Bad Laasphe. Besitzer Prof. Dr. Siegfried Bien sieht Chancen für Unterbringung einer ganz speziellen Flüchtlingsgruppe aus der Ukraine.
Im Oktober 2019 kam das Aus für die Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Bad Laaspher Schlossbergklinik. Von 2015 an waren dort Kriegsflüchtlinge aus dem arabischen Raum untergebracht. Jetzt ist auch diese Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) wieder im Fokus. Der Besitzer der Immobilie, Prof. Dr. Siegfried Bien, kann sich eine erneute Nutzung wegen des Ukraine-Krieges vorstellen. „Ich finde das grauenhaft und beunruhigend, was dort in der Ukraine passiert und bin zu jeder Unterstützung bereit.“
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Bien erinnert an die spezielle, ursprüngliche Ausrichtung des Hauses für Mütter mit neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, MS oder Schlaganfällen. „Wir haben dort Mutter-Kind-Stationen und sehr viel Erfahrung“, sagt der Neurologe und verweist darauf, dass vor allem Frauen und Kinder aus der Ukraine flüchten, weil Männer zwischen 18 und 60 Jahren zum Kriegsdienst eingezogen würden.
Während des Libyschen Bürgerkriegs und dem Syrien-Krieg war die Schlossbergklinik bereits als Unterkunft genutzt worden. Auch hier waren Frauen und Kinder, aber auch ganze Familien dort untergebracht. „Wir haben Kapazitäten für 500 bis 700 Menschen“, schätzt Bien. Auch die speziellen Bedürfnisse von Kindern habe man im Blick. Schon damals sei pädagogisches Fachpersonal einbezogen gewesen. „Wir haben einen Kindergarten und einen Spielplatz“, so Bien, der auf entsprechende Anfragen wartet.