Bad Berleburg. Leidenschaft für Social Media: Mit gerade einmal 26 Jahren erfüllt sich Jenny Wolzenburg ihren Traum von der Selbstständigkeit.

Was macht ein Unternehmen aus? Warum sollten sich neue Mitarbeiter dafür entscheiden? Fragen, bei denen oft ein Blick auf die Onlineplattformen der Firmen erste Antworten geben können. Plattformen wie Facebook, Instagram oder auch TikTok. Seiten, auf denen sich auch Jenny Wolzenburg viel aufhält. Die 26-jährige Bad Berleburgerin ist Social-Media-Managerin und Content Creator. Erst vor wenigen Wochen hat sie damit den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt – und sich so einen großen Traum erfüllt.

Schon seit vielen Jahren ist die Berleburgerin auf verschiedenen Social-Media-Plattformen unterwegs. „Ich habe dort vieles ausprobiert, vor allem auf meiner ersten großen Reise.“ Die führte die heute 26-Jährige im Jahr 2017 für 16 Tage in die USA. Und auch der Wunsch nach der Selbstständigkeit war schon früh in ihrem Kopf präsent. „Damals aber wusste ich noch nicht so recht, wann und womit, da ich die sozialen Medien zu dem Zeitpunkt nur privat nutzte.“

Ausbildung zur Industriekauffrau

Die Bad Berleburgerin schlug zunächst einen anderen Weg ein, absolvierte eine Ausbildung zur Industriekauffrau, arbeitete als Kauffrau in einem Unternehmen und wechselte später in den Vertrieb. Doch schon kurze Zeit später zog es sie in die weite Welt – nach Neuseeland, Australien, Bali und Singapur. 16 Monate war Jenny Wolzenburg unterwegs. „Die Zeit in Neuseeland hat mich wirklich geprägt und mir gezeigt, dass ich bereit bin, alles anzupacken – sei es als Reinigungskraft, Kellnerin oder sogar als Kälbchen-Pflegerin auf einer Farm“, sagt sie und lacht. Zurück in Deutschland versuchte sie wieder in ihrem gewohnten Arbeitsumfeld Fuß zu fassen, fand einen Job in der Industrie. „Doch ich merkte schnell, dass dies nicht von Dauer sein sollte.“

„Die Zeit in Neuseeland hat mich wirklich geprägt und mir gezeigt, dass ich bereit bin, alles anzupacken – sei es als Reinigungskraft, Kellnerin oder sogar als Kälbchen-Pflegerin auf einer Farm.“

Jenny Wolzenburg
über die Erfahrungen während ihrer 16 Monate lange Reise

Also finanzierte sie sich eine Weiterbildung im Bereich „Digital Marketing“, fing bei einer Agentur an, wo sie ein Jahr blieb. „Die Agentur musste Insolvenz anmelden. Es lief leider nicht wie erhofft.“ Jenny Wolzenburg meldete sich beim Arbeitsamt, machte dank des Bildungsgutscheines eine weitere Weiterbildung als „Content Marketing Manager“. Durch einen solchen Bildungsgutschein werden bestimmte Kosten für die berufliche Weiterbildung übernommen. „Bei der Teilnahme an einer abschlussorientierten Weiterbildung besteht zudem Anspruch auf die Zahlung eines monatlichen Weiterbildungsgeldes und einer Weiterbildungsprämie, sofern bestimmte Voraussetzungen hierfür erfüllt sind“, heißt es auf der Homepage der Bundesagentur für Arbeit.

Jenny Wolzenburg liebt die Fotografie. Schon während ihrer Reisen hat sie viele Momente mit ihrer Kamera festgehalten.
Jenny Wolzenburg liebt die Fotografie. Schon während ihrer Reisen hat sie viele Momente mit ihrer Kamera festgehalten. © Amitola Fotografie | Annika Jentsch

Vier Monate dauerte die Weiterbildung in Vollzeit. Für die 26-Jährige eine spannende Zeit, in der sie zudem ein Nebengewerbe angemeldet hatte. „Ich habe nebenbei viel fotografiert“, sagt Jenny Wolzenburg. Auch baute sie während der Zeit schon ihre Website auf und erstellte einen Businessplan. Denn schon zu Beginn der Weiterbildung fasste sie den Entschluss: „Jetzt mache es jetzt einfach, ich mache mich selbstständig – als Social-Media-Managerin und Content Creator.“ Dabei startete die 26-Jährige bei null. „Wie heißt es so schön: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Auch wenn es ein Sprung ins kalte Wasser war, der Moment war passend.“ Jenny Wolzenburg liebt ihren neuen Job, doch sie betont: „Das war schon einiges, was man im Vorhinein erledigen musste. Man weiß ja, was man arbeitet, aber alles drumherum war schon eine neue Erfahrung: Wo melde ich mich, und was muss ich alles beachten?“

Der Start in die Selbstständigkeit

Am 1. Juli war es dann so weit: Jenny Wolzenburgs Start in die Selbstständigkeit. „Ich war schon sehr nervös, habe mich aber gefreut, dass ich schnell erste Kunden gewinnen konnte.“ In den kommenden Wochen und Monaten möchte sie ihren Kundenstamm weiter ausbauen, ihn verfestigen. Aktuell betreut sie verschiedene Kunden – vom Industrieunternehmen über Pharmaunternehmen bis hin zum Finanzmakler. „Mir ist wichtig, dass es passt und dass ich ihnen wirklich helfen kann.“

Jenny Wolzenburg ist glücklich: Mit ihrer Selbstständigkeit ging für die Bad Berleburgerin ein großer Traum in erfüllung.
Jenny Wolzenburg ist glücklich: Mit ihrer Selbstständigkeit ging für die Bad Berleburgerin ein großer Traum in erfüllung. © Amitola Fotografie | Annika Jentsch

Social-Media-Betreuung, -Beratung und Hilfe beim Erstellen von Inhalten – das sind nun ihre Aufgaben seit einigen Wochen, egal ob auf Instagram, Facebook, TikTok oder LinkedIn. „Es kommt dabei immer auch darauf an, was die Kunden möchten. Möchten sie neue Kunden ansprechen oder neue Mitarbeiter.“ Grundsätzlich aber – so Wolzenburg, „ist Persönlichkeit enorm wichtig: Menschen kaufen von Menschen und gerade bei der Mitarbeiterfindung ist es wichtig, einen Einblick ins Unternehmen zu geben.“

Die Beratungen hierzu finden in der Regel ebenfalls online statt. „Ich bin aber flexibel und kann auch zum Kunden kommen“, so Wolzenburg, die sich mit ihrer Selbstständigkeit einen großen Traum erfüllte.

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