Bad Laasphe. 13 Brücken sind in Bad Laasphe baufällig: Welche Bauwerke am schlechtesten sind und wo Neubauten oder Sanierungen geplant sind.
Die Stadt Bad Laasphe hat ihre Brücken im Stadtgebiet genauer betrachtet und überprüft. Das Ergebnis: 13 von 50 bewerteten Brücken sind in einem nicht ausreichenden oder sogar ungenügendem Zustand. Um Abhilfe zu schaffen, wurde mit der Brücken- und Stützwandkommission ein Handlungsleitfaden für die Erhaltungs- und Ersatzbaumaßnahmen erarbeitet. Über den stimmt der Umwelt-, Bau- und Denkmalausschuss der Stadt Bad Laasphe am 30. Oktober ab.
„20 von 50 Bauwerksprüfungen weisen eine Verschlechterung im Bauwerkszustand aus.“
Insgesamt 56 Brücken liegen im Verantwortungsbereich der Stadt Bad Laasphe. An 42 wurden eine sogenannte Bauwerkshauptprüfung durchgeführt. Für acht Bauwerke wurde auf vorhandene Ergebnisse aus 2017 und 2018 zurückgegriffen. Für die restlichen sechs Brücken wurde „aus unterschiedlichen Motiven“, wie es von der Stadt heißt, keine Hauptprüfung veranlasst. Das gilt zum Beispiel für die beiden Fußgängerbrücken im Laasphetal und über den Wabach beim Freibad.
Handlungsleitfaden soll Sanierung und Neubau effizient organisieren
„20 von 50 Bauwerksprüfungen weisen eine Verschlechterung im Bauwerkszustand aus“, teilt die Stadt in der Beschlussvorlage mit. „Die Ergebnisse werden als eine tendenziell fortschreitende Abnutzung der Bauwerkssubstanz bewertet, die in einem erheblichen Umfang bereits zu nicht ausreichenden bzw. ungenügenden Bauwerkszuständen geführt hat.“ In der Bewertungskategorie Standsicherheit erhielten fünf Bauwerke die Zustandsnote „nicht ausreichend“. Bei der Verkehrssicherheit erhielten zehn Überführungen die Zustandsnote 3 bis 4 – nicht ausreichend bis ungenügend. Bei der Dauerhaftigkeit waren es sogar 28 Bauwerke.
Der neue Handlungsleitfaden soll nun die Erhaltungs- oder Ersatzbaumaßnahmen effizient organisieren und als Grundlage für weitere Beratungen und Beschlussfassungen dienen. Dazu wurden alle Brückenbauwerke nicht nur geprüft, sondern auch nach weiteren Kriterien bewertet. Dabei werden Straßenbrücken höher eingestuft als Gehwege. Bauwerke im Innenbereich sind wichtiger als im Außenbereich. Außerdem werden Brücken, die vom ÖPNV oder als Radroute genutzt werden, höher eingestuft. Auch das Gefahrenpotential wurde berücksichtigt: So sind Überführungen über Bahnanlagen gefährlicher als über Gewässer. Bauten an Gehwegen und Wirtschaftswegen weisen ein geringes Gefährdungspotential auf. Für all diese Kriterien wurden Punkte vergeben, anhand derer sich eine Priorisierung ergab.
Fünf Brücken sind ungenügend
Zwei Brücken erreichten die schlechteste Prüfnote 4,0 – ein Ungenügend. Die Querung Wahlbachsmühle in Bermershausen soll 2026 saniert werden. Ob die Fußgängerbrücke Heidebergstraße in Niederlaasphe saniert wird, ist noch unklar. Hier stehen Beratung und Beschluss noch aus. Außerdem als ungenügend eingestuft wurden folgende Bauwerke: Wahlbachsmühle West in Bermershausen – Beratung und Entscheidung folgen. Im Enderbach in Saßmannshausen soll ein Ersatzneubau in 2026 bis 2027 erfolgen. In der Brückenstraße in der Laaspher Kernstadt ist die Sanierung für 2025 bis 2027 geplant.
Als nicht ausreichend bewertet und neu gebaut werden folgende Brücken: Am Brandweiher in Fischelbach, Hüttenobergraben in Niederlaasphe und die Brücke Im Dernbach über die Lahn in Feudingen. Saniert werden die Brücken Im Welschengeheu in Volkholz, in der Bornstraße in Niederlaasphe und der Wirtschaftsweg über die Banfe in Laaspherhütte. Über die Brücke Am Aberg über die Bahngleise in Oberndorf wird noch beraten.
Neubau für Fußgängerbrücken im Laasphetal und über den Wabach
Nicht ganz so schlecht schnitt die Brücke Zum Alertsberg in Banfe ab, sie erhielt immerhin ausreichend. Über die Überführung wurde bereits im Dezember 2023 im Bauausschuss beratschlagt, weil sie erhebliche Defizite aufweist. Sie soll ebenfalls saniert werden.
Während die viel diskutierten Fußgängerbrücken im Laasphetal und über den Wabach nicht geprüft wurden, stehen sie mit „Neubau (Beschluss)“ im Plan, ein Haushaltsjahr ist für den bereits vermerkten Aufwand aber nicht festgelegt. Die beste Note – eine 1,2 – erreichte übrigens die Geh- und Leitungsbrücke in der Bergstraße Süd in der Kernstadt.