Bad Laasphe. Um die restlichen Kosten für die Restaurierung der Alten Synagoge in Bad Laasphe zu decken, wollen Stadt und Kreis in die Bresche springen.

Die Alte Synagoge in Bad Laaphe soll erfolgreich restauriert und zu einem kulturellen Zentrum als Dokumentationsstätte, Ort der Erinnerung, interreligiöser Begegnungsstätte sowie Lehr- und Bildungsort entwickelt werden - um das Unterfangen zu realisieren, benötigt der Verein „Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ jedoch nach aktuellem Stand insgesamt 1.460.000 Euro. Dank Spenden- und Fördergeldern konnte bereits ein Teil der Summe gesichert werden, es fehlen nun noch 324.890 Euro. Der Kreis Siegen-Wittgenstein und die Stadt Bad Laasphe wollen dem Verein hierbei zu Hilfe kommen.

Im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Ehrenamt des Kreises am 29. August soll zum ersten Mal auf der Seite des Kreises über einen Zuschuss von bis zu von bis zu 100.000 Euro beraten werden. Die Kreisverwaltung koppelt an diese Zuwendung in der Vorlage für den Ausschuss jedoch die Bedingung, dass die Stadt Bad Laasphe einen Zuschuss in gleicher Höhe gewährt. In Bad Laasphe wird darüber im Haupt- und Finanzausschuss beraten und in der anschließenden Ratssitzung (beides am 5. September) entschieden.

Die Synagoge soll aufwändig restauriert werden.
Die Synagoge soll aufwändig restauriert werden. © Jens Gesper | Jens Gesper

„Der Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, das unter Denkmalschutz stehende, aber derzeit ungenutzte und baulich verfallende Gebäude der ehemaligen Synagoge der jüdischen Gemeinde Laasphe in der Bad Laaspher Altstadt zu restaurieren“, heißt es dazu in der Vorlage für den Kreisausschuss und -tag als auch für die Sitzungen in Bad Laasphe: „Bei dem Gebäude handelt sich um das einzige erhalten gebliebene Synagogengebäude in Wittgenstein. [...] Die Planungen wurden zwischenzeitlich, insbesondere auch durch zeitaufwendige Abstimmungen mit den Denkmalbehörden der Stadt Bad Laasphe und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, vorangetrieben. Zwischenzeitlich liegt die denkmalrechtliche Genehmigung vor, ein Bauantrag befindet sich in Vorbereitung. Die Gesamtkosten des Projektes werden nach aktuellem Stand rund 1.460.000 Euro betragen.“

Auf Antrag des Vereins habe zum einen der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) eine Zuwendung bis zu einer Höhe von rund 378.000 Euro in Aussicht gestellt. Das Land NRW hat außerdem im Rahmen der Heimatförderung eine Zuwendung von bis zu 830.000 Euro bewilligt. Von der NRW-Stiftung gibt es einen Zuschuss von 150.000 Euro. „Außerdem wurde beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe ein Zuschuss in Höhe von 3110 Euro beantragt, der aber noch nicht bewilligt ist.“

Unterm Strich bleibt laut Vorlage ein verbleibender Finanzierungsbedarf in Höhe von 324.890 Euro. „Der Verein ist zuversichtlich, für die Realisierung des Projektes Spenden in erheblicher Höhe einwerben zu können. Dennoch verbleibt nach derzeitigem Stand ein Finanzierungsbedarf in Höhe von bis zu 200.000 Euro für Kosten, die nicht förderfähig sind und für die nach derzeitigem Stand keine sonstigen Zuschüsse Dritter zu erwarten sind. Der Verein hat deswegen bei der Stadt Bad Laasphe und beim Kreis Siegen-Wittgenstein Anträge auf die Gewährung eines Zuschusses in Höhe von je 100.000 Euro für die Realisierung des Projektes beantragt.“

Um ausschließen zu können, dass andere Fördermittelzusagen verfallen, benötige der Verein eine Entscheidung bis Oktober 2024. Die für den Zuschuss des Kreises benötigten Finanzmittel sollen in der Leistung „Regionalentwicklung“ unter Transferaufwendungen für die Haushaltsjahre 2025 und 2026 eingeplant und in beiden Haushaltsjahren je zur Hälfte ausgezahlt werden. Der städtische Zuschuss soll in zwei gleichen Teilen in den Jahren 2025 und 2026 ausgezahlt und unter „Heimat- und sonstige Kulturpflege, Förderung von Vereinen“ in den Haushaltsplänen der beiden Jahre eingeplant werden, heißt es in der Vorlage für die Bad Laaspher Gremien.