Wittgenstein. Rettungsdienst in Wittgenstein kämpft mit Personalmangel, doch die Ausbildung bleibt beliebt. Was das Deutsche Rote Kreuz berichtet.

In allen Branchen wird vom Fachkräftemangel berichtet. Auch die Rettungsdienste vermeldeten in letzter Zeit vermehrt einen Notstand, besonders wegen der Personalverfügbarkeit. In Wittgenstein ist das Deutsche Rote Kreuz vom Kreis für die Versorgung eingesetzt. In Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück gibt es jeweils eine Rettungswache. Insgesamt gibt es zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, drei Rettungstransportwagen und zwei Krankentransportwagen. In Bad Berleburg allein gibt es 16 Mitarbeiter.

Grundsätzlich sind die Rettungswachen für ihr jeweiliges Ortsgebiet zuständig, allerdings wird eine Software genutzt, um die Fahrzeuge zu orten. So „wird immer das Fahrzeug alarmiert und entsendet, das dem Vorfall am nächsten ist“, erklärt die Sprecherin des DRK-Kreisverbands Siegen-Wittgenstein, Stefanie Schierling. Dementsprechend überschneiden sich die Einzugsgebiete gegebenenfalls auch überregional.

So ist die Lage in Wittgenstein

Auch in Wittgenstein besteht ein genereller Personalmangel beim Rettungsdienst. „Erfreulich für uns ist allerdings, dass sich der Ausbildungsberuf Notfallsanitäter weiterhin großer Beliebtheit erfreut“, heißt es vom DRK-Kreisverband hierzu. Ausbildungsstellen adäquat zu besetzen, sei kein Problem. Auch Auszubildende konkret für Wittgenstein zu gewinnen, klappe „wirklich gut“. Der DRK-Kreisverband Siegen-Wittgenstein bietet jedes Jahr zum 1. August zehn Ausbildungsplätze zum Notfallsanitäter an.

Die Anzahl der Einsätze steigt

Das Problem des Fachkräftemangels wird besonders durch hohe Einsatzzahlen verstärkt. Die Anzahl der Ausfahrten fluktuiere zwar immer, trotzdem beobachte man beim DRK-Kreisverband „über einen längeren Zeitraum hinweg (...) schon einen Anstieg der Einsatzzahlen“. Dies kann verschiedene Gründe haben. Neben der alternden Gesellschaft und zunehmenden Wetter- und Klimaextremen kann das gehäufte Notrufwählen auch an einer mangelnden Aufklärung über die Zuständigkeit des Rettungsdienstes liegen. Für Laien sei es „in der Regel sehr schwierig zu beurteilen, ob ein medizinischer Notfall vorliegt“, erklärt die DRK-Pressesprecherin.

Die „5 W-Fragen“ helfen

Deshalb ist es besonders wichtig, im Zweifelsfall bei der Leitstelle anzurufen und dann die Situation präzise schildern zu können. Hierfür empfiehlt das DRK die „5 W-Fragen“ : „Wo ist der Vorfall? Wer ist betroffen? Was ist passiert? Wie viele Personen sind betroffen?“ Der fünften „W-Punkt“ ist dann das absolut notwendige Warten auf Rückfragen. Zur Unterstützung des Rettungsdienstes sollten Bürger die „5 W-Fragen“ sehr gut beherrschen und diese beim Telefonat mit der Leitstelle souverän abrufen können. Außerdem rät das DRK dringend, man solle „regelmäßig den Erste-Hilfe-Kurs auffrischen“, um im Notfall auch selbst handeln zu können und in Extremsituationen einen „kühlen Kopf bewahren und das Gelernte abrufen“ zu können.

Nicht immer ist ein Rettungswagen nötig

In manchen Situationen braucht man keinen Notarzt oder Rettungswagen, bei Unsicherheiten sollte man aber die Experten in der Leitstelle entscheiden lassen. Bei definitiv nicht lebensbedrohlicher Krankheit kann man auch zu jeder Zeit den ärztlichen Bereitschaftsdienst telefonisch unter der Rufnummer 116 117 erreichen. Geht es lediglich um die Fahrt zu einem Arzt oder zu einer nicht-akuten Behandlung ins Krankenhaus, kann auch auf Taxiunternehmen, die Krankenfahrten anbieten, zurückgegriffen werden. Beispielsweise das Taxiunternehmen Spies aus Bad Berleburg bietet diese an.

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