Wittgenstein. Aus dem Industriepark Schameder liegen eindeutige Umfrageergebnisse vor. Es geht um Wasserstoff und Wärmebedarf der Firmen und Kommunen.
Klimaschutz ist ein großes Thema. Eines, mit dem sich neben den einzelnen Unternehmen in Wittgenstein auch die Kommunen Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück auseinandersetzen. Allerdings, und das macht eine Umfrage des Zweckverbands Region Wittgenstein deutlich, sind die Planungsstände, aber auch die Bedürfnisse sehr unterschiedlich.
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Am deutlichsten wird dies bei den drei Wittgensteiner Rathäusern bei den Themen Wasserstoff und Wärmeplanung: Die Gemeinde Erndtebrück befinde sich „in einem intensiven, jedoch noch nicht abgeschlossenen Austausch mit ansässigen Betrieben zum Thema ‚grüner Wasserstoff‘. Es besteht teils signifikanter Bedarf. Im Bereich der kommunalen Wärmeplanung wird die Gemeinde unter Beteiligung externer Büros ein Konzept erstellen“.
„Eine Zusage über eine Wasserstoffproduktionsanlage liegt bereits vor. Überregionale H2-Leitungen stehen perspektivisch in Aussicht. Ergänzend erarbeitet die Stadt Bad Berleburg mit einem erfahrenen Fachbüro eine PV-Freiflächenpositivplanung.“
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Bad Berleburg prescht vor
Die Stadt Bad Berleburg reklamiert für sich aufgrund der bevorstehenden Errichtung von etwa 100 Windkraftanlagen im Stadtgebiet, dass sie sich „auf dem Weg zur Energiekommune“ befinde. Die Stadt erarbeitet aktuell außerdem eine kommunale Wärmeplanung und kann dabei Fördergelder in Höhe von 94.000 Euro einsetzen. Begleitet werde Bad Berleburg dabei vom Institut für angewandte Stoffstrommanagement (IfaS) der Hochschule Trier. „Ergebnisse werden Ende des Jahres vorliegen“, meldet die Stadt Bad Berleburg.
Zudem fänden Energieberatungsgespräche mit Industrieunternehmen statt. In diesem Zug werden Bedarfe an grünem Wasserstoff thematisiert. „Eine Zusage über eine Wasserstoffproduktionsanlage liegt bereits vor. Überregionale H2-Leitungen stehen perspektivisch in Aussicht. Ergänzend erarbeitet die Stadt Bad Berleburg mit einem erfahrenen Fachbüro eine PV-Freiflächenpositivplanung.“
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Die Nachbarkommunen hinken hinterher: „Die Stadt Bad Laasphe kann aktuell nicht absehen, wann sie einen regionalen Bedarf an grünem Wasserstoff beschreiben kann.“ Zudem teilt die Stadt Bad Laasphe in Bezug auf die kommunale Wärmeplanung mit, dass sie noch auf ein Landesgesetz wartet, um eine Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Klimaschutz, Erneuerbare Energien und Mobilität besetzen zu können. „Landesfördermittel für eine Wärmeplanung wurden aber bereits bewilligt.“
Die Gemeinde Erndtebrück befindet sich nach eigenen Angaben „in einem intensiven, jedoch noch nicht abgeschlossenen Austausch mit ansässigen Betrieben zum Thema grüner Wasserstoff. Es besteht teils signifikanter Bedarf. Im Bereich der kommunalen Wärmeplanung wird die Gemeine unter Beteiligung externer Büros ein Konzept erstellen.“
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Eindeutige Antworten der Firmen
Wesentlich griffiger sind die Ergebnisse der Befragung der Unternehmen im Industriepark. Allerdings haben von 14 Firmen nur sieben geantwortet: 57 Prozent nutzen bereits Anlagen zur Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energie etwa Wärmepumpen oder Kraft-Wärme-Kopplung. Der überwiegende Teil der Betriebe plant die Umstellung der Wärmeversorgung oder verfügt bereits über Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien.
85 Prozent haben grundsätzliches Interesse an einer klimafreundlichen Nah- oder Fernwärmeversorgung geäußert. 71 Prozent sehen keinen Bedarf an Wasserstoff als Erdgassubstitut, zwei Betriebe können sich Wasserstoff für den Fahrzeugbetrieb vorstellen, wobei davon sich ein Unternehmen auch Wasserstoff für die Verbrennung zu Heizzwecken vorstellen kann.
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28 Prozent geben an, über unvermeidbare Abwärme zu verfügen, allerdings wäre die Erschließung der Abwärme für Heizzwecke mit umfangreichen Investitionen verbunden. 71 Prozent der Betriebe haben Interesse an kommunaler Wärmeplanung oder anderen Klimaschutzprojekten. lpd