr Kosten für die Krankenkassen. „Am Ende müssen wir dann wieder mehr bezahlen“, sagt sie weiter.
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Schließung der Senologie wäre das Schlimmste
Nach der Geburt folgt für die Berleburgerin noch die Bestrahlung. „Dann ist die Behandlung abgeschlossen und mein Mann und ich können uns ganz darauf konzentrieren, Eltern zu sein“, sagt die 32-Jährige. „Ich bin Dr. Dreyer und seinem Team dankbar, dass sie mir so schnell geholfen haben. Ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn es nicht so schnell geklappt hätte.“
Umso schockierter ist Christin Pisters, dass die Zukunft der medizinischen Versorgung von Frauen in Wittgenstein ungewiss ist. „Als ich gehört habe, dass man in Bad Berleburg möglicherweise dazu gezwungen ist, die Senologie und in Folge die Gynäkologie und Geburtshilfe zu schließen, habe ich einen Schreck bekommen. Eigentlich kann man froh sein, dass es nur 50 Operationen pro Jahr in Bad Berleburg sind und nicht 100 wie es sein sollten. Hier haben so viele Frauenärzte zugemacht. Das wäre das Schlimmste, was passieren kann“, sagt Christin Pisters. Für sie ist die Versorgung vor Ort wichtig: „Ich möchte meinen Arzt, den ich kenne und dem ich vertraue, in der Nähe haben. Ich hoffe, dass sich das Kämpfen lohnt.“