Womelsdorf. Auch der dritte Anlauf für die Modernisierung des Bahnübergangs ist nicht von Erfolg gekrönt – zum Leid der Bewohner Womelsdorfs.
Eine unendliche Geschichte am Bahnübergang „Zum Auerain“ in Womelsdorf? Die Modernisierung des Gleises hat die DB Netz AG bereits seit dem vergangenen Herbst auf dem Zettel, Anfang Januar sollte der dritte Anlauf der Maßnahme starten, nachdem die ersten beiden nicht mit Erfolg gekrönt gewesen waren. Jetzt liegen die Bauarbeiten erneut still.
„Aufgrund von starkem Schneefall und anhaltenden Minustemperaturen mussten die Bauarbeiten auf der Strecke Bad Berleburg – Erndtebrück leider erneut unterbrochen werden. Alle Beteiligten arbeiten derzeit unter Hochdruck an einer Lösung, um die Arbeiten schnellstmöglich wieder aufzunehmen und zum Abschluss zu bringen. Die Deutsche Bahn entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten“, teilt eine Bahnsprecherin dieser Redaktion auf Nachfrage zum Sachstand des Bahnüberganges mit.
Bahnübergang vorerst wieder für den Verkehr freigegeben
Aktuell ist damit auch der Bahnübergang wieder einspurig freigegeben, nachdem er zunächst seit dem 8. Januar für die Bauarbeiten geschlossen werden sollte.
Ursprünglich sollte es Anfang Oktober mit den Bauarbeiten losgehen, die nicht nur den Bahnübergang in Womelsdorf einschließen, sondern auch die Erneuerung der Gleise auf insgesamt sieben Kilometern zwischen Bad Berleburg und Erndtebrück. Der Bahnübergang selbst wäre Ende Oktober an die Reihe gekommen. Geplant sind dort ebenfalls neue Gleise sowie eine neue Asphaltierung.
Lieferengpässe sind das Problem
Das Problem, wie bei vielen anderen Baumaßnahmen im vergangenen Jahr: Aufgrund von Lieferengpässen waren die für die Modernisierung nötigen Materialien nicht vorhanden. Nach einer zweiwöchigen Sperrung also wurde der Bahnübergang vorübergehend asphaltiert – nachdem die Straße für die Bauarbeiten zunächst aufgerissen wurde. Immerhin: die Dorfbewohner mussten nicht mehr die Umleitung fahren und konnten wieder den direkten Weg über die Gleise nehmen.
Lesen Sie auch: Erndtebrück setzt 2022 weiter auf Attraktivitätssteigerung
Einen neuen Versuch wagte die DB Netz AG Anfang bis Mitte Dezember des vergangenen Jahres. Und während zunächst Mitte Dezember endlich alles erledigt sein sollte, hieß es kurz vor der Deadline: Ein genaues Enddatum gibt es leider doch nicht.
Erst Sperrung, dann aufgerissene Straße, dann Stagnation
Was folgte, war wieder dasselbe Spiel: Aufgerissene Straße, Vollsperrung und Umwege für die Dorfbewohner – und dann erneut Stagnation. Die Baumaterialien, die schon beim ersten Versuch nicht vorhanden waren, waren immer noch nicht da.
Lesen Sie auch: Erndtebrück: Rat beschließt die Steuererhöhung
Also hieß es erneut: Sperrung aufheben, Straße behelfsmäßig asphaltieren und auf einen neuen Bautermin hoffen. Den legte die DB Netz AG also auf Anfang Januar und erneut mussten sich die Anwohner auf eine Vollsperrung der Straße einrichten. Die erneute Unterbrechung kam wohl mit Ansage, immerhin ist Wittgenstein nicht gerade für seine milden Winter bekannt – und Bauarbeiten bei Minustemperaturen sind selten von Erfolg gekrönt.
Bahnverkehr steht still
Die Bauarbeiten behindern auch den Bahnverkehr der RB 93 zwischen Erndtebrück und Bad Berleburg, der seit Beginn der Maßnahme still steht und durch Schienenersatzverkehr kompensiert werden soll (wir berichteten). „Nach derzeitigem Stand werden sich die Bauarbeiten bis zum 30. Januar verzögern“, heißt es in einem Verkehrsinfo-Update auf HLB online. „Der Bahnverkehr soll nach Informationen der DB Netz AG ab dem 31. Januar wieder aufgenommen werden.“
Lesen Sie auch:Wittgenstein: Das sagen die Verwaltungen zu Gefahrenpunkten
Ob dieser Zeitpunkt durch das Wetter nach hinten verschoben wird, ist nicht klar. Die Hessische Landesbahn muss, solange die Strecke in Beschlag der Bauarbeiten ist, Ersatzbusse für den Schienenersatzverkehr organisieren. Derzeit sind zwei Busunternehmen aus Rheinland-Pfalz dafür vor Ort im Einsatz.