Dotzlar / Berghausen. Das Sozialwerk St. Georg schließt den Laden in Dotzlar Ende Juli. Auch in Berghausen soll noch vor Jahresende Schluss sein.

„Das ist ein Standbein, dass uns in Dotzlar wegbricht. Es war mehr als ein Lebensmittelladen“, sagt Dirk Jung, Ortsvorsteher von Dotzlar. Zum 31. Juli wird „Unser Laden“ in Dotzlar schließen, das teilt das Sozialwerk St. Georg auf Anfrage der Redaktion mit.

„Wir tun alles, was uns möglich ist, um den Laden zu erhalten. Ob der Laden erstmal geschlossen bleibt, wird man sehen.“

Dirk Jung
Ortsvorsteher Dotzlar

„Es ist schneller gegangen, als wir gedacht haben. Wir sind parallel dabei, Lösungen zu finden“, sagt Jung. „Die Wirtschaftlichkeit ist wichtig, egal, wie es weiter geht. Das Zahlenkonstrukt wird man sich angucken müssen.“ Dirk Jung geht aber davon aus, dass der Laden gewinnbringend weiter betrieben werden könnte. „Wir tun alles, was uns möglich ist, um den Laden zu erhalten. Ob der Laden erstmal geschlossen bleibt, wird man sehen“, so Jung. Nicht nur für Dotzlar ein Einschnitt. Viele Bewohner der umliegenden Dörfer kommen ebenfalls zum Einkaufen: „Die Nachbardörfer Arfeld, Richstein, Sassenhausen, Schwarzenau und Beddelhausen kommen zu uns. Der Laden hat einen guten Standort“, sagt Jung.

Die Mitarbeitenden aus „Unser Laden“ Dotzlar sollen in Berghausen eingesetzt werden

Das Sozialwerk St. Georg gab im April bekannt, dass spätestens Ende des Jahres Schluss für die Läden in Dotzlar und Berghausen sein wird. Vor kurzem wurden die Öffnungszeiten in Dotzlar angepasst und verringert. Vor allem für die Mitarbeiter schlechte Nachrichten. „Von den 16 Mitarbeitenden in beiden Läden konnten glücklicherweise bereits acht Mitarbeitende eine Anschlussbeschäftigung innerhalb und außerhalb des Sozialwerk St. Georg finden oder sind bereits, bzw. werden in die reguläre Altersrente eintreten“, sagt Tino Strackbein, Regionalleitung für Wittgenstein vom Sozialwerk St. Georg. „Bei drei Mitarbeitenden können die befristeten Verträge leider nicht verlängert werden. Diese erhalten unsererseits jedoch Unterstützung beim Finden einer Anschlussbeschäftigung.“ Nach der Schließung Ende Juli werden die beiden verbleibenden Mitarbeitenden aus Dotzlar im Laden in Berghausen eingesetzt, heißt es weiter.

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„Da wir hoffen, dass sich zwischenzeitig auch noch für weitere Mitarbeitende Anschlussbeschäftigungen finden lassen, werden wir mittelfristig auch in ‚Unser Laden Berghausen‘ Öffnungszeiten reduzieren müssen“, kündigt Strackbein an.

Spätestens zum 30. November werde dann auch der Laden in Berghausen schließen. „Da wir dann die Zeit im Dezember nutzen müssen, um die Räumlichkeiten vertragsgerecht wieder an den Vermieter übergeben zu können.“ Soweit die Pläne des Sozialwerks St. Georg. Wenn sich inzwischen Zeit die Möglichkeit einer Weiterführung der Läden durch Dritte ergebe, könnten sich das Vorgehen nochmal ändern.

„Da wir hoffen, dass sich zwischenzeitig auch noch für weitere Mitarbeitende Anschlussbeschäftigungen finden lassen, werden wir mittelfristig auch in ‚Unser Laden Berghausen‘ Öffnungszeiten reduzieren müssen.“

Tino Strackbein
Regionalleitung für Wittgenstein vom Sozialwerk St. Georg

Stadt Bad Berleburg bemüht sich Nachfolger für die beiden Läden zu finden

Für die Ortsvorsteherin in Berghausen kommt die Nachricht der frühzeitigen Schließung nicht überraschend: „Ich hatte es nicht anders erwartet“, sagt Charlotte Linde-Reber. Ihrem Eindruck nach liefen die Läden in Berghausen und Dotzlar „solide und gut“. Aber auch in Berghausen gibt es Bemühungen, den Laden weiterzuführen. „Dotzlar und Berghausen sind untereinander und mit der Stadt im Gespräch, wie es weiter gehen kann“, sagt Linde-Reber.

Unser Laden in Berghausen soll bis Ende November schließen.
Unser Laden in Berghausen soll bis Ende November schließen. © WP | Ramona Richter

Die Stadt Bad Berleburg sei sehr interessiert und unterstütze eine nachhaltige Weiterführung der Dorfläden in Berghausen und Dotzlar, teilt Christian l’Hiver, Fachbereichsleiter Zentrale Steuerung der Stadt Bad Berleburg auf Nachfrage mit. „Wir befinden uns im engen Austausch mit den beiden Ortsvorstehenden, einzelner Vertreter der Ortschaften sowie beiden Vermietern.“

Interessenten, die sich vorstellen können, einen oder beide Dorfläden eigenständig weiterzuführen, können sich bei Christian l’Hiver von der Stadt Bad Berleburg melden. Telefonisch unter 02751 923-226 oder per E-Mail an c.lhiver@bad-berleburg.de.