Niederlaasphe. Einwohner von Niederlaasphe setzen sich für ihre Brücke ein. Ihnen bedeutet dieser Ort viel. Wie es nun mit der Holzbrücke weitergeht.

Nach der Brücke beim Schützenplatz und der Laasphetalbrücke ist nun die nächste Brücke in Bad Laasphe gesperrt. Die Puderbrücke im Ortsteil Niederlaasphe kann auch nicht mehr betreten werden. Die Bürger fragen sich, wie es weitergeht und versuchen, selbst eine Lösung zu finden.

Einwohner setzen sich für Brücke ein

Die Holzbrücke zwischen Heidebergstraße und Unterm Katzenstein in Niederlaasphe führt viele Spaziergänger vom Dorf in den Wald. „Ein idyllischer Platz, der auch zum kurzen Verweilen einlädt. Hunde baden sich im Wasser, selbst Kinder spielen im Wasser und Radfahrer starten hier ihren Trail Richtung Berg“, erzählt Einwohnerin Anette Koenemann. Doch nun stehen alle vor einem Gitter mit Absperrband. Die Brücke sei in marodem Zustand und könne daher nicht mehr genutzt werden.

Vor allem für die betagten Menschen ein großes Ärgernis, wie Ortsvorsteherin Waltraud Schäfer unserer Redaktion mitteilt. Die Holzbrücke verbindet das Dorf mit dem Friedhof. Viele ältere Leute gießen dort die Blumen auf den Gräbern ihrer Liebsten. Nun müssten sie einen großen Umweg gehen, da die meisten auch keine Autos mehr besitzen.

Für die Einwohner Niederlaasphes war die Brücke ein idyllischer Ort. Sie setzen sich für den Wiederaufbau ein.
Für die Einwohner Niederlaasphes war die Brücke ein idyllischer Ort. Sie setzen sich für den Wiederaufbau ein. © Privat | Anette Koenemann

Auch die beiden anderen Brücken sind schon seit Jahren gesperrt und es passiere nichts, berichtet Anette Koenemann. Nun befürchten die Einwohner, dass die Holzbrücke das gleiche Schicksal ereilt und sie lange Zeit warten müssen, bis das Gitter entfernt und der Weg wieder freigegeben wird.

„Es ist keine Sinnlosigkeit, wenn Bürger sich für eine Sache einsetzen.“

Waltraud Schäfer
Ortsvorsteherin Niederlaasphe

Unbürokratische Lösungsvorschläge abgelehnt

Waltraud Schäfer setzt sich weiterhin für den Wiederaufbau der Brücke ein. Die Bereitschaft im Dorf sei groß, Eigeninitiative zu ergreifen. Jeder im Dorf würde die Ortsvorsteherin fragen, was mit der Brücke passiert. Ein Bürger wollte die Brücke ehrenamtlich wieder aufbauen. Auf einem Schulfest hätten auch viele Leute angeboten, mitzuhelfen und es wurden Unterschriften gesammelt. Schäfer unterstützt das Engagement der Einwohner. „Alles, was der Sache zutut, soll gemacht werden“, sagt sie.

Außerdem habe sie sich mit dem THW Ortsverband Biedenkopf ausgetauscht, welche Möglichkeiten des Wiederaufbaus es gibt und mit welchen Kosten man rechnen könne. Auch mit der zuständigen Stelle der Stadt Bad Laasphe hat sie Kontakt aufgenommen. Die Antwort war eher ernüchternd für die Bürger. Die zuständige Stelle führte die unbürokratischen Lösungsvorschläge ad absurdum. Die Ortsvorsteherin widerspricht: „Es ist keine Sinnlosigkeit, wenn Bürger sich für eine Sache einsetzen.“

„Bevor über ein Wann und Wie entschieden werden kann, braucht die Verwaltung aus dem politischen Raum ein Signal, ob die Brücke instandgesetzt werden soll und welche finanziellen Mittel dann dafür zur Verfügung stehen.“

Stadt Bad Laasphe

Stadt Bad Laasphe: Schnelle Lösung unmöglich

Unsere Redaktion hat auch noch einmal bei der Stadt Bad Laasphe nachgefragt. Diese teilt mit, dass sowohl der beschädigte Bohlenbelag als auch das Brückengeländer dafür gesorgt hätten, dass die Querung nach einer der regelmäßigen Bauwerksprüfung gesperrt werden musste. „Verkehrssicherungspflicht und hohe gesetzliche Anforderungen, denen die Stadt Bad Laasphe genügen muss, machen eine schnelle Lösung der Situation unmöglich“, so die Antwort. Eine unbürokratische Lösung, wie sie sich die Niederlaaspher wünschen, kann also nicht umgesetzt werden.

Es sei auch noch nicht sicher, ob die Brücke überhaupt wieder begehbar sein wird: „Bevor über ein Wann und Wie entschieden werden kann, braucht die Verwaltung aus dem politischen Raum ein Signal, ob die Brücke instandgesetzt werden soll und welche finanziellen Mittel dann dafür zur Verfügung stehen.“ Dass der Weg zum Friedhof bald wieder freigegeben werden kann, ist damit auch ausgeschlossen.

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