Bad Laasphe. Nach dem Abriss der alten Holzbrücke soll ein Ersatzbauwerk aus Stahl entstehen, so die Stadt. Die Anwohner sind gespannt, was jetzt passiert.

Drei Brücken für Fußgänger und Radfahrer im Stadtgebiet hatte die Stadt Bad Laasphe Ende 2019 abgerissen – aus Sicherheitsgründen. Darunter: das Bauwerk über die Laasphe im Verlauf der Straße „Im Laasphetal“. Zwar protestierten die Bewohner der Siedlung Laasphetal umgehend vehement gegen dieses Vorgehen, doch lange tat sich nichts, klafft auf einem beliebten Weg für Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer bis heute eine Lücke. Mehr als drei Jahre später soll nun an Ort und Stelle eine neue Brücke aus Stahl entstehen. Die könnte allerdings recht teuer werden.

Siedler wollen mitbauen

„Wir warten immer noch darauf, dass die Stadt irgendwann einmal anfängt“, sagt Siedler Daniel Roos – und dann auch sage, „wie sich die Siedler beteiligen können“. Roos‘ Nachbar Günter Hahn rechnet mit einem Baubeginn im Sommer, wenn die Laasphe weniger Wasser führe – und deutlich höheren Baukosten.

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Klaus Preis aus Rückershausen, FDP-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Bad Laasphe, unterstützt das Bauvorhaben im Laasphetal als Fachmann für Ingenieur- und Verkehrsbau baurechtlich und planerisch. Er geht davon aus, dass sich die Siedler am Bau des Fundaments beteiligen können. Allerdings fürchtet auch er eine deutliche Verteuerung des Projekts durch die allgemeine Kostenexplosion im Bausektor.

Als einsturzgefährdet eingestuft

Rückblende: Ein Ingenieur-Büro hatte seinerzeit auch die Holzbrücke im Laasphetal auf ihre Verkehrssicherheit und Standfestigkeit geprüft – und schließlich als einsturzgefährdet eingestuft.

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Zwar gibt es vor Ort einen alternativen Weg über eine benachbarte Brücke, doch wollen die Anwohner nach wie vor ihren „Fußgängerüberweg“ zurück, wollen sich sogar am Bau der neuen Brücke beteiligen. Mehr noch: Die Anwohner aus dem Laasphetal hatten sich so ihre eigenen Gedanken gemacht. Ihr Vorschlag: Die Stadt liefert die nötigen Materialien für einen einfachen Holzsteg, den sie anschließend in Eigenleistung errichten, um Kosten einzusparen.

Diese Brücke über die Laasphe einige Meter weiter und ein provisorischer Pfad über ein Privatgrundstück gleich rechts dahinter dienen den Fußgängern derzeit als „Umleitung“.
Diese Brücke über die Laasphe einige Meter weiter und ein provisorischer Pfad über ein Privatgrundstück gleich rechts dahinter dienen den Fußgängern derzeit als „Umleitung“. © Unbekannt | Eberhard Demtröder

Mit dem Ziel der Kostenreduzierung

Frühjahr 2021: Die Bad Laaspher Politik hat das Brücken-Thema auf dem Schirm. Die Bauverwaltung errechnet Baukosten von rund 55.000 Euro, die CDU möchte nicht mehr als 20.000 Euro ausgeben. Die Bad Laaspher Partei „Die Partei“ bringt die ebenfalls abgerissene Brücke auf dem Verbindungsweg zwischen „Ditzroder Weg“ und „Gennernbach“ über den Wabach in unmittelbarer Nähe zum Freibad in die Diskussion, die für Umwege der Fußgänger unter den Anwohnern sorgt – und fordert dafür ebenfalls einen Ersatzbau. Für beide Brücken stehen jetzt Baukosten von fast 80.000 Euro im Raum.

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Aus dem Bad Laaspher Rathaus heißt es auf Anfrage unserer Redaktion, dass der Bau der neuen Fußgängerbrücke im Laasphetal gemeinsam mit „der anderen zu ersetzenden Fußgängerbrücke beim Wabach-Bad“ ausgeschrieben werden solle – „mit dem Ziel der Kostenreduzierung“. Diese „Vergabe-Entscheidung“ habe der Umwelt-, Bau- und Denkmalausschuss in seiner jüngsten Sitzung Ende April getroffen. Üblicherweise laufen solche Vergaben nicht-öffentlich.

Viele Fragen unbeantwortet

Für die Brücke im Laasphetal liege derzeit „eine Vorplanung nebst wasserrechtlicher Genehmigung vor“, teilt die Stadtverwaltung weiter mit. Vorgesehen sei für das Bauwerk „eine Stahlkonstruktion ohne Holz“. Die Gesamtlänge der Brücke betrage laut Vorplanung „zehn Meter, die lichte Weite (Durchgangsbreite) zwischen den Geländern 1,50 Meter“.

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Unbeantwortet lässt die Stadtverwaltung allerdings die Fragen nach einem konkreten Zeitplan für den Brücken-Bau, nach den aktuellen Bau- und Planungskosten und wie sich die Siedler im Laasphetal mit ihrer Eigenleistung einbringen könnten.