Bad Berleburg. Das Arbeitsmedizinische Zentrum versorgt Mitarbeiter zweier Unternehmen. Zwei Geschäftsführer sind erleichtert und viele Impflinge glücklich.

Zufrieden und stolz, aber in erster Linie erleichtert zeigten sich am Samstag Rainer Pöppel und Jochen Obermeier, Geschäftsführer der Regupol BSW beziehungsweise der Kurt Obermeier GmbH. Während ihre Mitarbeiter vor dem Arbeitsmedizinischen Zentrum (AMZ) in Bad Berleburg Schlange standen, um sich ihre Corona-Schutzimpfung abzuholen, fiel von den beiden leitenden Personen eine ganze Menge Druck ab.

Lesen Sie auch: Bad Berleburg: Vorerst keine betriebliche Impf-Kampagne

„Unser Anliegen, eine gemeinsame Betriebsimpfung zu organisieren, lag in den letzten Wochen – da einfach nicht genug Impfstoff zur Verfügung stand – auf Eis. Deshalb sind wir nun umso glücklicher, dass es heute geklappt hat. Das ist eine sehr große Erleichterung“, erklärt Pöppel nicht ohne Grund.

Pläne zerschlagen sich immer wieder

Die Planungen für diese Massenimpfung waren in den Köpfen der Berleburger Geschäftsführer schon vor einigen Wochen gereift, doch sie zerschlugen sich immer wieder. „Landrat Andreas Müller hat uns deutlich gemacht, dass es quasi unmöglich ist, 2500 Impfdosen zu beschaffen. Glücklicherweise hat sich das AMZ für diese Sonderaktion bereiterklärt“, versichern Pöppel und Obermeier unisono. Das Wort „Sonderaktion“ unterstrichen beide Geschäftsführer deutlich, da eine solche Betriebsimpfung sicherlich nicht alltäglich und vor allem nicht so schnell wiederholbar sei.

Lesen Sie auch: Wittgenstein: Derzeit mühsames Impfen beim Hausarzt

„Als wir grünes Licht für diese einmalige Sache bekommen haben, mussten wir innerbetrieblich schnell handeln und teilweise selbst priorisieren, welche Mitarbeiter denn geimpft werden sollen. Das war auch für uns eine große moralische Bürde. Zum Glück ist es nun so gekommen, dass alle Impfwilligen berücksichtigt werden konnten. Auch hier noch einmal: Ein großer Dank geht an das AMZ“, so Pöppel. Insgesamt 104 Dosen Impfstoff konnten am Samstag zur Verfügung gestellt und auch verimpft werden. Hauptverantwortlich für den eigentlichen Impf-Akt zeigten sich dabei der Bad Berleburger Facharzt Sven Janson sowie die Betriebsärztin des AMZ, Dr. Grib.

Bestens organisiert und durchgetaktet

Und dann ging alles ganz schnell an der Sählingstraße 16 in Bad Berleburg. Bestens organisiert und durchgetaktet liefen die Impfungen der Angestellten – lange Warteschlangen oder gar Hektik suchte man vergebens. Sogar ein klimatisierter Reisebus stand bei den hohen Temperaturen als „Ruheraum“ nach der Spritze zur Verfügung. Folgerichtig sprach Jochen Obermeier daher von einem „unglaublichen Engagement“ der Organisatoren.

Lesen Sie auch: Siegen-Wittgensteins Wirtschaft: Impfen jetzt beschleunigen

Auch innerhalb der Belegschaft der beiden Firmen machte sich nach dem Nadelstich Erleichterung breit. „Ich bin wirklich froh, dass ich nun diese Chance über die Firma erhalten habe. Eine andere Möglichkeit habe ich in meinem Alter sonst nicht gesehen. Es ging sehr zügig und hat auch nicht wehgetan“, schmunzelt der 24-jährige Niklas Linde nach seiner Erstimpfung und lobt ausdrücklich die Organisation am Berleburger AMZ.

„Da gibt es sicher Schlimmeres“

Warten auf die Immunisierung: Auch Corinna Becker (links) und Bianca Kuffner freuen sich über die Chance, jetzt ihre Corona-Impfung zu erhalten – dank ihres Arbeitgebers.
Warten auf die Immunisierung: Auch Corinna Becker (links) und Bianca Kuffner freuen sich über die Chance, jetzt ihre Corona-Impfung zu erhalten – dank ihres Arbeitgebers. © Unbekannt | Yannik Lückel

Dem schloss sich auch Corinna Becker – ebenfalls von der Kurt Obermeier GmbH – an, während sie nach ihrem „Pieks“ die obligatorischen 15 Minuten im Schatten warten musste. „Aufgeregt war man jetzt nicht, da gibt es sicher Schlimmeres. Bisher habe ich auch keine Probleme“, so die Raumländerin erleichtert, während sie sich mit Bianca Kuffner – die sich wenig später auf den Weg in den Impfraum machte – unterhielt. Auch Kuffner zeigte sich im Vorfeld ihrer Impfung frohen Mutes und verwies darauf, dass es nun „vorangehen“ würde. „Ich freue mich über diese Möglichkeit. Es sind schon viele Jüngere über verschiedenste Wege geimpft worden, weshalb ich nun erleichtert bin, dass ich über den Betrieb eine Impfung angeboten bekomme.“

Kommentar: Betriebsarzt-Impfungen: Jetzt mal auf den Tisch klopfen

Ein wenig befreiter durchs Leben

So viel Erleichterung über eine ärztliche Behandlung erlebt man wohl wirklich nur in Zeiten einer Pandemie. Die Regupol BSW und die Kurt Obermeier GmbH – gemeinsam mit den Ärzten und dem AMZ Bad Berleburg – haben es ihren Mitarbeitern nun möglich gemacht, ein wenig befreiter durchs Leben zu gehen. Den besten Dank ihrer Belegschaft haben sie dadurch in jedem Fall auf ihrer Seite.