Wittgenstein. Vor allem eine 2G-Regel am Arbeitsplatz würde drastische Folgen haben. Impfung gilt als wichtigstes Mittel. Das sagen die Unternehmen.
Die Wirtschaft in Südwestfalen fordert eine „deutlich härtere Gangart in der Bekämpfung der Corona-Pandemie“, sagt IHK-Präsident Felix G. Hensel. Die Industrie- und Handelskammer stützt sich dabei auf Ergebnisse ihrer jüngsten Blitzumfrage, an der 721 Unternehmen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe teilgenommen haben. Wir haben die Ergebnisse mit Einschätzungen zweier großer Wittgensteiner Arbeitgeber verglichen. Vor allem eine 2G-Regel am Arbeitsplatz würde drastische Folgen haben.
Das hat die IHK-Umfrage ergeben
67 Prozent der Unternehmen vertreten die Auffassung, dass eine für alle gültige generelle Corona-Impfpflicht politisch angestrebt werden sollte, 33 Prozent waren gegen eine grundsätzliche Corona-Impfpflicht. Ähnlich deutlich falle das Votum in der Frage einer verbindlichen 3G- oder 2G-Regelung für die Arbeitsplätze vor Ort aus: 81 Prozent der Unternehmen würden eine entsprechende gesetzliche Vorgabe begrüßen. 32 Prozent halten eine verbindlich vorgegebene 3G-Regelung für angebracht, fast die Hälfte, nämlich 49 Prozent, spricht sich sogar für eine verbindliche 2G-Regelung aus. Auf Ablehnung stößt eine solche Zugangsbeschränkung für die Arbeitsplätze im eigenen Unternehmen lediglich bei einer Minderheit von 19 Prozent.
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Das sagt Ejot
„Aktuell hat Ejot, unabhängig von den gesetzlichen Bestimmungen des neuen Infektionsschutzgesetzes, bereits eine 3G-Regel am Arbeitsplatz. Inwieweit die Regelung nach Vorlage des genauen Gesetzestextes noch einmal angepasst werden muss, wird dann geprüft. Für Besucher gilt bei Ejot die 2G-Plus-Regel: Geimpfte und Genesene führen zusätzlich einen Ejot Selbsttest durch. Ansonsten gelten im Unternehmen die bekannten restriktiven Schutzmaßnahmen wie Funktionstrennung in Büros, Homeoffice, Abstand, Maskenpflicht AHA+L…“, sagt Ejot-Sprecher Andreas Wolf. Aber wie steht es mit einer Verschärfung auf 2G – also einer Impfpflicht für alle, die nicht einen Genesennachweis erbringen können?
„Die sofortige Einführung von 2G am Arbeitsplatz sehen wir kritisch: Da wir, auch wie im Bundesdurchschnitt, keine 100-Prozent- Quote an Geimpften und Genesenen gerade in den Bereichen haben, die zwingend anwesend sein müssen, ist dies nicht umzusetzen. Bei einer sofortigen Umsetzung der 2G-Regel werden wir Fertigungskapazitäten verlieren und unsere Kundenforderungen nicht mehr erfüllen können. Letztendlich wäre die sofortige Einführung der 2G-Regel die Impfpflicht auf Kosten der Wirtschaft. Das hat die Politik verschlafen – im Sommer wäre Zeit gewesen, das vorzubereiten – im Kontext mit der Bereitstellung von Impfkapazitäten, die jetzt vermutlich wieder nicht ausreichen werden.“
Das sagt Regupol
„Regupol hält sind grundsätzlich an alle Vorgaben, die z.B. in einer neuen Corona-Schutzverordnung oder Landesverordnung enthalten sind. Sollte es nach einem neuen Beschluss der Ministerinnen- und Minister-Konferenz zu einer 2G-Regel am Arbeitsplatz kommen, werden wir von Regupol schnellstmöglich alle Voraussetzungen schaffen, die zur Umsetzung nötig sind. Allerdings vermuten wir, dass sich die Politik eher auf eine 2G-Plus- oder 3G-Regelung verständigen wird. Dann müssten gegebenenfalls alle tagesaktuelle und negative Corona-Tests bei den Vorgesetzten vorlegen“, berichtet Regupol-Sprecherin Elke Sondermann-Becker.
„Wir haben im Sommer diesen Jahres allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Impfangebot gemacht. Jetzt ist es an der Zeit, vor dem Hintergrund massiv steigender Infektionszahlen, Verantwortung zu übernehmen. Wir fordern jede und jeden auf, sich jetzt impfen zu lassen und sich und andere zu schützen, denn nur so werden wir durch diese Pandemie kommen“, so Sondermann-Becker weiter.
Und der Regupol- Geschäftsführer Rainer Pöppel sagt dazu: „Es hätte sich jetzt schon jeder impfen lassen sollen. Jetzt ist die richtige Zeit, dies nachzuholen.“