Siegen-Wittgenstein/Olpe. Es gibt allerdings große Unterschiede zwischen den beiden Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein, meldet die Industrie und Handelskammer.
„Der leichte Anstieg bei den abgeschlossenen Lehrverträgen lässt auf ein wieder wachsendes Interesse der Jugendlichen hoffen.“ So beurteilt IHK-Geschäftsführerin Sabine Bechheim die Bilanz zum Ausbildungsstart in vielen Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer Siegen. Das geht aus einer Pressemitteilung der IHK hervor.
Ein Plus von 1,8 Prozent sei insgesamt ein positives Signal, dennoch gebe es weiterhin viele offene Ausbildungsstellen und damit sehr gute Chancen für junge Menschen. „Die Nachfrage der Unternehmen nach motivierten und qualifizierten Auszubildenden bleibt hoch“, erklärt Bechheim, ein Einstieg sei auch jetzt noch möglich. Allerdings zeige sich ein geteiltes Bild. So sei die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zum 31. Juli 2024 nur im Kreis Olpe angestiegen: „Hier sehen wir einen deutlichen Zuwachs um 5,6 Prozent“ Insbesondere in den gewerblich-technischen Berufen gebe es einen ordentlichen Anstieg: um ganze 9,8 Prozent. Dies sei insbesondere dem Metall- und Elektrobereich zuzuordnen, also den klassischen Industrieberufen.
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Im Kreis Siegen-Wittgenstein jedoch stagniere die Zahl der neu eingestiegenen Auszubildenden. Ein Zuwachs in den kaufmännischen Berufen von 3,4 Prozent werde durch einen Verlust um 3,3 Prozent in den gewerblich-technischen Berufen zunichtegemacht, der hier vor allem durch einen Rückgang in den Metallberufen entstehe.
„In nur drei Prozent unserer heimischen Ausbildungsbetriebe ist eine akademische Qualifizierung für die Karriere erforderlich.“
Dr. Thilo Pahl, Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, hebt die Bedeutung der dualen Ausbildung hervor: „Die duale Ausbildung stellt eine attraktive Wahl für junge Menschen dar. In nur drei Prozent unserer heimischen Ausbildungsbetriebe ist eine akademische Qualifizierung für die Karriere erforderlich; das hat eine Umfrage Anfang des Jahres ergeben. Engagierten Auszubildenden steht hier die Tür weit offen, denn die Unternehmen brauchen Fachkräftenachwuchs, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“
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Trotz dieser positiven Entwicklung besteht nach wie vor eine Informationslücke bei vielen Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften über die Karrieremöglichkeiten nach der dualen Ausbildung. „Es ist uns ein Anliegen, Schüler, Eltern und Lehrkräfte umfassend über die vielfältigen Karriere- und Verdienstmöglichkeiten einer dualen Ausbildung zu informieren. Dazu nutzen wir unterschiedliche Formate von Messen über Speed-Datings oder auch soziale Medien“, erläutert Sabine Bechheim.
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Im Rahmen der bundesweiten Azubi-Kampagne „#könnenlernen“ der IHKs werden junge Menschen mit einem Berufswunsch eingeladen, das Lebensgefühl Ausbildung zu entdecken. „Diese Kampagne zeigt Jugendlichen die vielfältigen Chancen einer Ausbildung und vermittelt eine positive Botschaft: Ausbildung macht mehr aus uns“, betont Bechheim. Das komme offenbar gut an.