Bad Laasphe. Bad Laasphe fördert die Restaurierung der Alten Synagoge mit einem hohen Betrag. Die Fördermittel sind allerdings an eine Bedingung geknüpft.

Die Stadt Bad Laasphe unterstützt die Alte Synagoge mit Fördermitteln, das hat der Rat entschieden. Es geht darum, „die aktuelle Gesamtfinanzierung sicherzustellen“, sagte Bürgermeister Dirk Terlinden. „Das Thema ist vielfältig beraten und besprochen.“ Einstimmig votierten erst die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses dafür. Anschließend stimmte auch der Rat für die Bewilligung der Fördermittel – mit einer Enthaltung. „Damit ist die finanzielle Unterstützung der alten Synagoge mehrheitlich beschlossen“, so Terlinden.

Das heißt, dem Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit wird für die aufwändige Restaurierung der Alten Synagoge ein Zuschuss von 100.000 Euro gewährt. Die Summe soll jeweils zur Hälfte im Haushaltsjahr 2025 und 2026 ausgezahlt werden. Die Fördermittel werden allerdings nur unter der Voraussetzung herausgegeben, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein die gleiche Summe beisteuert. „Die gleiche Vorlage liegt in den Kreis-Gremien vor“, erklärte der Bürgermeister. „Kreistag und Stadtrat sind damit gleichermaßen an den Kosten der Synagoge beteiligt.“ Die nächste Sitzung des Kreistages ist am 20. September, dann wird voraussichtlich eine Entscheidung über die Fördermittel fallen.

Für SPD-Fraktionsvorsitzenden Samir Schneider ist das ein „positives Signal. Die Alte Synagoge ist ein wichtiges Projekt für die Region – nicht nur für die Stadt Bad Laasphe, auch für den gesamten Kreis.“

Aus der Alten Synagoge soll ein kulturelles Zentrum werden

Der Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit „verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, das unter Denkmalschutz stehende, aber derzeit ungenutzte und baulich verfallende Gebäude der ehemaligen Synagoge der jüdischen Gemeinde Laasphe in der historischen Altstadt von Bad Laasphe zu restaurieren und zu einem kulturellen Zentrum als Dokumentationsstätte, Ort der Erinnerung, interreligiöser Begegnungsstätte sowie Lehr- und Bildungsort zu entwickeln“, heißt es in der Beschlussvorlage.

Die denkmalrechtliche Erlaubnis liege inzwischen vor und der Bauantrag werde vorbereitet, heißt es weiter in der Vorlage. Die Gesamtkosten des Projektes werden nach aktuellem Stand rund 1.460.000 Euro betragen.

Die Jacob-Nolde-Straße, Haus Nummer 22 - Der Standort der früheren Synagoge ist für Bad Berleburg eine wichtige historische Adresse.
Die Jacob-Nolde-Straße, Haus Nummer 22 - Der Standort der früheren Synagoge ist für Bad Berleburg eine wichtige historische Adresse. © Christoph Vetter | Christoph Vetter

Die Alte Synagoge in Bad Laasphe ist eines von zwei noch erhalten gebliebene Synagogengebäude in Wittgenstein. Die Berleburger Synagoge in der Jakob-Nolde-Straße wurde wie die Synagoge in Bad Laasphe „arisiert“ und ist heute ein Mehrfamilienhaus. Sowohl in Vorlagen des Kreises Siegen-Wittgenstein als auch der Stadt Bad Laasphe waren bislang immer davon die Rede gewesen, dass es sich in Bad Laasphe um das einzige erhalten Synagogengebäude handele.

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