Bad Laasphe. Vom rohen Block zum komplexen Bauteil: Seit 2014 befindet sich Zerspanungstechnik Mangner am Laaspher Standort. Mario Schäfer war dort der erste Azubi.
Sie fertigen Bauteile in unterschiedlichen Größen und für die verschiedensten Bereiche - beispielsweise für Motoren oder Maschinen. Die Rede ist von Zerspanungsmechanikern. Mittels sogenannter CNC-gesteuerter Fräsmaschinen werden aus groben Blöcken ganz individuelle Bauelemente. Einige von ihnen entstehen in Bad Laasphe. Seit 2014 befindet sich dort das Unternehmen „Zerspanungstechnik Mangner GmbH“, das 2013 in Steffenberg gegründet wurde. Insgesamt 15 Mitarbeiter zählt das Team heute. Mario Schäfer ist einer von ihnen. Der 26-Jährige war der erste Azubi der Firma, dabei wollte er früher etwas ganz anderes lernen. „Heute bin ich froh über den Schritt. Ich fühle mich wohl hier und möchte auch gar nicht mehr weg. Ich kann mir gut vorstellen, bis zur Rente hier zu arbeiten.“
Durch einen Bekannten wurde Mario Schäfer 2014 auf das Unternehmen aufmerksam. „Er kannte die Firma, arbeitete selbst dort. Er sagte mir, dass sie noch jemanden auf 400-Euro-Basis suchten“, sagt er. Damals war er noch Schüler. „Ich schaute mir die Firma an, gemeinsam gingen wir durch die Halle. Es gefiel mir auf Anhieb gut.“ Gleich am nächsten Tag startete der damals 16-Jährige bei der Firma. Lernte immer weitere wichtige Arbeitsschritte hinzu. „Ich merkte, dass es mir immer mehr Spaß machte.“ Für den jungen Laaspher eine entscheidende Erkenntnis. Statt des technischen Zeichners wollte er von da an Zerspanungsmechaniker lernen, absolvierte seine Ausbildung bei Mangner. Eine spannende Zeit für den damaligen Azubi, der aufgrund der dualen Ausbildung von Beginn an viel Zeit im Unternehmen verbrachte und seine Ausbildung von dreieinhalb auf drei Jahre verkürzte.
Das Besondere für Mario Schäfer war schon damals die Kombination aus dem Programmieren und den Fortschritten, die bei der Arbeit mal schneller, mal langsamer zu sehen sind. „Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie aus einem rohen Klotz am Ende ein komplexes Bauteil wird.“ Bereits zum Ausbildungsende durfte er solche „komplexeren Bauteile“ programmieren. Eine Aufgabe, die Kreativität fordert, aber vor allem auch Verantwortung mit sich bringt. „Zu Beginn hatte man schon ein wenig Angst, etwas falsch zu machen. Aber die Angst war schnell verschwunden, denn die Simulationen geben einem schon viel Sicherheit. Respekt aber sollte man vor der Arbeit dennoch haben“, sagt der 26-Jährige. „Ich habe immer gesagt: Du schaffst das schon“, sagt Mike Mangner. Er hatte die Firma 2013 gegründet, zog dann 2014 in die Halle nach Bad Laasphe, die er bei einer Insolvenzversteigerung kaufte. „Als ich damals durch die Halle ging, wusste ich: Die möchte ich haben“, sagt er und lacht.
Damals gab es nur wenige Maschinen in der Halle. Nach und nach kamen weitere Maschinen in unterschiedlichen Größen hinzu. Eine feste Zuordnung der Mitarbeiter an die Maschinen gibt es nicht. „Jeder Mitarbeiter kann jeden Arbeitsplatz bedienen.“ Ebenfalls in der Halle befinden sich die Programmier-Arbeitsplätze. Täglich werden so neue Aufträge bearbeitet. Denn: Die Firma Zerspanungstechnik Mangner hat ihren Schwerpunkt in der Fertigung von Einzelteilen und Kleinserien. Für die Mitarbeiter bedeutet dies vor allem eins: Abwechslung und immer wieder neue Herausforderungen. „Das macht den Job so besonders“, sagt auch Mario Schäfer, der in den vergangenen Jahren unzählige Programme schrieb.
Steckbrief: Zerspanungstechnik Mangner
Zerspanungstechnik Mangner GmbH, Wiesenbacher Weg 6a, 57334 Bad Laasphe
Standort: 1
Branche: Zerspanungstechnik
Mitarbeiter: 15
Arbeitsort: Firma
Arbeitszeit: 40 Stunden
Weiterbildung: verschiedene Möglichkeiten werden individuell mit den Mitarbeitern besprochen
Benefits: betriebliche Altersvorsorge, betriebliche Unfallversicherung, monatlich steuerfreie Sachbezüge
Besonderheiten: gemeinsame Grillfeste, Weihnachtsfeiern, gemeinsam Essen gehen, etc.
Um 6 Uhr startet sein Arbeitstag. „Wir haben hier nur Frühschicht“, sagt er. Auszubildende starten eine halbe Stunde später. „Dann schauen wir, was ansteht, rüsten die Maschinen mit Werkzeug, programmieren.“ Je nach Auftrag laufen die Maschinen dann auch schon mal zwischen zehn Minuten und 100 Stunden. „Das ist ganz unterschiedlich“, weiß Mario Schäfer, der heutzutage selbst ausbildet. Schon kurz nach seiner eigenen Ausbildung machte er per Abendschule seinen Ausbilderschein, gefolgt vom Meister, deren Kosten die Firma übernahm. Vom ersten Azubi hin zum Industriemeister Metall: Mario Schäfer ist froh über seine Entscheidung vor zehn Jahren.
Aber nicht nur Mario Schäfer ist von Beginn an mit dabei, auch viele seiner Kollegen arbeiten schon lange im Team. Mit zwei von ihnen arbeitete Mike Mangner bereits vor der Firmengründung zusammen. „Als ich die Firma gründete, wollten sie zu mir wechseln.“ Zudem liege die Übernahme der hauseigenen Azubis bei 100 Prozent. „Das macht einen natürlich sehr stolz und zeigt, dass wir ein gutes Betriebsklima haben“, sagt der Firmeninhaber. Grillfeste oder auch andere gemeinsame Aktivitäten dürfen daher nicht fehlen. „Wir verstehen uns hier alle untereinander und das merkt man auch. Wenn das Teamklima passt, dann funktioniert auch die Arbeit umso besser.“ Das sieht auch Firmenchef Mangner: „Wir haben hier einen großen Zusammenhalt.“
Neben den vielen langjährigen Mitarbeitern gibt es aber auch seit kurzem einen neuen Azubi und einen Langzeitpraktikanten. „Wir würden auch im kommenden Jahr gerne wieder jemanden ausbilden“, sagt Mangner, der betont: „Wir sind aber auch jederzeit offen für Praktikanten. Wenn jemand ein Praktikum machen möchte, kann er sich gerne melden.“
Weitere Infos zum Unternehmen gibt es online unter https://www.zm-mangner.de.